Violette Lacktrichterlinge?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.785 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Coloridas-Aves.

  • Hallo,


    ich heiße Stefan und bin neu hier, interessiere mich seit erst ein paar Tagen fürs Pilze sammeln. Habe sie sonst immer nur im Wald fotografiert und dachte, dass man das eine mit dem anderen ja mal gut verbinden könnte.


    Nachdem ich mir meine erstes Pilzbestimmungsbuch für Anfänger gekauft habe, bin ich gestern direkt mal in den Wald gezogen und hab ein paar Pilze gefunden, von denen ich denke, dass es Violette Lacktrichterlinge sein sollten, würde das aber natürlich gerne noch bestätigt haben, sofern dass an den Bildern möglich ist.


    Gefunden hab ich diese Pilze an 3 verschiedenen Standorten im selben Wald, alle Standorte hatten die selben Gegebenheiten, ein paar Meter entfernt vom Waldweg mit mittlerem Farnbewuchs, viel Laub auf dem Boden und ein ca. 2 bis 5 Meter von einem kleinen Bach entfernt.


    Die Stiele haben längen von minimal 2 und maximal 5 Zentimetern, die Hüte einen minimalen Durchmesser von 1 und einen maximalen Durchmesser von 3 Zentimetern.


    Die Pilze auf den Fotos 1-3 sind jeweils die gleichen aus verschiedenen Perspektiven sowie die Fotos 4-6.


    Hoffe das reicht so als Angabe, möchte mich schonmal im Voraus für eure Hilfe bedanken.


    Schöne Grüße
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich weiß ja nicht, was Du damit vorhast! Ich persönlich liebe viol. Lacktrichterlinge. In einem bestimmten Waldstück im Saarland finde ich immer große Mengen davon. Fast immer trockne ich sie. Ich finde sie habe ein unschlagbares Aroma (natürlich Geschmacksache) wenn sie getrocknet sind. Probierst mal aus!
    LG
    Frank

    Leute, laßt uns nicht abergläubig sein, ..... das bringt nur Unglück !

  • Hallo Frank,


    ich wollte mich noch ein bisschen schlau machen, wie man sie
    am besten zubereitet. In meinem Buch steht nur, dass sie als Essigpilze
    einem Salat eine bunte Note verleihen können.


    Habe sie selbst noch nie gegessen, daher lasse ich mich natürlich gerne
    von einem Kenner beraten, da ich auch nicht der große Salatfan bin ;)

  • Hallo Coloridas,


    du solltest dich mit den typischen Doppelgängern wie zb Rettichhelmlingen noch beschäftigen. Diese können ja nach Verfärbung und Verblassung der Hüte -was ja zb beim violetten Lacktrichterling typisch ist- auf den ersten Blick ähnlich aussehen, vor allem die violette Variante.


    Die Rettichhelmlinge haben eine weißliche Lamellenfarbe und riechen mehr oder weniger nach Rettich, die "Lackies" haben eine "Einheitsfarbe" so auch die Lamellen und riechen nicht rettichartig.


    Lacktrichterlinge sind dafür bekannt, daß sie viel radioaktives Cäsium anreichern und werden daher von manchen Pilzkennern gezielt nicht gesammelt. Andere schätzen die "Festfleischigkeit" und den angenehmen Geschmack. Hüte werden gerne genommen, die Stiele sind faserig und recht zäh und eignen sich nicht zum Verzehr.


    Gruß

    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
    Genaue Bestimmung der Funde und Essensfreigaben gibt es nur von Pilzsachverständigen vor Ort


  • ... hab ein paar Pilze gefunden, von denen ich denke, dass es Violette Lacktrichterlinge sein sollten, ...


    Die Stiele haben längen von minimal 2 und maximal 5 Zentimetern, die Hüte einen minimalen Durchmesser von 1 und einen maximalen Durchmesser von 3 Zentimetern.


    Hallo Stefan,
    willkommen bei den "Pilzköpfen". Du hast ja den Wald gewaltig abgeräumt! Zwei Pilzchen hätten zum Bestimmen auch gereicht - eine Dinnerfreigabe erhältst du hier sowieso nicht.


    Ich denke, dass du richtig bestimmt hast: Farbe, Größe und Form des Hutes stimmen nach meiner Erfahrung mit dem Violetten Lacktrichterling Laccaria amethystea überein. Vielleicht gehst du beim Fotografieren künftig etwas näher ran. Dann reichen u. U. zwei Aufnahmen (eine für die Ober- und eine für die Unterseite).


    Eine Nahaufnahme (zum Vergleich) zeigt das angefügte Foto.


    H Gr Dryocopus

  • Hallo Dryocopus,


    du hast natürlich Recht, auch wenn ich mir schon sehr sicher
    war beim Fund der Pilze, war es nicht umbedingt richtig gleich
    so viele mit zu nehmen, da ich mir ja nicht 100prozentig sicher
    war. Werde das auch für die nächsten Waldgänge beherzigen,
    wenn ich mir bei einem Pilz nicht zu 100% sicher bin.


    Das ich hier keine Dinnerfreigabe erhalte, ist mir auch klar.


    Näher ran bei den Fotos sollte kein Problem sein, Nahaufnamen
    von Tieren,Pflanzen und Pilzen ist immerhin mein eigentliches
    großes Hobby. Hier habe ich einfach nur kurz draufgehalten für
    ein paar einfache Bestimmungsfotos.


  • Näher ran bei den Fotos sollte kein Problem sein, Nahaufnamen
    von Tieren,Pflanzen und Pilzen ist immerhin mein eigentliches
    großes Hobby. Hier habe ich einfach nur kurz draufgehalten für
    ein paar einfache Bestimmungsfotos.


    Dann will ich von dir aber demnächst nochwas sehen, das ist dir klar ne? Und halt dich nicht zurück bei Fragen => pn :)


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hi Björn,


    ich seh schon da hab ich mir was eingebrockt,
    ist also nichtsmehr mit entspannt auf Pilzsuche gehen,
    jetzt darf ich wieder die komplette Ausrüstung mitschleppen ;)


    PS: Ich hab mir grad deine Homepage kurz angeguckt, ich hoffe
    du erwartest nichts so nahes von mir ;) Ich bin nur ein kleiner
    Makrofotograf, davon die DSLR an ein Mikroskop zu adaptieren
    bin ich noch ein bisschen entfernt von, hab aber gelegtnlich mal
    mit dem Gedanken gespielt. Aber wie immer hindert einen an sowas
    die Geldbörse ;)

  • jo das mit der geldbörse ist bei mir auch nicht anders, alle Makros sind einfach durchs Okular fotografiert worden, von einem normalen Mikroskop. Ich habs gelernt, mit wenig auszukommen und notfalls zu improvisieren ;)

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    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Bei dem was ich damit vorhätte weiß ich nicht ob das reichen würde, ich würde es zwar sowieso nur selten machen, da ich vorwiegend draußen bin und Insekten fotografiere, aber sofern ich mal einen toten Falter oder sonstiges finde, würde ich gerne mal Aufnahmen einzelner Bereiche durchs Mikroskop machen, was dann aber eine vernünftige Konstruktion und eine gute Adaption, damit ich scharfe Fotos ohne Verwacklung erzielen kann und vorallem um dann auch Focus-Stacks anzufertigen.


    Aber irgendwann muss ich ja mal mit was anfangen, werde mir wohl auch wenn ich das nächste mal etwas Geld übrig habe endlich mal ein kleineres Mikroskop zulegen um mich in die Materie rein zu arbeiten. :)


  • Hallo Stefan,


    ich weiß ja nicht, was Du damit vorhast! Ich persönlich liebe viol. Lacktrichterlinge. In einem bestimmten Waldstück im Saarland finde ich immer große Mengen davon. Fast immer trockne ich sie. Ich finde sie habe ein unschlagbares Aroma (natürlich Geschmacksache) wenn sie getrocknet sind. Probierst mal aus!
    LG
    Frank


    Jau, das ist wirklich Geschmacksache.


    Ich hab sie dieses Jahr zum ersten mal probehalber getrocknet. Für mich ist das in etwa so, als wenn man seine Mahlzeit mit ein paar kräftigen Spritzern Kölnisch Wasser gewürzt hätte, irgendwie orientalisch.:D


    @ Coloridas-Aves


    Die Fotos sind die eine Sache. Ergänzende Beschreibung ist mindestens genauso wichtig. Besonders bei Arten, die nicht si charakteristisch sind wie diese.


    Du hättest z.B. sowas dazuschreiben können.


    Beschreibung:


    Farbe rundum tiefviolett, bei älteren Exemplaren mit einem Stich zu bronzefarben. Stiel samtig mit unscheinbarer Maserung. Stiel im unteren Bereich voll, innen grau, ab der Mitte hohl. Manchmal unförmig seitlich abgeflacht. Bei Verletzung und am Schnitt bräunlich anlaufend. Am Stil von der Wurzel bis zur Erdoberfläche Laubfragmente mit Myzel fest angepappt. Wurzel dünn auslaufend.


    Hutrand bei jungen Exemplaren nach unten umgebörtelt, bei älteren flach auslaufend. Keine Velumenreste.


    Lamellen entfernt stehend, elastisch. Mit Zwischenlamellen. Kurz am Stiel herablaufend.


    Geruch angenehm pilzig, mit einem Hauch (eingebildetem) Anis.


    Geschmack würzig, leicht säuerlich mit leichter Schärfe.



    Das hilft nicht nur anderen, Deine Pilz zu bestimmen, sondern auch Dir selbst, wenn Du später eine ähnliche oder die gleiche Art findest und bestimmen willst. ;)

  • Hallo Ralf,


    vielen Dank für den Tip, ich werde versuchen das beim nächsten
    Mal zu beherzigen. Ich kenn sowas ja eigentlich aus nem anderen Forum,
    wenn mich jemand bittet nen Schmetterling zu bestimmen, wo es leichte
    verwechslungsgefahr gibt oder ein Foto einfach nicht zur Bestimmung
    reicht, dann brauch ich ja auch Angaben ohne Ende. Jetzt wo ich
    mal auf der Seite stehe und was bestimmt haben will, schaffe ichs natürlich
    nichtmal die Erwartungen die ich sonst bei sowas habe selbst zu beherzigen :D

  • Oh, ein Lepidepterologe:)


    Da sind wir ja schon zu zweit, wenngleich meine aktive Zeit schon lange vorbei ist. Hast Du ein Spezialgebiet?


    Was die Bestimmung angeht, ist das bei den Pilzen ähnlich.
    So, als wenn man A.cuspis, psi und tridens nach Foto sicher bestimmen soll. :)

  • Ich bin grade eher noch in den Kinderschuhen, und mit Nachtfaltern speziell solchen wie von dir hier genannt kannste mich ersmal jagen ;)


    Die einzigen bei den Nachtfaltern die ich noch bestimmen könnte, sind die tagaktiven Nachtfalter.
    Sonst bin ich da eher bei den Tagfaltern, was soweit ganz gut klappt, nur bei den Bläulingen tu ich mich noch etwas schwer.


    Sonst dring ich auch (eher langsam weil doch extrem Artenreich) in das Gebiet der tropischen Tagfalter ein, aber das eher Nebenbei mal, wenn jemand ein Foto aus nem Schmetterlingshaus oder aus dem Urlaub zeigt.


    Ich hatte letztens erst den Fall, ich hatte einen vermutlichen Colias hyale fotografiert, aber sag mal nur am Foto, dass es nicht auch C. alfacariensis sein könnte ;)
    Genitalpräparation mache ich jetzt nicht, weil ich die Tiere am liebsten nichtmal anfasse, also muss ich mich damit zufrieden geben, dass in dem Gebiet wo ich ihn fotografiert habe bist jetzt noch kein C. alfacariensis vorkam und man halt nur mit 99%er Sicherheit sagen kann, dass es C. hyale ist aber nicht 100% sicher.