Bestimmungshilfe Schirmlinge

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 12.907 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Hallo,


    habe heute Schirmlinge gesehen, die dem Parasol sehr ähnlich sehen, aber ich mir nicht ganz sicher bin, da die Huthaut nicht so braunschuppig war, der Haselnussgeruch nicht so intensiv und der stil reinweiß und nicht geschuppt...


    Standort: Buchenwald
    Größe ca. 10-15 cm
    Durchmesser Hut 5-8
    weiße Lamellen und sich lösender Ring
    Stil reinweiß
    kein auffälliger Geruch, zart pilzig eher
    kein Verfärben
    trockene Haut


    Was könnte das sein? Oder sind es doch Parasole? Aber der stil ist nicht genetzt und der Hut eher braun gepunkelt als so arg schuppig...


    DANKE

    • Offizieller Beitrag

    hallo,


    keine Fotos?


    das würde die Sache erheblich vereinfachen


    lieben Gruß,


    Melanie

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
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  • Danke, der Beschreibung nach könnte es ein Zitzemschirmling sein.
    Wie ist das eigentlich? Sind giftige Pilze auch ungenießbar oder merkt man es gar nicht? Also, wenn ich den jetzt einfach probiere?
    Danke für deine Hilfe


    [hr]
    @ Melanie... leider nein.... keine Kamera dabei gehabt...

  • Zitat von Selbstmörder

    Sind giftige Pilze auch ungenießbar oder merkt man es gar nicht? Also, wenn ich den jetzt einfach probiere?


    Zeig die Pilze doch mal jemanden vor Ort, aber einfach probieren, bitte nicht!!!!!!! Unter den Schirmlingen gibt es meines Wissens zwar nichts tödlich giftiges, aber einige die als giftig eingestuft sind.


    LG Stefan


    PS: Zum nicht merken


    SYMPTOME


    Magen-Darm-Symptome: Nach einer beschwerdefreien Zeit von (6)-8-12-(24) Stunden nach der Pilzmahlzeit kommt es zu einer schweren 6-9 Stunden anhaltenden Gastroenteritis mit choleraartigem Durchfall und Erbrechen. Erbrechen kürzer als 6 Stunden nach einer Pilzmahlzeit ist durch andere Giftpilze verursacht, die schlimmstenfalls zusätzlich zu amatoxin- haltigen Pilzen eingenommen wurden.
    Stadium der Leberschädigung: nach dem Ende der Magen-Darm-Beschwerden kann nach einer kurzen Zeit der trügerischen Besserung 24 bis 48 Stunden nach der Pilzmahlzeit die Phase der Leberschädigung folgen mit einem Anstieg der Leberwerte; bei schweren Vergiftungen kann es zu Blutgerinnungsstörungen und Bewußtseinsstörungen durch Leberversagen kommen
    LATENZZEITEN:
    erste Magen-Darmprobleme 8 bis 12 Stunden (frühestens 6 und spätestens 24 Stunden) nach der Pilzmahlzeit. Leberenzymerhöhung 24-48 Stunden nach der Pilzmahlzeit mit maximalen Werten am 2. Bis 4. Tag.


  • Vor der Notaufnahme ist vieles möglich......

  • Hallo, ich bin neu hier. Vor zwei Stunden habe ich Parasolpilze gefunden. Ich nehme mal an, dass es welche sind. Kann mir einer sagen, obs welche sind. Vielleicht helfen die Bilder auch Sarli.


    LG cstueber

  • Hallo,


    das sollte der Safranschirmling sein. Safranschirmlinge werden von Pilzberatern vielfach nicht mehr freigegeben. Gründe: Sie verursachen oft Unverträglichkeiten und sind zu leicht mit dem Giftschirmling und der Gartenform des Safranschirmlings zu verwechseln.


    Gruß Jorge

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  • Hi,


    deiner scheint in Richtung Safran-Schirmling (Chlorophyllum rhacodes) zu gehen. Am Stiel sind ja doch deutliche Verfärbungen ins rotbräunliche erkennbar.


    Es gibt mehrere Gattungen, die als Schirmling bezeichnet werden können:
    Chlorophyllum, Macrolepiota, Lepiota, Leucoagaricus, Leucocoprinus, Chamaemyces, 'Phaelepiota', Cystolepiota, Cystoderma.


    Diese Gattungen lassen sich meistens relativ leicht voneinander trennen. Die Riesen-Schirmlinge (Macrolepiota, Chlorophyllum) sind in Mitteleuropa durch gut 10 Arten vertreten und bis auf M. venenata und einer bislang unzureichend erforschten Chlorophyllum brunneum (=M. rhacodes var. hortensis) essbar.
    Die Schirmlinge (Lepiota) setzen sich hier aus mindestens 50 Arten zusammen, davon dürfte der Großteil ungenießbar sein. Jedoch sind L. helvola, L. josserandii, L. subincarnata und evtl. nähere Verwandte lebensgefährlich giftig.
    Die kleineren Gattungen Egerlingsschirmling (Leucoagaricus inkl. ex. Sericeomyces) und Egerlingstintling (Leucocoprinus) haben überwiegend ungenießbare Arten mit kleinen bis mittelgroßen Fruchtkörpern.



    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Björn,


    nicht zu vergessen lepiota brunneoincarnata! (oder ist das synonym mit helvola?)



    Gruß Jorge

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  • hätte ich getiptt - wenn er sich gelb beim Einschneiden verfärbt hätte.
    Macht er nicht. Hab ihn entsorgt:)
    Danke


  • Hast recht. Ich wusste, dass ich einen vergessen hatte.


    lg björn

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