Oh Russula...

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.781 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Derpilzberater.

  • Hallo aus dem schönen Norden Deutschlands.


    Kann man diesen Pilz überhaupt näher bestimmen?


    Er wächst in lockerer Gruppe zur Zeit im Kurpark von Timmendorfer Strand, Ostholstein, nahe Eichen. Hier soll es u.a. Russula rutila geben, aber paßt da die Farbe? Die meisten anderen, die ich optisch "in Verdacht" hätte, brauchen aber wohl Nadelbäume... und die gibt's hier nicht.
    Der Pilz bzw die Lamellen zeigten sich beim leichten Druck spröde-zerbrechlich, der Geruch wirkte leicht säuerlich.
    Wer hat eine Idee?


    danke!
    Chris

  • Hallo !
    Um einen Russula zu bestimmen zu wollen (soweit makroskopisch möglich )bedarf es noch weiterer Angaben
    Geruch
    Geschmack
    Farbe des Sporenpulvers etc ...
    Gruss Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

  • Hallo Naturgucker,


    wenn du einen der Speitäublinge in verdacht hast, hast du mal ein Stückchen abgebissen und eine Geschmacksprobe gemacht?


    Leider erkenne ich auf dem Bild nicht genau die Einfärbung der Lamellen bzw des Stieles.


    Zur Bestimmung von Täublingen ist u.a. die Sporenpulverfarbe wichtig. Kannst ja gerne mal über Nacht einen Sporenabwurf machen. Das Sporenpulver wäre hier in diesem Falle Eidottergelb - Dottersporer - typischer "Speiling" :cool:


    Die meisten Täublinge lassen sich leider nur mikroskopisch unterscheiden, wenn Farbe der Sporen Geruch Geschmack Standort ect nicht zur Eingrenzung weitergeholfen haben.


    Gruß

    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
    Genaue Bestimmung der Funde und Essensfreigaben gibt es nur von Pilzsachverständigen vor Ort

  • Hallo...rein von den bildern und dem bisschen Beschreibung her,würde ich sagen es ist ein Heringstäubling,wenn er denn nach Fisch riecht :)
    Hab vorige Woche massig von diesen Täublingen gesammelt,die stehn zur Zeit wie gesät.



    LG Kathi

    Keiner ist unnütz,er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

  • Huhu Tapsy,


    ich hatte letzens nur EINEN davon im Korb, der flog bald daraufhin in den Wald zurück dieser Fischgeruch dauernd uhaaaa das war echt unerträglich für mein empfindliches Näselein :D


    Gruß



    P.S. und wenn ich bedenke daß der Brätling auch so riecht..die alten Stinker die :D

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  • Hallo...rein von den bildern und dem bisschen Beschreibung her,würde ich sagen es ist ein Heringstäubling,wenn er denn nach Fisch riecht :)


    Hallo Tapsy,
    ich hatte geschrieben, daß er in der Nähe von Eichen wuchs. Der Heringstäubling sollte doch im Nadelwald stehen oder? Nadelbäume habe ich fast keine gesehen. Zwei Fotos vom Habitat füge ich hier mal an.
    Ich dachte halt, vom Standort her würden da nicht mehr so viele in Frage kommen, die auch säuerlich riechen.
    Gruß
    Chris

  • Hallo Naturgucker.....ich geh fast nur in alte Buchen und Eichenmischwälder.
    @ Derpilzberater: Der Fischgeruch is zwar nich so toll,aber wenn man die kocht,verliert sich der Gruch sehr schnell. Er schmeckt auch nicht nach Fisch ;)



    LG Kathi

    Keiner ist unnütz,er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.

  • Hallo Naturgucker,


    DEN Geruch hättest du bemerkt :D:D:D


    wobei natürlich 1 Kiefer ect. im "Mischwald" reicht um den Pilz hervorzubringen,
    auch wenn drumherum Laubbäume stehn.


    Du hast aber recht, soweit ich mich erinnere ist er ein typischer Mykorrhizapilz mit Nadelbäumen wie Fichten oder Kiefern und man trifft ihn dann eher dort an wo viele dieser Baumarten stehen.


    Gruß

    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
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    Einmal editiert, zuletzt von Derpilzberater ()


  • ....Du hast aber recht, soweit ich mich erinnere ist er ein typischer Mykorrhizapilz mit Nadelbäumen wie Fichten oder Kiefern und man trifft ihn dann eher dort an wo viele dieser Baumarten stehen.


    Bleibt also, nach einem Täubling solchen roten Aussehens zu suchen, der bei Eichen steht und säuerlich riecht - und da dürfte es nicht sehr viele geben, oder? Oder andersherum: Gesucht wird eine Auflistung aller Täublinge, die unter Eichen stehen, von denen nimmt man die Teilmenge der Rothütigen, und von denen wiederum die Teilmenge der säuerlich riechenden - und man käme vielleicht zu einem einzigen, der übrigbleibt.... ?


    Schönen Feierabend
    Chris

  • Um mal meinen Senf dazuzugeben:
    Einen rothütigen Täubling zu bestimmen, von dem keine Geschmacksprobe genommen wurde, stelle ich mir ziemlich schwierig vor ;) ich glaube, ohne Angaben zur etwaigen Schärfe kommt man hier kaum weiter.

    Manche Hähne glauben, dass die Sonne wegen ihnen aufgeht.
    (Theodor Fontane)

    Einmal editiert, zuletzt von Wishmaster ()

  • Hallo naturgucker,


    Täublingsbestimmung ist nicht einfach, es gibt bei uns davon so 150-200 Arten wenn ich nicht irre.


    Zur Bestimmung sind u.a. Sporenstaubfarbe, Geruch, Standort und Bodenverhältnisse, Begleitbäume ...wichtig, viele Täublinge lassen sich nur mikroskopisch sicher bestimmen


    Wie gesagt der Heringstäubling riecht "fischig", ich habe gelernt an vielen Pilzen die ich finde erstmal "rumzuschnüffeln" um einen Geruch einzuschätzen.


    Gruß

    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
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