Giftige Doppelgänger von Marone und Steinpilz?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 14.985 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pete Longhorn.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,
    ich muss doch mal eine Frage stellen. Habe eine Einladung zu einem Pilzseminar bekommen, in der auf giftige Doppelgänger von Maronen und Steinpilzen hingewiesen wurde, die auch in den neuesten Pilzbüchern noch nicht enthalten seien. Diese Pilze sollten vorgestellt werden.


    Da komme ich ins Grübeln, wo ich doch einen knappen Meter Pilzliteratur zu Hause stehen habe. Verwechseln könnte man den lieben Stoni vielleicht mit dem giftigen Satansröhrling, aber wer seine Augen richtig gebraucht, dem sollte das nicht passieren...


    Zu Maronen fällt mir dann auch nichts ein, außer einer Beobachtung, die ich im Urlaub machte: Es gab ja Anfang September in Österreich einen sehr frühen Wintereinbruch, und ich dachte schon, damit wäre die Saison erstmal beendet. Aber als der Schnee wieder weg war, gab es (für "meine" Gegend) auffallend viele Maronen. Für mich sahen sie eindeutig nach Marone aus, rochen auch so, nur waren die Röhrenausgänge uneinheitlich braun "angehaucht". Meine eigene, völlig unwissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen ist, dass die Fruchtkörper vielleicht schon "angelegt" waren, durch die Temperaturen um 0 Grad Schaden genommen haben, und dann einfach weiter gewachsen sind.


    Ist Euch etwas zu den unbekannten Doppelgängern bekannt? Ich bin gespannt auf Eure Kommentare!


    Liebe Grüße Sabine

  • Hallo Sabine,


    Zitat von Sabine


    ...Verwechseln könnte man den lieben Stoni vielleicht mit dem giftigen Satansröhrling, aber wer seine Augen richtig gebraucht, dem sollte das nicht passieren...


    Stimme ich dir natürlich zu, aber verwechseln könnte man den Steinpilz höchstens mit dem Gallenröhrling, der ja aber nicht giftig ist.


    Neben den giftigen Satans - Röhrling und den Ochsen - Röhrling sowie den giftverdächtigen Wolfs - Röhrling und den Falschen Satans Röhrling, die ja alle schon bekannt sind und auch nicht wirklich als Doppelgänger gelten (vielleicht für Anfänger) , fallen mir persönlich keine weiteren ein. :/


    Wenn du zu diesem Pilzseminar gehst, dann halte uns bitte auf dem laufenden. ;)


    Bis dann...


    Andreas

  • Hallo Roman,
    ja, genau die Frage habe ich fast schon befürchtet. :/
    Bevor ich das beantworte, möchte ich erstmal aus der Einladungsmail zitieren:
    Auch bei den Röhrlingen gibt es einige gefährliche,
    aber weitgehend unbekannte Giftpilze, die den beliebten
    Maronen und Steinpilzen täuschend ähnlich und selbst
    in den neuesten Büchern noch nicht zu finden sind.


    OK, ich habe heute (aus der Erinnerung) aus "gefährlich" eigenmächtig "giftig" gemacht. Andererseits: gefährlich ist ein Pilz auch nur, wenn/weil er giftig ist. Ich konnte den Kursus nicht besuchen, weil ich im Urlaub war. Schade.


    Habe aber bei dem Anbieter bereits einen Kursus gemacht und war sehr angetan. Er ist glaube ich Pilzsachverständiger. Er lebt davon und gibt auch Wochenseminare, hat eine eigene, sehr umfangreiche Homepage und kommt aus dem Großraum Wolfenbüttel. Nur weil ich die Formulierung etwas plakativ fand, bin ich dennoch nicht der Meinung, dass ich das Recht habe, ihn hier öffentlich namentlich zu benennen (und damit möglicherweise in Mißkredit zu bringen). Denn Ahnung hat er jede Menge und kann sein Wissen auch klasse vermitteln.


    Die Volkshochschulkurse von vor ein paar Jahren gibt es auch nicht mehr, und so ist er der einzige, der hier in Norderstedt etwas für die "Pilzler" tut.
    Lieben Gruß Sabine

  • Hallo Sabine,


    Zitat von mykologicus


    Habe aber bei dem Anbieter bereits einen Kursus gemacht und war sehr angetan. Er ist glaube ich Pilzsachverständiger. Er lebt davon und gibt auch Wochenseminare, hat eine eigene, sehr umfangreiche Homepage und kommt aus dem Großraum Wolfenbüttel. Nur weil ich die Formulierung etwas plakativ fand, bin ich dennoch nicht der Meinung, dass ich das Recht habe, ihn hier öffentlich namentlich zu benennen (und damit möglicherweise in Mißkredit zu bringen). Denn Ahnung hat er jede Menge und kann sein Wissen auch klasse vermitteln.


    - Dann spekuliere ich doch glatt einfach einmal:


    FliegenpilzeV


    Sonderbar:


    (1) Ich finde keine Hinweise über die Satzung des Vereins bzw. über anfallende Kosten, wenn man Mitglied und/oder an einer Veranstaltung teilnehmen möchte.


    ---> Kann mir da bitte jemand auf die Sprünge helfen ???


    (2) Der Verein wurde bereits ausgiebig hier diskutiert.
    - Habe allerdings keine Ahnung, ob die damaligen Kritikpunkte aktuell immer noch berechtigt sind !?
    ---> Auch hier wäre ich für Erfahrungshinweise dakbar.


    Grüße
    Gerd


    - Die Bezeichnung "Pilzberater/Pilzsachverständiger" ist nicht geschützt und kann deshalb von "Hinz und Kunz" getragen werden.
    - Das gleiche gilt auch für die Bezeichnung "geprüfter Pilzberater/Pilzsachverständiger". Diesen Titel kann m.E. auch jeder für sich beanspruchen, der sich einer Prüfung gestellt hat und die erfolgreich mit ausgehändigtem Zertifikat bestanden hat.


    ---> Aus den o.g. "Titeln" zwangsläufig ein gewisses Mindesmaß an fundierten Pilzkenntnisse abzuleiten ist wohl fehl am Platz.
    ---> Dies bedeutet natürlich nicht, dass Träger dieser o.g. Titel nicht mindestens über die Kenntnisse eines "Pilzsachverständigen DGfM" (dieser Titel ist geschützt und bürgt für ein gewisses Mindestmaß an Pilzkenntnissen [---> DGfM-Prüfungsrichtlinien, die durch Prüfung nachzuweisen sind und in regelmäßigen Abständen durch Teilnahme an Fortbildungskursen verbessert werden müssen) verfügen.


    ===> Die Prüfungsrichtlinien von FliegenpilzeV kenne ich leider nicht. Auch hier wäre ich für Hinweise dankbar!!!

  • Hi Gerd, hi Gemeinde,


    hier ist vermutlich Dieter Honstraß gemeint.


    Er ist einer der stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins "Fliegenpilz e.V." in Wolfenbüttel.
    Dieser veranstaltet Pilzexkursionen, Lehrgänge, Ausstellungen usw.
    Außerdem zeichnet Herr Honstraß verantwortlich für den "Pilzfreundetreff - die mobile Pilzschule", quasi eine Ein-Mann-Unternehmung.
    Er veranstaltet alles mögliche, was irgendwie mit Pilzen zu tun hat: Pilzexkursionen, -lehrgänge, -seminare, -stammtische, usw. usw.
    Er bietet außerdem die Ausbildung zum Pilzberater oder -sachverständigen an.
    Er schreibt dazu selbst auf seiner HP: "Um etwas vorweg zu nehmen: Pilzberater und/oder Pilzsachverständiger sind keine gesetzlich geschützten Tätigkeitsbezeichnungen.", um dann zu erläutern, wie diese Ausbildung bei ihm durchgeführt wird und was man dann damit anfangen kann.
    Über seine eigenen Qualifikationen konnte ich nichts ermitteln.
    Ich habe aber schon einige seiner Pilzexkursionen mitgemacht und halte ihn (meiner Meinung nach) für einigermaßen kompetent.


    Lieber Gruß,
    Meinhard

    Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist.

  • Hallo zusammen,


    Zitat von Mykologicus


    Habe aber bei dem Anbieter bereits einen Kursus gemacht und war sehr angetan.



    Zitat von emmess2006


    Über seine eigenen Qualifikationen konnte ich nichts ermitteln.
    Ich habe aber schon einige seiner Pilzexkursionen mitgemacht und halte ihn (meiner Meinung nach) für einigermaßen kompetent.



    - Damit sind es schon 2 Teilnehmer, die angetan sind von dem –žFiegenpilzeV–œ-Angebot
    - Und wenn ich mir das Angebot anschaue, dann scheint sich doch einiges getan zu haben und es werden jetzt teilweise auch hochkarätige .Mykologen (z.B. Dr. Lothar Krieglsteiner) bei Fortbildungskursen eingesetzt.


    Übrigens:
    (1) Das mit dem Steinpilz-/Marone-Doppelgänger sehe ich nicht so eng:
    ---> Klappern gehört zum Handwerk


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    Konkurrenz belebt das Geschäft !!!


    Und auch dies habe ich noch gefunden.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,
    danke Gerd für Deine Einschätzung, klappern gehört zum Handwerk. Das war auch meine spontane Einschätzung. Aber die Experten fragen kann schon, oder?
    Lieben Gruß Sabine