Riesenschirmlinge?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 4.481 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ivan.

  • Hallo miteinander!


    Dies ist nun mein erster Eintrrag hier in diesem Forum=)


    Ich war gestern mit meiner Freundin im Wald, um Pilze zu jagen;) Im letzten Jahr haben wir bereits an einer Pilzwanderung teilgenommen. Mein Problem ist, dass ich sehr oft trotz meines Handbuchs für Pilzsammler, was ich im Wald immer bei mir habe, unschlüssig bin, ob es nun der Pilz ist, den ich vor mir im Buch auch sehe, oder nicht. Die Pilze sehen nunmal oft verschieden aus, wenn sie in den verschiedenen Wachstumsphasen sind und das bringt mich dann immer zum zweifeln. So war es dann auch gestern im Wald. Unten seht ihr ein Bild von zwei Pilzen, die ich zur Bestimmung dann (dank der Unschlüssigkeit) mit nach Hause genommen habe. Sind das nun beides gemeine Riesenschirmlinge?! Bitte helft mir. Und vll. habt ihr ja ein paar Tipps für mich bzgl. der Unschlüssigkeit (Außer alle Pilze zu 100% durch Fachwissen definieren zu können ohne ein Buch^^)


    Vielen Dank im Voraus!


    Liebe Grüße


    Jerome=)


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  • Da kann ich Dir nur recht geben, das sind Parasolpilze/Riesenschirmlinge ;)



    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

  • Hallo Jerome,


    schon mal gut, das du bereits an einer Pilz(lehr)wanderung teilgenommen hast. Besonders für Anfänger ist dies eine gute Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln.


    Erst einmal zu deinem Anliegen: Ja das sind Riesenschirmlinge.


    Ich vermute hier den:


    1. Parasolpilz (genatterter Stiel, verschiebarer Ring(?))
    2. eventuell ein Safranschirmling (schau ob er bei Verletzung orange anläuft)


    (Bitte beachte auf in Zukunft die "Angaben zur Pilzbestimmung")


    Bezüglich deiner Feststellung, das Pilze in Natura oft anders aussehen als im Pilzbuch: Durch verschiedenste Einflüsse und Variationen kann dies zutreffen. Hier empfielt sich ein Pilzbestimmungsbuch mit Zeichnungen. Diese sind in der Lage ein idealtypisches Bild des "Pilzes" mit seinen individuellen Besonderheiten wiederzuspiegeln; ein Foto zeigt halt nur ein konkretes Exemplar der Art; ein Auschnitt quasi.


    Zum Umgang mit so einem Pilzbuch: In der Regel fängt fast jeder anfangs damit an, gefundene Pilze mit den "Bildern/Fotos" in seinem Pilzbuch zu vergleichen. Tatsächlich ist diese Methode auf lange Sicht aber recht fragwürdig. Bei sehr charakteristischen Arten, wie beispielsweise deinen Riesenschirmlingen, kann man mithilfe dieses "Durchblätterns" und Vergleichens die Möglichkeiten eventuell recht schnell auf wenige Arten eingrenzen. Fängst du aber beispielweise damit an, einen spezielleren Pilz (sagen wir mal einen der vielen verschiedenen Täublinge) in einem Pilzbuch mit 1500 Arten zu "suchen" so kommt diese Vorgehensweise relativ schnell an ihre Grenzen. Zur (makroskopischen) Bestimmung nutzt man stattdessen einen sog. Bestimmungsschlüssel. Mithilfe dessen wird schrittweise, anhand der Merkmale, der Pilz "bestimmt", nicht verglichen.
    Solche Bestimmungsschlüssel finden sich in verschiedenen Pilzbüchern wieder.


    Bei weiteren Fragen einfach melden.


    Beste Grüße


    Andreas

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane

  • also der obere pilz sieht vom stiel her nicht wie ein parasol aus. parasole sind immer genattert. schirmlinge sind es beides.
    ich tippe auch auf den safranschirmling beim oberen!
    obwohl die hutschuppung auch merkwürdig anders aussieht!

  • Hallo Daggi,


    ich denke das liegt daran das die dunkle Stieloberfläche erst mit dem Wachstum
    aufreißt und so die Natterung erscheint.Bei diesem jüngern Exemplar ist das aber
    schon im Ansatz zu erkennen.Aber bitte keine neue Diskussion über Riesenschirmlinge,
    hatten wir ja zu Genüge.Weil,-wenn ich mir die Hutoberfläche anschaue könnte
    das auch einer aus der näheren Verwandtschaft von M.procera sein.


    Gruß,Detlef

  • hallo detlev...
    naja viele waren bei den früheren diskussionen ja nicht dabei ;) ich zum beispiel.
    mir geht es auch nicht um das allgemeine, das weiß ich schon, soweit man es sich als laie anlesen und schauen kann, sondern speziell um dieses obere exemplar, das ich im wald nie als macrolepiota procera erkannt hätte. aber ich bin immerzu bereit zu lernen und sauge information hier wie ein schwamm.
    da ich auch gerade versuche, sicherheit im umgang mit den parasolen zu gewinnen, finde ich es schon immer recht spannend.
    ich habe gestern einen sehr jungen safranschirmling gefunden, man müßte wirklich wissen, ob das teil vom bild oben gilbt oder nicht.
    aber ich hab noch nie einen macrolepiota procera, egal in welchem alter gesehen, wo der stiel NICHT schon deutlich genattert war.
    okay, meine erfahrung ist nicht sehr groß. vielleicht ca 20 parasole bisher und vielleicht ebensoviele safranschirmlinge...
    bin gespannt was dabei rauskommt...

  • Hallo Daggi,


    damit könnte die Diskussion ja schon anfangen.Du sagst du hast noch nie einen macrolepiota procera, egal in welchem alter gesehen, wo der stiel nicht schon deutlich genattert war.Ich sage das habe ich.
    Innerhalb einer Gruppe mit unterschiedlich alten Exemplaren.Ok,die Natterung ist immer schon zu
    erahnen,aber richtig deutlich wird sie dann mit dem Wachstum.Natürlich kann man sich maskroskopisch nie sicher sein ob solch ein Unterschied nur eine Laune oder gar eine Varietät ist.
    Aber nochmal zu diesem:die Hutschuppung ist wirklich nicht so sehr Parasoltypisch.Aber von M.procera gibts ja so einige Varietäten.Wer sie nicht kennt kann sich hier bei
    Wiki einen Überblick verschaffen.


    Gruß,Detlef

  • Wenn wir bereits bei Riesenschirmlingen sind, würde mich interessieren wie man einen Safranschirmling von einem Gift-Riesenschirmling (Macrolepiota rhacodes var. venenata)makroskopisch unterscheidet. Oder ist die Wahrscheinlichkeit, dass man auf ein das giftige Exemplar trifft wie 7 Richtige bei Lotto?


    Hab dazu einen Interessanten Thread gefunden:


    http://www.pilzforum.eu/board/thema-parasol--6648?page=2

  • wichtig ist ist vermutlich der standort.
    der safranschirmling wächst im wald
    der giftschirmling eher im garten und ähnelt auch mehr dem gartenschirmling als dem safranschirmling...er ist wohl recht kompakt und gedrungener als der safranschirmling
    der giftschirmling hat auch keinen doppelten ring, wie safranschirmling und der parasol


    bitte ihr fachleute verbessert mich wenn ich unsinn rede!

  • Ich habe noch nie live einen Garten oder Gift-Riesenschirmling gesehen, nur letztens einen Safranschrimling bei dem ich mir fast zu 99,99% sicher bin, dass es einer ist. Die Unterschiede zum den nicht so wohlschemeckenden Arten finde ich eingelich ziemlich deutlich. Aber ich lese oft eben, dass zumindestens eine Unterscheidung zwischen den beiden giftigen Arten nur Mithilfe einer Mikroskopierung möglich ist. Der Hut des Macrolepiota rhacodes var. bohemica und des Macrolepiota venenata ist doch deutlich mehr schwarz, hat mehr schwarze Flecken als schuppen (Zumindestens auf den Bildern).