Einführung in die Mikroskopie (Kap. I)

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 37.598 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hassi.

  • Also die Kamera hat nen integrierten Zoom (12fach). Den kann ich allerdings auch nicht vollständig nutzen, irgendwann wird es dann relativ undeutlich. Meistens zoome ich 1x-3x rein, und das bei x1000 Vergrößerung vom Mikroskop. Das heißt, die resultierende Vergrößerung liegt teilweise bei weit über x1000.


    Kannst dir ja auch gerne die Fotos im aktuellen Pilzfestival angucken. Da sind neue Fotos drin, diesmal wurde nicht das Bildrauschen entfernt, sondern ich habe eine minimale Weichzeichnung eingefügt. Das Ergebnis ist eigentlich ganz passabel, finde ich.


    Ich nutze also kein extra-Objektiv. Kein Schnickschnack, keine besondere Technik. Nur Mikroskop und Digitalkamera.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Oh ich freue mich, diesen Beitrag gefunden zu haben! Der liest sich ja spannend und humorvoll zugleich! Genau meine Kragenweite :thumbup:


    Danke, lieber Björn!! :)


    LG,
    Kuschel

  • Hallo Björn
    Ich habe Deinen Beitrag mit grossem Interesse gelesen, obschon ich das mit Sicherheit schon ein paar Mal auch in anderen Beiträgen wie "Mikrofibel" aus dem Mikroskopier-Forum und wissenschaftlichen Beiträgen der Uni Zürich studiert habe. Aber ich bin immer noch am Anfang meiner mikroskopischen Bestimmungsversuche und wissenschaftlichem Arbeiten. Zur Anschaffung eines Mikroskops kann ich noch hinweisen, dass von den Billigst-Mikroskopen aus Fernostproduktion abgeraten werden sollte, obschon diese in der Preislage von 200 - 500 Euro liegen. Sicherlich haben sich Technik/Mechanik, Herstellweise und Qualität der Optiken verbessert. Ich habe die Erfahrung gemacht, falls man etwas Geduld und Zeit aufbringt, im Internet wie ebay und ricardo, doch auch gute Geräte zu finden sind. Ich habe mir so zwei baugleiche Mikroskope der Serie Neopan von Reichert Austria erworben. Das eine war ein Neopan Binokular mit drei Objektiven für Auflicht (schon wieder verkauft)für 80 CHF und ein Reichert Neopan Binokular mit 4 Objektiven (4x,10x,40x, 100x Öl mit Iris) für Durchlicht mit allem Drum und Dran für 250 CHF. (Lampenhaus plus 2 Glühbirnen, allerdings kein Kaltlicht) Soviel ich weiss, wurde dieses Mikro in einer Arztpraxis auch für einfache Blut- und Keimanalysen verwendet. Also für die Pilzanalysen absolut genügend. Leider hat es keinen Fototubus. Da muss ich mich noch schlau machen. Die meisten Mikroskope, welche lange nicht mehr benutzt worden sind, haben Staub und Verunreinigungen in Optik und Stativ. Da gibt es von Zeiss eine Anleitung zur Reinigung der Optiken und des Mikroskops allgemein. Ist sehr hilfreich. Ich weiss den Link nicht mehr, ist aber sicherlich über Google zu finden für einen Download. Andernfalls kann man diese Datei (pdf) von mir über email bekommen. Bin gespannt auf Deine nächsten Ausführungen. Herzliche Grüsse

  • Ohje, wieso hat dieser Bwergen nicht weiter geschrieben?


    Jetzt steht es da das Mikroskop, inklusive Radiergummi und ..... nix!


    Der Brutus will er Sporen gucken kann und Präperate möchte er auch mit dem Razifummel quetschen!


    Schönes Wochenende
    Euer Brutus :)

  • Oh, danke.


    Wie stelle ich ein Präperat her um die Cheilozystiden und die Basidien zu sehen?


    Schönen Sonntag :)
    [hr]
    Oh, danke.


    Wie stellle ich einPräperat her um die Cheilozystiden und die Basidien zu sehen?


    Schönen Sonntag :)

  • Hallo Brutus,


    deine Anfrage habe ich mal gespeichert, ich werde beizeiten etwas zusammenstellen, um den Vorgang detailliert zu beschreiben. Derzeit bin ich noch etwas im Umzugsstress, kriege aber ab dem 6.1.14 endlich Internet freigeschaltet.


    lg björn

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    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Ich bin zwar nicht Björn, aber ich persönlich mache das so:
    1.) eine ganze Lamelle vom Pilz abschneiden
    2.) die Lamelle mit der Präpariernadel festhalten und an der Mitte der Lamelle in rascher Folge mit einer Effilierklinge quer kleine, möglichst dünne Scheibchen abschneiden (etwa 10 Stück)
    3.) von diesen Scheibchen die drei bis vier dünnsten auswählen
    4.) diese Scheibchen ca. 2 Minuten in Kongorot färben (wenn die Farbe der Basidien/Zystiden wichtig ist, oder die Zystiden farbigen Inhalt haben könnten, dann ohne diesen Arbeitsschritt!)
    5.) die Scheibchen in Wasser betrachten, dazu vorher sanft quetschen
    (will man Basidienböden oder die Zystidenform insgesamt sehen, entsprechend stärker quetschen, damit sich die Teile von der Lamelle ablösen bzw. die Lamelle in ihre Einzelteile zerfällt)


    Man erkennt bei wirklich dünnen Scheiben dann normalerweise:
    - die Lamellentrama (das Helle in der Mitte)
    - die Lamellenoberfläche mit Basidien, Basidiolen und Zystiden
    - unreife, noch an den Basidien hängende Sporen
    - bei reifen Lamellen auf der Glasfläche abgelöste, reife Sporen


    Die Lamellenschneide ist das unregelmäßig geformte Ende (schmal, oft mit grauem Farbton und daranhängenden Luftblasen) - Sitz der Cheilozystiden
    - die Lamellenfläche sind die beiden langen Seiten - Sitz der Pleurozystiden, welche man daran erkennt, dass sie normalerweise aus dem "Meer" aus Basidien/Basidiolen auffällig herausgucken

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Oerling,


    herzlichen Dank.


    Eine Effilierklinge muss ich mir noch besorgen, habe ich doch in meinem "Werkzeugkasten" bis jetzt nur Rasierklingen, aber sollte kein Problem sein. Bei nächster Gelegenheit versuche ich es so.


    Wenn ich dich richtig verstanden habe liegt nach der Behandlung das Lamellenpräperat als Lamellenquerschnitt auf dem Objektträger, z.B. die Schneide unten, rechts und links die Fläche und oben das Stück das mit dem Hut verbunden war, oder?


    FF - Frohes Fest


    Euer Brutus ;)


  • Genauso ist es. Im Prinzip hat Oehrling auch schon alles richtig erklärt, nur dass du den Schnitt auch mit einer normalen Rasierklinge machen kannst.


    Das Präparat taugt übrigens besonders gut für das Beobachten von Pleurozystiden, die sich auf der Lamellenfläche befinden und bei normalen Präparaten, wo die Fläche oben liegen würde, nicht gut erkennbar sein würden. Cheilozystiden liegen ja bei jeder Form der Präparation irgendwo am Rand, dafür ist das Anfertigen eines Querschnitts weniger gut geeignet, da du ja nur einen winzigen Teil der Lamellenschneide hast, der evtl. keine Zystide aufweisen könnte (wenn diese z.B. nur verstreut vorkommen).


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

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    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Herzlichen Dank Stefan,


    genau so habe ich es mir gewünscht. Jetzt weiß ich auch was ich alles falsch gemacht habe.


    ´nenn schönen Tag
    Brutus

  • Moin Moin,


    ich weiß ja nicht ob es schon erwähnt wurde, jedoch kann ich zum mikroskopieren nur einen Tageslichtfilter empfehlen...
    Unser Harzpilzchen mikroskopiert im übrigen auch damit... ich finde, dass es die Augen nicht so anstrengt (wenn man beruflich damit arbeitet merkt man es sehr) und die Bilder etwas detailgetreuer werden.


    Alex
    Alex

  • Hallo Björn,


    auch von mir ein spätes Dankeschön für den hilfreichen Beitrag!
    Ich hab den auch schon mal mit Bildern angesehen, mittlerweile sind die Bildlinks aber wohl tot.


    Läßt sich das wieder reparieren?


    Viele Grüße
    Ralph