Steinpilz?..leichte Zweifel

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 8.388 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gerd.

  • Ich denke auch in Richtung Maronen. Aber die Dinger sind -egal ob Steinpilz oder Marone - einfach schon drüber raus. Warum nimmst du so was überhaupt mit?

  • Hallo,
    so alt sind die Pilze sind, da täuscht das Bild vielleicht, Maronen sind es nicht, der Hut ist zu hell, zu groß und das Fleisch ist nicht blauend. Bis auf das Rote am Stiel sehen sie aus wie Steinpilze. Nur ebend riechen sie irgendwie anders..(hab ne gute Nase und der Geruch fiel mir sofort auf)


    LG[hr]
    PS: habe etwas gegoogelt, könnte es Boletus depilatus sein??

  • Hallo Corax,


    könntest du mal einen der Länge nach durchschneiden?


    Gruß

    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
    Genaue Bestimmung der Funde und Essensfreigaben gibt es nur von Pilzsachverständigen vor Ort

  • Hallo,


    schwerer Fall.


    Ich werfe trotzdem einmal den sehr variablen Nadelwald-Anhängsel-Röhrling (Boletus subappendiculatus) in den Ring. Nur mal zur Anregung.


    Gruß Jorge

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

  • Tja irgendwie dachte ich an eine Verfärbung im Anschnitt,


    leider weis ich an dieser Stelle nicht weiter :rolleyes:


    Gruß

    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
    Genaue Bestimmung der Funde und Essensfreigaben gibt es nur von Pilzsachverständigen vor Ort

  • ich habe mal ein kleines winziges Stückchen gekostet, es schmeckt nicht bitter und schlecht aber auch nicht so wie ein Steinpilz - kann man schwer beschreiben, er riecht irgendwie ganz leicht nach "Chemie" (leider weiß ich nicht, wie Karbol oder Phenol riecht) - auf alle Fälle nicht so angenehm und gut wie beim Steinpilz..er stinkt aber nicht.
    Gestanden haben sie am Wegrand an einem Teichgebiet mit Eichen, Erlen, Weiden. Birken..Gras, Brombeergestrüpp usw. aber kaum Nadelbäume.

  • nein, wenn die pilze nicht schon auf dem foto völlig vergammelt gewesen wären hätte man sie ziemlich sicher essen können. alle hier vorgeschlagenen arten (steinpilz, marone, anhängselröhrlinge und auch die rotfußröhrlinge (xerocomus)) sind essbar. an giftigen oder ungenießbaren europäischen rohlingen sind mir überhaupt nur satanspilz, schönfußröhrling, wurzelnder bitterröhrling und gallenröhrling (bitterling) bekannt. das auf dem foto ist mit sicherheit nichts davon.

  • Ich würde den Fund mal mit Boletus impolitus (Fahler Röhrling) vergleichen.
    Mein Verdacht gründet sich auf diese Beschreibung B. impolitus « boletales.com.
    Insbesondere die Merkmale der Gelbfärbung der Stielbasis, die Rotfärbung des Stiels unterhalb der Röhren bei älteren Exemplaren, Fundort unter Eichen, keine Verfärbung im Anschnitt passen sehr gut. Auch ein Vergleich mit den Fotos des aufgeschnittenen Stiels und der älteren Exemplare paßt.


    Wie gesagt, den Pilz habe ich bisher nicht gefunden, soll auch im Norden nicht vorhanden sein.

  • Hallo Harry,



    Ich denke da an einen Vertreter der Gattung Xerocomus


    Ja, für mich auch eindeutig ein Vertreter der Gattung "Xerocomus s.lat." (Filzröhrlinge)


    - s.lat. deshalb, da deren Arten zwischenzeitlich auf mehrere Gattungen verteilt wurden und sich das neue Gattungskonzept durchzusetzen scheint.


    ---> Einen Artvorschlag kann ich derzeit nicht machen, da man nach den bisherigen Bildern nicht einmal die Textur des Hutes beurteilen kann und mir derzeit auch die Farbe der Röhren/Porenschicht nicht eindeutig klar ist.
    ------------------------


    - Außerhalb des Protokolls und spekulativ (beachte Farbe der Stielbasis im Schnitt) könnte es sich evtl. um "Xerocomellus communis = Xerocomus communis" (Eichen-Filzröhrling) handeln.



    -- Symbiosepartner dieser Art sind Eichen und div. weitere Laubbäume.
    -- Und ein besonders ungewöhnlicher Standort wurde HIER diskutiert.



    Literatur:


    ---> http://web.natur.cuni.cz/cvsm/CM60104F.pdf


    ---> http://www.pabb.de/html/xeroco…us_europaeische_arten.pdf


    Grüße
    Gerd

  • Hallo,


    aufgrund des glatten Stieles könnte man hier an einen Filzröhrling (Xerocomus) denken. Aber das passt nicht so recht. Die Fruchtkörper sind dafür viel zu stämmig. Außerdem müsste das Fleisch dann dunkler, gelblich sein. Der Vorschlag Boletus impolitus (Fahler Röhrling) von Charmingabby passt m. E. ausgezeichnet.


    Viele Grüße
    Toffel


  • Hallo, aufgrund des glatten Stieles könnte man hier an einen Filzröhrling (Xerocomus) denken. Aber das passt nicht so recht. Die Fruchtkörper sind dafür viel zu stämmig....


    Aber wie sagt der liebe DerPilzberater immer so schön:
    Pilze kommen nicht vom Fließband ;) Es könnte also doch... :/


    LG,
    Kuschel

  • Hallo,


    Fahler Röhrling kommt hier nicht in Frage, dazu passt der Habitus einfach nicht (Röhrenfarbe, schmächtiger Stiel, Rote Stielspitze [Bei impolitus rötlicher Anflug eher an der Stielbasis]).


    Vergleichsbilder vom Fahlen Röhrling gibt es in meiner Galerie --> http://www.pilzraritaeten.de/fahler-roehrling.html


    Ich schließe mich also den meisten hier an und favorisiere hier ebenfalls ein Verteter der Filzröhrlinge.

  • Hallo Andreas,



    Fahler Röhrling kommt hier nicht in Frage, dazu passt der Habitus einfach nicht (Röhrenfarbe, schmächtiger Stiel, Rote Stielspitze [Bei impolitus rötlicher Anflug eher an der Stielbasis]).


    m. E. passt die Röhrenfarbe. Der Stiel ist etwas schmächtig, aber ich finde noch nicht zu schmächtig. Zumindest wäre er aber auch schon wieder sehr kräftig für Xerocomus. Die roten Farbtöne haben mich zunächst auch irritiert. Aber ich denke, die Farbvertielung hängt vor allem vom Wachstum der Stiele ab. Die Stielspitze ist in diesem Fall offenbar nicht viel gewachsen, sondern vor allem der untere Teil.
    Schau dir mal die letzten beiden Makro-Bilder auf dem von Charmingabby angeführten Link an. Da passen Schnittbild (Röhrenfarbe, gelbe Stielbasis, weißliches Fleisch), Habitus (schmächtiger Wuchs) und Farben (brauner Hut, rot unter der Stielspitze).


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo,



    Ich würde den Fund mal mit Boletus impolitus (Fahler Röhrling) vergleichen.
    Mein Verdacht gründet sich auf diese Beschreibung http://boletales.com/genera/boletus/b-impolitus/.
    Insbesondere die Merkmale der Gelbfärbung der Stielbasis, die Rotfärbung des Stiels unterhalb der Röhren bei älteren Exemplaren, Fundort unter Eichen, keine Verfärbung im Anschnitt passen sehr gut. Auch ein Vergleich mit den Fotos des aufgeschnittenen Stiels und der älteren Exemplare paßt.


    :thumbup: Darauf hätte ich auch kommen können, da ich diese Art (und die 2 evtl. möglichen Doppelgänger (Boletus appendiculatus; Boletus radicans) jedes Jahr (oft am gleichen, monatlichen Stammtisch) in die Hand bekomme.


    - Und ein sehr wichtiges, konstantes Merkmal, das für "Boletus impolitus" spricht, hat CORAX "mit feiner Nase" bereits als Steilvorlage geliefert:



    ich habe mal ein kleines winziges Stückchen gekostet, es schmeckt nicht bitter und schlecht aber auch nicht so wie ein Steinpilz - kann man schwer beschreiben, er riecht irgendwie ganz leicht nach "Chemie" (leider weiß ich nicht, wie Karbol oder Phenol riecht) - auf alle Fälle nicht so angenehm und gut wie beim Steinpilz..er stinkt aber nicht.


    ---> Und dieser Geruch ist besonders stark in der Stielbasis festzustellen.


    - Bleiben m.E. nur noch 2 "in der Stielbasis nach Jod riechende" Arten übrig:


    (1) Boletus impolitus (Fahler Röhrling), mein klarer Favorit
    (2) Boletus depilatus (Gefleckthütiger Röhrling), eine Art, die 1985 von B. impollitus abgetrennt wurde und zwischenzeitlich auch in BW (vergleiche "Krieglsteiner: BW-Atlas" nachgewiesen wurde.


    Ausführlich diskutiert wurde das Thema HIER


    Grüße
    Gerd