Graublättriger Schwefelkopf, wer hat ihn schon gegessen?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 9.524 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Derpilzberater.

  • Gestern hab ich zum ersten Mal den Graublättrigen Schwefelkopf ( Hypholoma capnoides) gefunden.


    Die Bestimmung ist eindeutig, es liegt ganz sicher keine Verwechslung vor.
    Auch eine Vermsichung mit grünblättrigen scheidet aus, da ich jeden Pilz sowohl beim pflücken, als auch beim putzen genau angeschaut habe. Zudem stammten alle Pilze von einem Stubben und einer Wuchsstelle.


    Ich hab eine kleine Portion mitgenommen und mit Pfeffer und Salz angebraten.


    Die ersten Bissen waren recht gut, dann aber stellte ich leichte Bitterkeit fest, die mit jedem Bissen etwas stärker wurde. Ich hab dann den Rest entsorgt. Der bittere Geschmack im Mund blieb noch ein paar Stunden erhalten.


    Es gab nachfolgend keinerlei Anzeichen von Unwohlsein.


    Jetzt meine Frage an diejenigen, die diesen Pilz schon gegessen haben:


    Habt ihr auch schonmal bittere Exemplare erwischt ?


    Wenn Nein, muss ich das Experiment wohl nochmal wiederholen.

  • Hallo Ralf,


    gesehen, gebraten, gegessen: Vorgestern:)




    Gruß Jorge


    Frage: Hattest Du wirklich den Rauchblättrigen Schwefelkopf, er wächst auf Nadelholz. Der Grüne Schwefelkopf kann auch graue Blätter heben, aber der Stiel ist überhaupt nicht gelblich. Waren die Lamellen auch wirklich grau und nicht braun?


    Die Rauchblättrigen Schwefelköpfe sind sehr pilzig im Geschmack und feiner als Stockschwämmchen, sie schmecken nicht bitter.


    Viele Grüße

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    Einmal editiert, zuletzt von Jorge ()

  • Hi, hatte mal einen Schwung Rauchblättrige nahe Grenze zu Holland gefunden und verzehrt - haben super geschmeckt! Dachte gleiche bei Leipzig gefunden zu haben und dann, dummerweise nach getaner (Abflück-)Arbeit doch vorsichtig ein Stück roh gekostet... waren gallebitter!!
    Sahen wiklich sehr ähnlich aus...kein grüner Schein bei den Lamellen!
    Hast Du mal roh gekostet ?

    Viele Grüße


    Verzehrfreigaben gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort !

  • Nein, eine Fehlbestimmung scheidet definitiv aus.
    Björn war ja dabei und hat sie auch zweifelsfrei identifiziert.


    Natürlich habe ich auch roh gekostet, gehört ja zum Bestimmen dazu.
    Da war kein bitterer Beigeschmack, nur sehr angenehmer, milder Pilzgeschmack.


    Wenn also der Graublättrige keinesfalls bitter schmecken kann, dann hab ich nur eine einzige Lösung.


    Dann müssen mitten zwischen den Graublättrigen einige wenige ganz junge grünblättrige gestanden haben, die noch vollkommen geschlossen waren und die müssen dann auch noch mit den übrigen durcheinander gewachsen sein.
    Wie gesagt, es waren nur Pilze von einem Tannenstrunk und von einem großen Büschel.

  • Mir ging das mal mit Hexenröhrlingen so. Die wurden etwas bitter, habe sie wohl zu heftig angebrutzelt. Der Geschmack hat sich aber nicht im Mund gehalten.
    Auch eklig bitter ist es, wenn man Tannen(Fichtenoderwasauchimmer)nadeln zerkaut. Aber auch der Geschmack hält sich nicht so lange.
    Dann hast du wohl wirklich grünblättrige Gesellen erwischt und wieder mal zeigt sich: Finger weg von ganz jungen und alten Pilzen!

  • Hallo Ralf,
    immerhin gab es keine Vergiftungssymptome.. vllt war ja auch ein Hypholoma marginatum dazwischen.. wobei die eigentlich zwar gesellig aber einzeln wachsen.. dafür eben auch auf Nadelholz.


    Gruß
    Petra

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    Chipcounter: 85 Chips

  • Hallo Ralf,


    die von Petra angeführte Möglichkeit des Natterstieligen Schwefelkopfs ist interessant und wohl gar nicht so abwegig.


    Danke Petra, an diesen Pilz hätte ich sonst nicht gedacht.



    Gruß Jorge

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    • Offizieller Beitrag

    Och Mönsch Ralf :(,
    das tut mir echt leid, das dein Erstfund so unangenehm nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat!! Hoffe, es kommt wirklich nichts nach! Trotz alledem, bin ich ja jetzt noch neugieriger, grad wo ich hier lese, wie prima der doch sein soll :/. Ich überlege ernsthaft, mal schnell in den Wald zu sprinten... berichte dann später (hoffentlich :D )


    Melanie

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
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  • Hallo Ralf,


    also ich habe die auch schon gegessen genauso wie Stockschwämmchen, die Pilze schmecken mir gut, eine Bitterkeit konnte ich nicht feststellen.


    Ich könnte mir gut vorstellen daß du doch ein paar andere erwischt hast, ähnlich wie beim Gallenröhrling könnte hier ja ggf auch 1 verwechselter Pilz reichen und das Essen ist kaum noch genießbar.


    Gruß

    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
    Genaue Bestimmung der Funde und Essensfreigaben gibt es nur von Pilzsachverständigen vor Ort

  • Hallo
    Im vorigen Jahr hatten wir wirklich Grünblättrige und Graublättrige auf ein und dem selben Stubben. Anders könnte ich das nicht erklären. Ansonsten sind das lohnenswerte Pilze.

    Viele Grüße aus dem Norden (Insel Rügen)

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe58 ()

  • Nee, der Natternstielige scheidet auch aus. Der ist zu markant um ihn zu verwechseln.


    Mir ist beim überlegen eingefallen, dass ich auch schonmal recht junge und frische Pfifferlinge hatte, die sehr bitter geschmeckt haben.


    Na, mal sehen. Melanie, das wäre in der Tat mal eine tolle Sache.
    Brauchst ja nur einen davon zu testen und sobald was bitter wird, ausspucken.
    Du hattest die Gruppe doch noch fotografiert wenn ich mich nicht irre. Oder war das Björn? Wenn, stell doch mal das Foto ein. War genau die, die ich geerntet hatte.



    Aber Mitleid muss nicht. Ich finde das eine sehr interessante Sache.


    Und um so länger ich nachdenke und rekapituliere, um so sicherer bin ich, dass da kein andere Pilz dazwischen war. Wie gesagt, es war ein Büschel, es war weder was grünes noch was gelbes zu sehen. Jeden Pilz hab ich zweimal betrachtet.
    Bin auch grad aus dem Wald zurück, wo es massenhaft schwefelbättrige gibt und hab die ganz jungen Exemplare angesehen. Das ist ein so deutlicher Unterschied,ein so knalliges grün und gelb, da kann man sich selbst bei halbherzigem hinschauen nicht vertun, insbesondere wenn man sich des Doppelgängers bewusst ist. Und die sind auch roh schon so bitter, dass man das kaum verwechseln kann.


    Mein Ehrgeiz da hnter zu kommen ist geweckt.:)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralf,


    ich habe gerade ein Schüsselchen frisch geerntete Schwefelköpfchen verspeist und kann nur sagen: lecker! was auch immer da schief gelaufen ist, es ist wirklich ein sehr guter Speisepilz! Gibt ´s jetzt öfter ;)
    Nein, ich habe das Büschel nicht geknipst, dafür aber bei meinem jetztigen Gang, eine kleine Gegenüberstellung vorgenommen und Fototechnisch festgehalten. Grün- und Rauchblättrige wuchsen am gleichen (Fichten)Stubben.


    so, will dann mal das Thema aufmachen ;)


    lieben Gruuhuuß ;)

  • Also die fasciculare war zwar in der Nähe, aber das, was Ralf eingesammelt hatte, waren definitiv und 100% alles Graublättrige Schwefelköpfe. Vom Stiel, der Hutoberfläche, Hutfarbe usw. sind die schon relativ leicht kenntlich, vor allem, wenn man sie schon hunderte Male gesehen hat (ich hab sie alle schon gesehen).
    Schüpplinge, Stockschwämmchen oder sonstige, büschelig wachsende Holzpilze scheiden ebenfalls aus. Vielleicht lag es ja am Wind: Da die grünblättrigen in der Nähe waren, ist der Bitterstoff durch die Luft gewirbelt worden und hat sich auf den feuchten Hüten des graublättrigen abgesetzt...wäre doch mal eine Theorie :D


    naja, für Ralf trotzdem ne bittere Pille ^^

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Ich will nur meinen Senf insofern gerne dazugeben, dass wir die Graublättrigen öfter und sehr gerne sammeln und diese bei uns auf der Liste der allen Familienmitgliedern gut schmeckeneden Arten stehen... insofern immer große Freude über derartige Funde!
    Tom

    • Offizieller Beitrag


    Ja Herrschaftszeiten.:D


    Dann geb ich mich halt geschlagen. :nana::)


    kannst du bei dem "Herrschaftszeiten" bitte feste mit dem Fuß aufstampfen? So stelle ich mir das nämlich grad vor :D. Dann hast du aber bald einen neuen Nicknamen: Rumpelstielzchen :D
    Nein, quatsch! Du sollst dich ja garnicht geschlagen geben. Hast einfach Pech gehabt. Vielleicht war ja irgendwo eine Protein-Einlage dazwischen, die ekelig schmeckt. ich hatte ganz schön viel Viechzeugs in meinem Körbchen, mehr als sonst. Mehrere so kleine dicke Käfer 8|
    Habe ich nicht mit verspeist (denke ich ;) )
    Das Experiment solltest du in jedem Fall wiederholen, es lohnt sich!


    lieben Gruß!

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  • ..zur genaueren Bestimmung bitte den Mageninhalt fein in eine Reagenzglas verkorken und an Björn schicken :D ;)

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