Dresdener Heide, Bestimmungshilfe

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.704 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Derpilzberater.

  • Hallo,


    ich hab das Gute Wetter genutzt und bin mal um die ecke in die Dresdener Heide gefahren um Pilze zum Fotografieren zu suchen.
    Neben einigen für mich Erstfunde (Kurnblumen und Hasenröhrling) hab ich auch noch einige wo ich nicht weiterkomme.


    ein Röhrling mit filziger (deutlich zu erkennende Härchen) Oberfläche. Das Fleisch zeigte keine Farbreaktion (im gegensatz zum Kornblumenr. den ich einige Tage zuvor dort gefunden hatte). Er hatte ich etwas unter dem Laub der danebenstehenden Eiche versteckt.


    Ich denke mal der gleiche, nur ausgewachsen. Dieser stand aber ~2km weiter weg neben einer Kiefernschonung.


    Diesen hab ich 2x gefunden, beide an einer morschen, umgefallenen Birke
    (Buchenwald oder Wachsbecherling?)


    und dann noch diese beiden


    danke für eure hilfe

  • Servus mw7180,


    bei deinem Röhrling kann ich mehr oder weniger nur raten. Zum einen, weil man nicht alle Teile des Pilzes sieht sowie einen Längsschnitt und weil solche exotischen Röhrlinge im wenig wärmebegünstigen Thüringen eher selten wachsen.


    Schaut für mich nach einem Dickröhrling aus. Die Hutfarbe und die schwache Blaufärbung könnten vlt. für einen Anhängsel-Röhrling/Boletus appendiculatus sprechen. Da warte aber mal lieber auf die richtigen Röhrlingsexperten hier.


    Dein Becherling: Keine Ahnung :)


    Der kleine Helle sollte ein Wulstling sein, die sind im Jugendstadium oft nicht bestimmbar. Ich tippe dennoch auf einen Gelben Knollenblätterpilz/Amanita citrina. Aufgrund der zu erahnenden kantigen Stielbasis.


    Der lange Dürre könnte ein Helmling oder Ähnliches sein. Das ist aber auch nicht mein Metier.



    Grundsätzlich wären ein paar mehr Angaben und Bilder (von allen Seiten und im Schnitt) ganz hilfreich....so für die Zukunft ;)


    Beste Grüße
    Charleston.

  • Hallo,


    bei deinen beiden Röhrlingsbildern sehe ich eigentlich auch Kornblumenröhrlinge (Gyroporus cyanescens). Warum die aber nicht stärker blauen (auf Bild 2 ist ja ein leichtes blauen zu erkennen) kann ich mir nicht erklären.


    Viele Grüße

  • Mag sein, dass die Pilze auf den Bildern aussehen wir Kornblumenröhrlinge (insbesondere Bild 1) - obwohl ich die Hüte wesentlich "felliger" kenne. Aber alle Kornblumenröhrlinge, die ich aus den Berliner Wäldern kenne blauen sofort extrem stark und langanhaltend.
    Insofern kann das nicht "der" Kornblumenröhrling sein... Gibt es eine var. albinescens?
    Tom

  • Hallo Tom,


    "...geschnitten schnell und intensiv blauend (selten nicht verfärbend: Gyroporus cyanescens var. lacteus)..." [GERHARDT, Ewald: Der große BLV Pilzführer für Unterwegs. München: 2007, S. 474f.].


    --> allerdings kann man auch nicht unbedingt sagen, dass sich oben gezeigtes Exemplar gar nicht verfärbt...


    Und was spricht gegen den Boletus impolitus/Fahler Röhrling?


    Grüße
    Charleston.


    PS: Ich glaube, ich muss mal Andreas besuchten kommen. Der findet immer alle Röhrlinge irgendwo ;)

  • Moin zusammen,


    Boletus impolitus den ich schon zig mal gefunden habe, kommt aufgrund der stark filzigen Hutstruktur und das leichte blauen, nicht in Frage. Ausserdem hat impolitus eine eher helle,(fahl)graubraune und eher glatte Kappe. Ein Vergleichsbild füge ich an:



    Ausschlaggebend für mich war mein Tipp bezüglich Gyroporus cyanescens aufgrund eben dieser zotteligen und stark filzigen Hutoberfläche, den hellgelben Habitus und vor allem das leichte blauen an den Röhren auf dem untersten Bild. Ich kenne keinen anderen Röhrling, der solch eine extrem filzige Hutstruktur aufweist und ich wäre mir eigendlich sicher, dass wenn "mw7180" den Pilz in der Stielmitte durchschneiden würde, wäre dort eine wattige Kammerung zu sehen.


    @ Charleston: Könnte man doch mal organisieren. Wäre doch super wenn es mit dem Besuch klappen würde ;)

  • Ich sag jetzt mal nur was zu den Becherlingen:


    Dem Aussehen nach ist das Peziza micropus. Die Art wächst an Holz, dann auch gerne an umgefallenen Baumstämmen von Prunus, Betula usw. Kennzeichnet sich nach meinen Beobachtungen durch eine lehmbraune Färbung mit gezacktem Rand und relativ dünnen, bis max. 50 mm breiten Fruchtkörpern.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo,
    danke erst mal für eure Bestimmung


    ich hab heut noch mal eine Runde gedreht, bei dem 1. handelt es sich um eine Kornblumenröhrling. Ein Stück Stiel war noch zu finden, aufgeschnitten, leichtes blauen aber deutlich "wattige Füllung".
    Mich hatte nur irritiert das kein blauen zu erkennen war. Der vorher dort gefundene hat schon nach Berührung des Hutrandes geblaut.


    Charleston
    er ist mittlerweile etwas gewachsen, scheint ein Gelber Knollenblätterpilz werden zu wollen. Heute hab ich noch ein paar solcher gestalten gefunden z.T. mit ihren großen Kameraden daneben.


    grüße, Marc

  • Hallo mw7180,


    die Pilzchen neber dem gelben Knolli sehen mir nach einer Psathyrella Art
    ( Faserlinge ) aus


    mglw. Psathyrella spadiceogrisea.


    Vergleiche dies mal mit deinem Fund, Faserling mit bräunlichen Lamellen ( Sporenpulverfarbe dunkles braun ), Häublinge hätten weisse Lamellen.


    Gruß

    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
    Genaue Bestimmung der Funde und Essensfreigaben gibt es nur von Pilzsachverständigen vor Ort