Ein Neuer auf meinem Hof! :-)

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 3.246 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Buliz.

  • Hi, @all!


    Auf meinem Garagenhof hat sich ein Neuer blicken lassen. Der Hof wird dominiert von einer Birke, der Pilz stand etwas abseits der Wiese im Dreck, in der Nähe eines undefinierbaren Gehölzes und einem ziemlich tot aussehenden Lebensbaum. Nahe der Stelle gibt es gelegentlich Rotfußröhrlinge, die immer gleich verschimmeln und bis zur Unkenntlichkeit verwachsen (vermutlich zu schattig da), in einigen Metern Abstand Kahle Kremplinge, Täublinge, Birkenpilze.
    Der Pilz hat einen Hutdurchmesser von 4,5cm und ist etwa 5cm hoch.
    Der Stiel ist lila und die Hutoberfläche sowas wie ein ergrautes Kastanienbraun und papiertrocken. Der Geruch ist schwach, nicht typisch pilzig, unbestimmbar.
    Die Lamellen sind hell, ich meine, sie haben auch einen leichten Lilaton.
    Sporenprobe ist in der Mache.


    Könnte das ein Ritterling sein? Der Lilastiel-Rötelritterling bietet sich an, aber die Beschreibung im Laux passt mir nicht ganz zusammen, von den unordentlichen Lamellen mal ganz abgesehen. Der Hut ist noch eingerollt aber schon graubraun?

  • wa? Kahler Krempling? Definitiv nicht. Aber hat der Fruchtkörper nicht braune Lamellen? Lass ihn mal absporen. Ich hab den Verdacht, dass es ein Schleierling (Cortinarius) sein könnte, falls ja, könnte man mal in Richtung Cortinarius (Phl.) purpurascens gucken. Ist aber nur ein Vorschlag, Cortinarien per Bild sind immer etwas schwierig. Hab noch lange nicht genug davon betrachtet, mich bislang noch in keinem Jahr damit so ausführlich beschäftigt, dass es ausreicht, um jetzt bedeutendes Wissen darüber zu haben.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo,
    ich denke schon, dass du mit Lepista in der richtigen Gattung gelandet bist. Und da ist der heißeste Kandidat für deinen Fund natürlich Lepista nuda, Lepista sordida ist manchmal schwer zu trennen, fällt aber normalerweise vergleichsweise schmächtig und blass aus.
    Björns Vorschlag solltest aber unbedingt ernst nehmen, da manche jungen Cortinarien wirklich sehr ähnlich sein können. Und bei diesen düsterlichen Bildern fällt eine Beurteilung der Farben nunmal sehr schwer.
    Grüße
    hübchen


  • Jo, wenn er denn hell aussport, kommen wir mit Lepista nuda auf einen Nenner, ganz klar. Das zweite Foto zeigt jedoch verdächtige Brauntöne in den Lamellen findest du nicht? Jedenfalls kommts auf meinem Laptop so rüber.


    lg björn

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  • Hallo,


    wenn es ein Spiel wäre, würde ich auf einen vertrockneten Lepista nuda tippen:D aber einen Bestimmungsversuch würde ich niemals wagen.


    Viele Grüße

  • Ja, da waren sowas wie braune Ränder an den Lamellen. Das Sporenpulver, das ich hier auf dem weißen Blatt sehe, scheint aber von einem hellen Braun. Ich finde, es ist recht wenig. Mal sehen, was der bis morgen Abend noch macht.


    Ich weiß, die Fotos sind nicht so der Bringer, ich weiß nie, was ich machen soll, ob mit oder ohne Blitz oder wie. Meist versuch ich es mal so, mal so. Nachbarbeiten will ich noch weniger, damit ich die Farben nicht verfälsche.


    Cortinarius (Phl.) purpurascens scheint mir nicht sehr zu passen: Da ist ein Abdruck von schokobraunem Sporenpulver auf Google zu finden, und feine, untermischte Lamellen.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

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  • Hallo Marion,
    Lepista nuda sport nicht weiß aus, sondern "rosa-lachsfarbig" (aus Pilze der Schweiz Band 3). Ich schreibe das so deutlich, weil mir nicht klar ist, was du erwartest. C. purpuascens hat ein viel dunkleres braunes Sporenpulver und zudem eine gerandete Knolle an der Stielbasis.
    Björn: ich sehe das Bräunliche der Lamellen auch, allerdings ist das etwas, was in leichter Ausprägung bei reifen nuda noch im Rahmen ist. Ich erinnere mich aber noch gut an andere Anfragen, wo bessere Aufnahmen dann eben doch irgeneinen Cortniarius entlarvt haben. Insofern weiß ich mich durchaus zur Vorsicht anzuhalten und es hier mehr bei Bestimmungsanregungen zu belassen.
    Grüße
    hübchen

  • Hallo zusammen,


    ich würde den auch als Lepista nuda ansprechen. Die Farbverfälschungen bei Lamellen und Hut könnte durch eine Art Notreife, geschuldet der Trockenheit und intensivem Madenbefall, verursacht sein.


    Gruß, Alex

  • Oh, Madenbefall kann ich bestätigen. Nachdem ich den Hut heut morgen umgedreht hatte, machten sich nach einer Weile daraus so an die 20 Stück auf die Socken.


    Ist der Lepista nuda nun ein Mykorrhizabildner oder Saprobiont oder beides? Auf violetter-roetelritterling.html wird das eine geschrieben, aber gleichzeitig soll er als Kulturpilz erhältlich sein - sind das nicht nur Saprobionten?

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

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  • Die Gattung Lepista besteht prinzipiell aus Saprophyten, daher sind sie auch kultivierbar.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

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  • Hallo,


    für den französischen, luxemburgischen etc. Makt wird lepista nuda viel kultiviert und man findet sie oft in den Gemüsegeschäften, warum eigentlich nicht bei uns?


    Gruß Jorge

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

  • Ich denke mal, es ist der Violette Rötelritterling. Einen Meter weiter habe ich heute ein frischeres Exemplar gefunden, Stiel und Lamellen vom gleichen schönem blassen violett, Hutoberfläche einen Stich grauer, mattglänzend, in der Mitte nur bräunlich angehaucht. Lamellen fein und untermischt in 4 Längen.

    Gruß,
    Marion


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