Die Sporen der Pilze: Einführung in die Mikroskopie (Editorial)

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 20.442 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo und, wieder mal, einen späten guten Abend allerseits :D


    ich möchte euch hier meine kleine "Vorlesungsreihe" über die Mikroskopie in der Mykologie vorstellen, und zwar handelt es sich deshalb um eine "Vorlesungsreihe", weil sie in der hier dargestellten Form auch in der Pilz-AG Jülich (Link siehe unten) zu sehen sein wird (ab Monat November). Da natürlich nicht jeder den Weg ins Rheinland antreten kann, werd ich euch hier soweit es denn geht auf dem Laufenden halten und von mir angefertigte Materialien präsentieren, die eigentlich so nur in meiner Powerpoint-Präsentation vorhanden sind. Ich weiß natürlich, dass ich nicht jeden von euch ansprechen kann, wenngleich das eines meiner Ziele sein wird. Viele fragen sich vielleicht, warum man sich überhaupt einen solchen Aufwand macht, sich stundenlang hinters Mikroskop setzt, sich die Haare zu Berge rauft, Bücher wälzt, Schlüssel durchforstet, um nach Unmengen verflossener Zeit sagen zu können: "JEAH, das ist Ramsbottomia crechqueraultii!" Für Außenstehende ein einziges Dilemma und sicherlich ein Hinweis darauf, dass man längst nicht mehr Bewohner dieses Planeten zu sein scheint. Aber halt: Hat da nicht ein gewisser Herr Galilei ähnliche Dinge zu hören bekommen, als er seine Theorie über das kopernikanische Weltbild postulierte? Abstrakte, heutzutage sagt man "abgefahrene" Sachen wurden doch schon immer kritisch beäugt, wenn nicht gar missverstanden. Den Bezug zu den Pilzen sehe ich hier ähnlich: Die "Masse" spielt mit Maronen, Pfifferlingen, Steinpilzen oder Parasolen herum, verspeist diese, leckt die letzten Pilzknochen ab und beurteilt zum Schluss wohlbeleibt die Mahlzeit. Na gut, nicht dass ich das auch schon hinter mir hätte, aber als Speisepilzler kann man mich nun wirklich nicht bezeichnen...wie dann?


    Hier kommt sodann die Unterscheidung zwischen "mycophag" und "mycophil" ins Spiel. Der Mycophage ist jemand, der sich einen Korb oder eine Tüte nimmt, 2 Stunden in den Wald geht und mit einer nie dagewesenen Speisepilzausbeute zurückkommt, von dem er einen Teil am selben Tag zubereitet, einen anderen einfriert oder trocknet. Der Mycophile ist dagegen einer, der ein winziges Plastikböxchen einpackt, 10 Stunden in den Wald geht, und mit kaum mehr zurückkommt, als er auf dem Hinweg dabei hatte...komisch :/


    Zur Erklärung: Der Mycophile betrachtet die Pilzwelt nicht kulinarisch, sondern wissenschaftlich. Aaah, daher ist dieser Beitrag auch in diesem Unterforum? Falsch, der ist deshalb hier drin, damit die meisten meinen Mist hier nicht lesen müssen, weil sie sowieso denken, "der mit seinem Wissenschaftsgedöne". Naja, gerade das versuche ich zu ändern, denn auch Wissenschaft kann auf ein allgemein verständliches Level gebracht werden, sodass jeder etwas davon hat:


    1. Der Mycophage, der ab sofort seine Steinpilze mit Geselligen Braunhaarborstlingen würzt.
    2. Der Mycophile, der sich und seine eigenen Funde nochmals bestätigt sieht.
    3. Rada, dessen Sucht nach Erweiterung schreit.


    Jedenfalls möchte ich euch mit der "Vorlesungsreihe" eine kleine Freude machen und euch gleichzeitig entführen in die Welt der Mikroskopie ;)


    Deshalb gibt es hier schonmal einen kleinen Vorgeschmack:


    copyofdiesporenderpilze.jpg


    lg björn[hr]
    Link zur Pilz-AG Jülich:


    Pilz AG VHS Jülich

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

  • 3. Rada, dessen Sucht nach Erweiterung schreit.


    Quatsch.




    Gehnmerwieder??, Ja, ja,ja??? Bald???Ja,Ja, wann???
    Wirf das Stöckchen.


    n020.gif





    Ich finde es sehr gut, wie Du das machst. Wo oder wie soll man als normalsterblicher sonst überhaupt einen Einstieg in dieses Themengebiet finden. Prima Sache.


    Und Samstag..... a014.gif

  • Das finde ich ganz toll :thumbup:, da ich seit ein paar Wochen auch wieder mit dem Mikroskop zugange bin und Stunden damit verbringe, bekannte Pilze und auch einiges Neues (wie z.B heute den Schwarzschneidigen Dachpilz) zu erforschen. (Ergebnisse zeige ich später)


    Dann hoffe ich mal auf eine Menge Anregungen. :P

  • Hallo zusammen,


    der Beitrag hier ist schon etwas betagt und man sieht leider nicht mehr, was uns Björn mitteilen wollte. Schade. Der Weihnachtsmann hat nämlich einem Technik- und Pilz-Greenhorn ein Mikroskop auf den Gabentisch gestellt. (Und das, obwohl ich nieeeemals mikroskopieren wollte. Ich bin schon froh, wenn der Computer tut, was er soll.) Also falls mal jemand ein, zwei Basiclinks für den Einstieg kennt, wäre das ganz wunderbar.
    Das Licht kann ich schon anknipsen :D, dann wird es schwierig.


    So jetzt aber zurück zur Familie.... wir weihnachteln noch bissi vor uns hin ;)

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Claudia,


    in Mikroskopieforen wird oft von Anfängern verlangt, erst mal das zu lesen:


    http://www.klaus-henkel.de/mikrofibel.pdf


    Da steht zwar sehr viel drin, aber man muss es gelassen sehen, wenn man nicht alles kapiert.


    Dann gibt es noch das:


    https://www.knnv.nl/sites/www.…kroskopieCOMPLEET_1_0.pdf


    und das, was Dir eben per PN zuging.


    Falls Dein Gerät eine Köhlersche Beleuchtung hat (schön, aber nicht zwingend notwendig) erklärt dieses Video, wie Du sie korrekt einstellst:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Edit: Im Video geht's auch um Phasenkontrast, das betrifft Dich -vermutlich- erstmal nicht.


    Viele Grüße
    Ralph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Claudia!


    Auch noch eine Idee: Wenn du nach Neujahr mal einen eigenen Thread hier startest, am besten am Anfang mal mit einem Bild deines Mikros und ein paar technischen Daten, und dann dort peu à peu aktuelle Fragen stellen kannst.
    Da kann man ja auch immer maal wieder individuell drauf eingehen, was gerade anliegt und ein paar Ideen, Tricks und Kniffe teilen.



    LG, Pablo.


  • Hallo Ralph, vielen Dank für die vielen nützlichen Links. Ich habe das nur einmal überflogen, aber mir schwirrt schon der Kopf. Das über dem Bunsenbrenner Präparate erhitzen und Haus in die Luft jagen heb ich mir erst mal für später auf ==Gnolm7
    Köhlersche Beleuchtung hab ich, Phasenkontrast nicht. Das Video zeigte mir gleich, was ich gestern falsch gemacht habe.
    Dass ich nicht alles kapieren muss, erleichtert mich ungemein :cursing:



    Hallo Claudia,


    das hier http://www.univie.ac.at/mikros…grundlagen/grundlagen.htm finde ich auch ganz gut zum Einstieg in die Mikroskopie. Ist jedoch nicht speziell auf Pilzmikroskopie bezogen, dafür hat dir Ralph ja schon einen guten link (Nr. 2) geschickt.


    lg
    Günter



    Hallo Günter, ich danke Dir. Da bin ich jetzt wirklich gut versorgt.





    Hallo Pablo, ja, Danke für das Angebot. Vermutlich werde ich davon Gebrauch machen müssen, wenn die Verzweiflung überhand nimmt. Ich werde mich wohl auch für einen Mikroskopierkurs anmelden müssen. Das ist bei mir wahrscheinlich sinnvoller, als allein herumzuprobieren. Weißt Du, ob in den Mirkoskopierkursen an verschiedenen Mikroskopen gearbeitet wird? Die sind ja wahrscheinlich auch recht unterschiedlich im Aufbau.


    Lieben Gruß Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,


    ich habe dieses Jahr so einen Kurs besucht, da hatte jeder seine eigenen Geräte dabei, was ja auch sinnvoll ist. Es standen aber auch unterschiedliche Leihmikroskope zur Verfügung, was wohl für die meisten Pilzschulen zutreffen dürfte. Allerdings bietet nicht jede Schule spezielle Mikroskopiekurse an.
    Ich halte Kurse für sehr sinnvoll - wenn es z.B. um spezielle Präparationstechniken und die Interpretation des Gesehenen geht- die grundlegende Bedienung eines Mikroskops kannst Du aber sicher auch selbst und mit Hilfe dieses Forums erlernen. So großartig unterscheiden sich übrigens Mikroskope vom Bauprinzip her nicht. Grob gesagt: Kennst Du eines, kennst Du sie alle...
    Ich wünsche Dir viel Spaß mit Deinem tollen Weihnachtsgeschenk!


    Viele Grüße
    Ralph


  • Hallo zusammen,


    der Beitrag hier ist schon etwas betagt und man sieht leider nicht mehr, was uns Björn mitteilen wollte. Schade. Der Weihnachtsmann hat nämlich einem Technik- und Pilz-Greenhorn ein Mikroskop auf den Gabentisch gestellt. (Und das, obwohl ich nieeeemals mikroskopieren wollte. Ich bin schon froh, wenn der Computer tut, was er soll.) Also falls mal jemand ein, zwei Basiclinks für den Einstieg kennt, wäre das ganz wunderbar.
    Das Licht kann ich schon anknipsen :D, dann wird es schwierig.


    So jetzt aber zurück zur Familie.... wir weihnachteln noch bissi vor uns hin ;)


    Hab nun auch ein Mikroskop bekommen :) und bin auch blutiger anfänger was das mikroskopieren angeht danke euch für die super links da habe ich jetzt ne menge zu lesen auch wenn ich nur die Hälfte verstehe zu meinem Glück solls ab jetzt in unserem Verein auch abende geben an denen mikroskopiert wird und man die basics gezeigt bekommt macht mir jedenfalls jetzt schon spaß obwohl ich bis auf sporen noch keine ahnung habe was ich da alles sehe bzw sehen sollte


    lg stefan

  • Servus Claudia und Stefan,


    ich gratuliere euch zu eurem Mikroskopen! Und macht euch keine Sorge - Mikroskopiererei ist keine Hexerei. Ich würde euch aber raten, den Zehfuß'schen Mikroskopierkurs nur mit Vorsicht anzuwenden. Am besten schaut ihr erstmal alles frisch in Wasser an und nutzt nur, wenn es nötig ist, Färbereagenzien.
    Auch würde ich euch von Quetsch-Präparaten abraten. Es ist eh schon schwer genug, die gesehenen Strukturen zu interpretieren. Es ist aber immer noch einfacher, wenn alles da ist, wo es sein sollte und nicht auch noch durch das Quetschen sonstwohin rutscht.


    Meine Empfehlung:
    Fangt erstmal mit Dunkelsporern an (Zuchtchampignon kaufen, Grünblättrigen Schwefelkopf sammeln usw.). Da findet ihr Sporen sofort, da sie ja farblich auffallen. Probiert dann auch mal mit einer scharfen(!) Rasierklinge, vorsichtig Schnitte zu machen - Schwefelköpfe haben auffallende Zystiden (sterile Zellen) an den Lamellen. Oder nehmt Risspilze - die haben auch (meist) sehr auffallende Zytsiden und wiederum gut erkennbare Sporen. Geht alles in Leitungswasser hervorragend. Und wenn ihr die Klinge nicht drückt, sondern zeiht, werden die Schnitte auch dünn ;)


    LG
    Christoph


  • Danke Christoph, das sind wertvolle Tipps, wenn ich erst mal weiß an welchen Rädchen ich warum und wie sehr drehen soll, damit ich ein Objekt scharf gestellt bekomme. Immerhin Zuchtchampignons gibt es ja auch im Winter. Ansonsten gibt es jetzt nur noch vereinzelt brauchbare Pilze- abgesehen mal von den Baumpilzen. Rauchblättrige Schwefelköpfe habe ich gerade noch gefunden. Aber morgen befasse ich mich erst mal mit dem Gerät selber und mikroskopiere bunte Bindfäden.

    Lieben Gruß


    Claudia


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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Claudia!


    Was vielleicht auch interessant sein könnte: Wenn du einen Pilzverein in der Gegend hast, wo es sowas gibt wie "kleine" Mikroskopiertage oder Mikrokurse.
    Das gibt's bei uns mindestens 2 mal im Jahr, und ansonsten wird auch immer wieder bei den normalen Fachtreffen mikroskopiert. Das ist auch eine Möglichkeit, um einfach mal den erfahreneren Mikroskopikern auf die Finger zu gucken und sich da Sachen abzuschauen.


    Was auch wichtig ist: Einfach Sachen ausprobieren. Allerdings ist gerade das Anfertigen von brauchbaren Präparaten anfangs mal schwierig. Da hilft es schon wirklich viel, wenn man sich bei jemandem ein paar Sachen abgucken kann.



    LG, Pablo.

  • Was auch wichtig ist: Einfach Sachen ausprobieren. Allerdings ist gerade das Anfertigen von brauchbaren Präparaten anfangs mal schwierig. Da hilft es schon wirklich viel, wenn man sich bei jemandem ein paar Sachen abgucken kann.



    LG, Pablo.



    Hallo Pablo,


    zum Mikroskopierkurs habe ich mich angemeldet und: Einfach Sachen ausprobiert habe ich auch. Nachdem ich kapiert hatte, wie das Köhlern geht, war es doch nicht zu schwer. Dann habe ich ein Präparat aus kreuzweise übereinander gelegten roten und grünen Fäden gebastelt. Daran ließ sich das Mikroskop gut einstellen. Von drei der heute gefundenen Pilze habe ich dann je ein Stückchen von einer Lamelle geschnitten und mir das Ganze angesehen. Sporen und vielleicht Basidien oder doch nicht.... Ich habe viel Zeit für wenig Ergebnis gebraucht. Hier ist das Werk:


    Das war glaube ich ein Braunsporer



    Das war ein rauchblättriger Schwefelkopf



    Das war ein Orangeseitling


    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,


    das sieht ja schon ganz gut aus. Bei dem Sporenbild ist vielleicht zu viel hintereinander, dh., Dein Präparat ist möglicherweise etwas zu dick und das Bild somit etwas flau geraten. Du kannst auch etwas mit der Kondensorblende spielen und den idealen Kompromiss zwischen Auflösung und Schärfentiefe ( –žKontrast–œ ) suchen.


    Wg. Köhlern/Zentrieren nochmal: Im Idealfall führt man diesen Schritt nach jedem Objektivwechsel durch. Selbst ein Axioskop (auch ein Chinesengerät übrigens ;–“) sollte jedes Mal nachzentriert werden...
    Wenn man bequem ist, macht man das einmal für sein wichtigstes Objektiv (bei mir das 40er) und kontrolliert von Zeit zu Zeit nach, ob sich nix verstellt hat.


    Viele Grüße
    Ralph

  • Hallo Claudia und Stefan,
    auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Mikroskop!
    Claudia, das sieht schon super aus, dass es vor allem am Anfang lange dauert, ein vernünftiges Präparat herzustellen, ist ganz normal.
    Ich wollte euch noch auf eine Broschüre von Zeiss hinweisen: Das saubere Mikroskop. Die hat mir damals geholfen, weil ich etwas nervös war im Umgang mit dem teuren Schätzchen. Ich weiß nicht, ob es zulässig ist, die Broschüre zu verlinken, deshalb lass ich das. Ist einfach zu googeln.
    Liebe Grüße
    Irmtraud


  • Danke Ralph für Deine Hinweise. Ja, ich habe mich schon über die Unmenge von Sporen gewundert. Da ein Teil davon aber immer unscharf war, habe ich vermutet, dass sie räumlich hintereinander liegen, also das Präparat zu dick ist. Aber wie bekomme ich eine fieselige, kleine Pilzlamelle halbiert :/ ?


    Mit dem 40er Objektiv komme ich einigermaßen klar. Mit dem 100er nicht. Irgendwas mache ich falsch.
    Ok, Köhlern bei jedem neuen Präparat.
    [hr]



    Danke Irmtraud,
    die Broschüre ist sicher hilfreich, wenn man sein Mikroskop reinigen will. Ein kurzer Blick in die Broschüre hat mich allerdings erst einmal erschreckt. Ich glaube, mit dem Reinigen lass ich mir noch etwas Zeit. Das ist ja auch eine Wissenschaft für sich. Aber irgendwann muss ich da wohl auch ran. Oh je!

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Hallo Claudia,
    du wirst dich noch wundern, was du mit der Zeit alles geschnitten bekommst - auch Lamelle quer! Zu Anfang kannst du ein sehr kleines Lamellenstückchen - so Stecknadelkopfgröße - abzupfen, am Besten von der Lamellenschneide. Deckglas drauf und ein bisschen plattdrücken. (Quetschpräparat). Das ist dann natürlich dünner und besser zu mikroskopieren. Durch das Quetschen hast du auch gleich das überschüssige Wasser unterm Deckglas weg. Dann müsste es auch mit dem 100er klappen (Immersions-Öl hast du doch sicher? Ohne Öl kannst du das 100er nicht benutzen.)
    LG Irmtraud

  • Hallo Claudia,


    vielleicht ist Dir einiges von dem was ich hier schreibe schon klar, dann überlies das einfach.


    Zunächst zur Probengröße. Du schreibst von einer halbierten Lamelle. Das ist um ein Vielfaches zu groß. Ideal ist ein max. Stecknadelkopf großes Stück. Dazu brauchst Du eine Präpariernadel und eine Rasierklinge oder ein Skalpell. Du legst ein möglichst kleines Stück Lamelle auf die Mitte des Objektträgers. Dann trennst Du mit Nadel und Schneidgerät ein winziges Stückchen ab. Etwas rechts der Mitte gibst Du einen kleinen Wassertropfen auf den Objektträger und schiebst das abgetrennte Stückchen mit der Nadel da rein. Dann legst Du das Deckgläschen drauf und quetschst es vorsichtig mit einem Radiergummie o.ä. n den Seiten des Deckgläschens austretendes Wasser saugst Du mit einem Zewa-Stückchen ab.Zwischen Deckgläschen und Objektträger darf keine Luft mehr sein.
    Nun kannst Du den Objektträger auf den Kreuztisch legen und die Probe betrachten. Denk daran, dass bei 100-fach immer ein Tropfen Immersionsöl auf das Deckgläschen muss (ich nehme jedenfalls an, dass Du ein Öl-Objektiv hast) sonst siehst Du nix.
    Besser sichtbar wird das Ganze, wenn Du die Probe zunächst statt in einen Wassertropfen in einen Tropfen Kongorot (falls vorhanden) legst. Wenn sich die Probe nach ein/zwei Minuten mit Kongorot vollgesaugt hat, ziehst Du die überschüssige Farbe mit dem Zipfel eines Zewas ab und fügst dann einen Tropfen Wasser hinzu. Dann weiter wie oben beschrieben.
    Es empfiehlt sich, die Probe zunächst mit einer kleinen Vergrößerung mittig im Sichtfeld zu plazieren und erst dann auf die 100-fache Vergrößerung umzuschalten. Dann musste Du nur noch die Schärfenebene einstellen und nicht mehr suchen, wo die Probe nun ist.


    Außerdem solltest Du Deinen Mann über die Folgekosten aufklären. :)


    Denn eigentlich ist für das Anfertigen der Proben ein Binokular eine wertvolle Hilfe. Das muss aber kein teures Dings sein.

  • [/quote]
    Ich glaube, mit dem Reinigen lass ich mir noch etwas Zeit.
    [/quote]


    Das klingt vernünftig. Ich würde da auch nicht zu viel daran rumwischen wenn es nicht unbedingt nötig ist. Wenn Du ein gutes Immersionöl benutzt das nicht verharzt, kannst Du es einfach dran lassen. Manche Leute legen bei Arbeitsschluss einen Objektträger mit einem Tropfen Ölimmersion auf den Kreuztisch und –žparken–œ sozusagen die Frontlinse ihres Immersionsobjektivs darin. Ein sehr kompetenter Mitarbeiter eines Bonner Mikroskophändlers hat mir das neulich ausdrücklich –žgenehmigt–œ.


    Auf jeden Fall solltest Du vermeiden, vom 100er wieder auf das 40er runterzuschalten. Dein 40er ist nicht für Öl konstruiert und könnte dadurch irreparabel Schaden nehmen...


    Grüße
    Ralph


  • Hallo Claudia,


    vielleicht ist Dir einiges von dem was ich hier schreibe schon klar, dann überlies das einfach.


    Außerdem solltest Du Deinen Mann über die Folgekosten aufklären. :)


    Lieber Ralf,
    das ist sehr, sehr hilfreich. Und ich werde Deine Hinweise die nächsten Male als Begleittext lesen, wenn ich Präparate anfertige. Eine Nadel habe ich nicht benutzt, nur ein Skalpell und meine Wurstfinger. Das wird sicher noch ein Spaß, wenn ich als Grobmotorikerin mit Nadel und Skalpell herumwerkele. Nun ja, vieles lässt sich lernen... üben also. :cursing:


    Immersionsöl habe ich. Das Mikroskop heißt Primostar und ist von Zeiss. Die Software auf dem iPad habe ich noch nicht richtig entschlüsselt. Es wäre doch ganz schön, die Größe in nachvollziehbaren Maßeinheiten ablesen zu können statt in Pixeln.
    Mein Mann sagte gerade, die Folgekosten betreffend, dass er mir Fertigpräparate kauft :haue:
    [hr]


    Hallo Claudia,
    du wirst dich noch wundern, was du mit der Zeit alles geschnitten bekommst - auch Lamelle quer! Zu Anfang kannst du ein sehr kleines Lamellenstückchen - so Stecknadelkopfgröße - abzupfen, am Besten von der Lamellenschneide. Deckglas drauf und ein bisschen plattdrücken. (Quetschpräparat). Das ist dann natürlich dünner und besser zu mikroskopieren. Durch das Quetschen hast du auch gleich das überschüssige Wasser unterm Deckglas weg. Dann müsste es auch mit dem 100er klappen (Immersions-Öl hast du doch sicher? Ohne Öl kannst du das 100er nicht benutzen.)
    LG Irmtraud



    Hallo Irmtraud,
    schön, dass Du mir Mut machst. :) Ich werde die Empfehlung bestimmt beherzigen :thumbup:
    [hr]
    Ich glaube, mit dem Reinigen lass ich mir noch etwas Zeit.
    [/quote]


    Das klingt vernünftig. Ich würde da auch nicht zu viel daran rumwischen wenn es nicht unbedingt nötig ist. Wenn Du ein gutes Immersionöl benutzt das nicht verharzt, kannst Du es einfach dran lassen. Manche Leute legen bei Arbeitsschluss einen Objektträger mit einem Tropfen Ölimmersion auf den Kreuztisch





    Lieber Ralf,


    ich seh mal zu, wie das am besten geht. Ich bin ein Schussel, mit dem Öl auf dem Kreuztisch warte ich mal noch. Es wäre blöd, wenn ich das 40er Objektiv vermurksen würde.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()