Hallo und, wieder mal, einen späten guten Abend allerseits
ich möchte euch hier meine kleine "Vorlesungsreihe" über die Mikroskopie in der Mykologie vorstellen, und zwar handelt es sich deshalb um eine "Vorlesungsreihe", weil sie in der hier dargestellten Form auch in der Pilz-AG Jülich (Link siehe unten) zu sehen sein wird (ab Monat November). Da natürlich nicht jeder den Weg ins Rheinland antreten kann, werd ich euch hier soweit es denn geht auf dem Laufenden halten und von mir angefertigte Materialien präsentieren, die eigentlich so nur in meiner Powerpoint-Präsentation vorhanden sind. Ich weiß natürlich, dass ich nicht jeden von euch ansprechen kann, wenngleich das eines meiner Ziele sein wird. Viele fragen sich vielleicht, warum man sich überhaupt einen solchen Aufwand macht, sich stundenlang hinters Mikroskop setzt, sich die Haare zu Berge rauft, Bücher wälzt, Schlüssel durchforstet, um nach Unmengen verflossener Zeit sagen zu können: "JEAH, das ist Ramsbottomia crechqueraultii!" Für Außenstehende ein einziges Dilemma und sicherlich ein Hinweis darauf, dass man längst nicht mehr Bewohner dieses Planeten zu sein scheint. Aber halt: Hat da nicht ein gewisser Herr Galilei ähnliche Dinge zu hören bekommen, als er seine Theorie über das kopernikanische Weltbild postulierte? Abstrakte, heutzutage sagt man "abgefahrene" Sachen wurden doch schon immer kritisch beäugt, wenn nicht gar missverstanden. Den Bezug zu den Pilzen sehe ich hier ähnlich: Die "Masse" spielt mit Maronen, Pfifferlingen, Steinpilzen oder Parasolen herum, verspeist diese, leckt die letzten Pilzknochen ab und beurteilt zum Schluss wohlbeleibt die Mahlzeit. Na gut, nicht dass ich das auch schon hinter mir hätte, aber als Speisepilzler kann man mich nun wirklich nicht bezeichnen...wie dann?
Hier kommt sodann die Unterscheidung zwischen "mycophag" und "mycophil" ins Spiel. Der Mycophage ist jemand, der sich einen Korb oder eine Tüte nimmt, 2 Stunden in den Wald geht und mit einer nie dagewesenen Speisepilzausbeute zurückkommt, von dem er einen Teil am selben Tag zubereitet, einen anderen einfriert oder trocknet. Der Mycophile ist dagegen einer, der ein winziges Plastikböxchen einpackt, 10 Stunden in den Wald geht, und mit kaum mehr zurückkommt, als er auf dem Hinweg dabei hatte...komisch
Zur Erklärung: Der Mycophile betrachtet die Pilzwelt nicht kulinarisch, sondern wissenschaftlich. Aaah, daher ist dieser Beitrag auch in diesem Unterforum? Falsch, der ist deshalb hier drin, damit die meisten meinen Mist hier nicht lesen müssen, weil sie sowieso denken, "der mit seinem Wissenschaftsgedöne". Naja, gerade das versuche ich zu ändern, denn auch Wissenschaft kann auf ein allgemein verständliches Level gebracht werden, sodass jeder etwas davon hat:
1. Der Mycophage, der ab sofort seine Steinpilze mit Geselligen Braunhaarborstlingen würzt.
2. Der Mycophile, der sich und seine eigenen Funde nochmals bestätigt sieht.
3. Rada, dessen Sucht nach Erweiterung schreit.
Jedenfalls möchte ich euch mit der "Vorlesungsreihe" eine kleine Freude machen und euch gleichzeitig entführen in die Welt der Mikroskopie
Deshalb gibt es hier schonmal einen kleinen Vorgeschmack:
lg björn[hr]
Link zur Pilz-AG Jülich: