Bitte schon wieder um Hilfe ..:-)

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.428 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Derpilzberater.

  • Ich hoffe, ich werde Euch nicht lästig aber ich bin mir nicht sicher und frage lieber mal Euch Experten :)


    Ich habe heute u. a. 2 Pilze gefunden bei denen ich nicht 100 % sicher bin.


    1. Flockenstieliger oder netzstieliger Hexenröhrling?


    - Durchmesser des Hutes ca. 5,5 cm
    - Länge des Stiels ca. 9 cm
    - Höhe des gesamten Fruchtkörpers ca. 9 cm
    - Beschaffenheit des Hutes = filzig
    - Verfärbung des Fruchtkörpers auf Druck = Hut wird oben dunkel, Poren rot, bei Druck fast schwarz
    - Verfärbung des Fruchtkörpers im Schnitt blauviolett (ähnlich wie bei der Marone)
    - Geruch riecht nach Pliz :shy:


    - Standort, Bäume in der Nähe = Mischwald, überwiegend Fichten, vereinzelt Buchen und Birken. Am Rand des Waldes auch mal eine Eiche.


    - Ökologie des Bodens (sauer, kalk, basenreich, etc.) weiss nicht, moosiger Waldboden



    2. Rotkappe ?


    - Durchmesser des Hutes ca. 7,5 cm (war aber ein kleineres Exemplar, es gibt noch größere mit einem Hutdurchmesser von ca. 20 cm


    - Länge des Stiels ca. 12 cm
    - Höhe des gesamten Fruchtkörpers ca. 15 cm
    - Beschaffenheit des Hutes = trocken, nicht ganz glatt, Farbe orange
    - Verfärbung des Fruchtkörpers auf Druck = Hut keine Verfärbung, Poren hell bei Druck dunkelbraun, Fruchtfleisch schmutzig grau
    - Verfärbung des Fruchtkörpers im Schnitt schmutzig grau


    Unten am Stielansatz ist eine blaugrüne Verfärbung zu sehen.


    - Geruch = riecht eigentlich nach nichts


    - Standort, Bäume in der Nähe = Mischwald, überwiegend Fichten, vereinzelt Buchen und Birken. Am Rand des Waldes auch mal eine Eiche.


    - Ökologie des Bodens (sauer, kalk, basenreich, etc.) weiss nicht, moosiger Waldboden



    Ich hoffe ich habe genug Angaben machen können. Danke Euch schon mal ganz sakrisch. :)

  • Hallo Fipsie,


    leider sind die Bilder nicht so ideal daß man die Pilze gut bestimmen kann aber ich versuche es mal ;)


    Tatsächlich sehen die ersten Pilze aus wie flockenstielige Hexen, sie sind vermutlich auf eher saurem Boden gewachsen. Den netzstieligen Hexenröhrling findest du eher auf kalkreichem Boden, er hat am Stiel unterhalb des hutes eine deutliche Netzzeichnung, so wie man es vom Steinpilz her kennt. Ich habe dir mal ein Bild von einer "Netzhexe" von mir angeheftet.




    Die Rotkappe stimmt wohl auch, vermutlich die Birken-Rotkappe wenn sie in der Nähe von Birken stand


    Birken-Rotkappe – Wikipedia


    Gruß
    derpilzberater

  • Danke Dir schon mal ganz herzlich.
    Naja, die Bilder sind mit dem Handy gemacht worden und die ersetzt leider nicht eine gute Kamera. Ich habe es nochmal versucht und hoffe man sieht jetzt zumindest den Stiel besser. Ein Netz ist nicht vorhanden, was auch für die flockenstielige Hexe sprechen würde. Aber diese beiden Exemplare sind meine ersten Hexen die ich gefunden habe :)
    Und in den Pilzbüchern und auch teilweise im Internet bin ich manchmal eher noch mehr verunsichert von den Beschreibungen.
    By the way - kann mir jemand ein wirklich gutes Pilzbuch empfehlen?


    Was die Rotkappe betrifft - es müsste wohl eine Birkenrotkappe sein - lese ich in allen Beschreibungen das die Huthaut über den Rand raus geht was bei diesem Pilz nicht der Fall ist. Auch wundert es mich das ich derzeit bei uns doch noch so viele davon sehe obwohl einige Pilzsammler unterwegs sind.

  • Hallo Fipsie,


    auf den neuen Bildern der Hexe ist die sogenannte "Beflockung" deutlich erkennbar.


    Rotkappen gibt es ja zu Genüge z.B auch Eichenrotkappen oder Espenrotkappen..


    Als Anfängerbuch kann ich Dir z.B. ( nur Beispiele ich will hier keine Werbung machen )


    Pilze einfach und sicher bestimmen GU Naturführer
    Pilze treffischer bestimmen mit dem 3er Check Ewald Gerhard
    etwas ausführlicher Handbuch für Pilzsammler KOSMOS Andreas Gminder


    empfehlen.


    Gruß aus Offenbach am Main

    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
    Genaue Bestimmung der Funde und Essensfreigaben gibt es nur von Pilzsachverständigen vor Ort

  • Hallo Heidi,


    Flockenstieliger Hexenröhrling (Boletus erythropus) paßt. Am Stiel sind deutlich die rötlichen Schuppen zu erkennen. Eine blaugrünende Verfärbung an der Stielbasis würde bei deiner Rotkappe eher auf Leccinum aurantiacum hinweisen aber wenn dort keine Espe stand kann es die ja nicht sein.


    Viele Grüße

  • Hallo Pilzberater und Pilz 62.
    Vielen Dank für Eure Antworten. Ich werde mich künftig bemühen gleich bessere Bilder zu liefern - versprochen !!!


    @ Pilz 62,
    Der Leccinum aurantiacum würde auch optisch viel besser zu meinem Pilz passen, siehe hier:
    bekannte-waldpilze0003.html


    Da steht aber auch das er auch in Birkenhainen vorkommt. Vielleicht gab es da auch eine Espe und ich habe sie nicht gesehen. Ich muss gestehen ich habe bisher nicht so sehr auf den Baumbestand geschaut und habe erst durch dieses Forum gemerkt wie wichtig das doch auch ist. Verzeiht einem Anfänger diese Fehler bitte :)

  • Hallo Fipsie,


    das mit den Bäumen ist auch nicht immer so einfach bzw. schauen da einfach zu viele garnicht genau hin was sie wo gefunden haben.


    Der Standort einer Zitterpappel bei Birken finde ich nicht ungewöhnlich und kann durchaus passen.Sie gehört wie Birken auch zu den Pionierpflanzen die gerne auf bearbeitetem Boden zb bei Erdaushüben wie Kiesgruben bei Brandstellen oder an Stellen wo der Wald ausgelichtet wurde erscheinen.


    Und natürlich stehen Birken gerne da rum wos etwas nasser ist , da passt das mit der Espe auch.


    Gruß :cool:

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  • Danke, auch für die Buchtipps. Ich habe ein Buch von Ravensburger, was aber schon älter ist und nicht mehr sehr hilfreich und eines von einem Till R. Lohmeyer und Ute Künkele, das heisst Pilze - 600 Arten einfach bestimmen und sammeln. Ist an und für sich nicht schlecht mit vielen Abbildungen aber manchmal komm ich eben doch ins Trudeln.
    Deswegen ist es schön das einem hier im Forum so schön weiter geholfen wird. Danke an Euch dafür. Ich lerne hier viel dazu.


    Ja, nass bzw. feucht ist es teilweise in meinen Wäldern schon, einige sind in einem Ried. Nur leider sind zur Zeit in meinen schönen Wäldern überall die Vollernter drin :cursing:

  • ich mal wieder :cool:


    bei älteren Pilzbüchern sollte man immer bedenken, da stehn schon mal Pilze als eßbar drin, die heute als giftig erkannt und eingestuft sind.


    Letztens war auch eine frau bei einer Wanderung mit, die hatte noch ein Pilzbuch von der Mutter oder Oma ichw eis nicht mehr, recht antiquarisch und toll als Sammelstück, da stand zb der Kahle Krempling als guter Speisepilz drin und damit ging die liebe Pilzesuchen :rolleyes::rolleyes:


    ..naja ich war ja dabei, hat sie doch tatsächlich in dem schönen alten Buch mit dem Kugelschreiber GIFTIG hingeschrieben und Notizen gemacht aaaahhhh.... :lightning:


    Gruß

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  • :D:D
    Ne, das eine Buch ist recht neu und das alte benutze ich eigentlich gar nicht mehr. Ich versuche auch im Internet zusätzlich zu recherchieren. Und bei Unsicherheiten frage ich einfach Euch ;)

  • Ich habe mal einen Hexenröhrling gefunden (eigentlich alle Hexenröhrlinge die ich bis jetzt gefunden habe), die sich beim Anschnitt sofort und sehr schnell sichtbar deutlich richtig blau verfärben.


    Kann hier eigentlich jemand ein Statement zu Hexenröhrling und Alkohol geben? Habe gehört man soll es vermeiden zusammen im Verdauungssystem zu haben.

  • Hallo Rotmilan,


    lange Zeit wurde behauptet daß der "netzstielige Hexenröhrling" gewisse Vergiftungserscheinungen zusammen mit Alkohol auslöst. Der dafür zuständige Stoff ist das Coprin. Coprin wurde in diesen Pilzen nicht nachgewisen, man geht aktuell davon aus, daß es sich damals um eine Verwechslung mit dem seltenen Ochsenröhrling gehandelt hat, dieser Pilz enthält Coprin und er verfärbt sich auch blau bei Anschnitt / Verletzung.


    Es wird immer wieder von "individuellen Unverträglichkeiten" beim Genuß des netzstieligen Hexenröhrlings berichtet. ich selber kann das nicht bestätigen, auch nicht nach dem Verzehr dieses Pilzes und einer halben Flasche Rotwein ;).


    Es gibt auch Menschen die vertragen keine Steinpilze .. oder Pfifferlinge.. oder was auch immer.


    Fakt ist daß die Hexen roh genossen giftig sind also gut durchgegart werden müssen, aber das gilt ja für viele Pilze zb auch für Maronenröhrlinge.


    Gruß
    derpilzberater


    P.S. Die starke Blaufärbung die fast sofort eintritt findet sich oft beim flockenstieligen Hexenröhrling, der netzstielige lässt sich da irgendwie mehr Zeit. Natürlich kann das je nach Witterung ect auch anders ausfallen.

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