Austern klonen

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 15.590 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von BDoll.

  • Hallo, vor einer Woche wußte ich noch nicht, daß man Pilze klonen kann, ich habs heute versucht, weil ich hier im Forum viel gelesen habe, Glas sterelisiert, Wellpappe zugeschnitten und mit heißen Wasser eingeweicht, Austernpilz gebrochen, den ich mir heute aus Fehrbellin von einer Zuchtfarm geholt habe, da habe ich die vielen Blöcke stehen sehn, mir sind die Augen übergegangen, soviel Pilze !!!!
    Die Leute dort konnten erst garnicht begreifen, daß ich einen Pilz haben wollte und den klonen will, vorher hatte ich angerufen, ob ich kommen kann.


    Genug zum Vorwort, ich habe 4 Gläser angesetzt, jetzt meine Fragen:
    1. sollen die Gläser hell oder dunkel stehen ?
    2. wie warm sollten sie stehen ?
    3. muß im Deckel ein Loch und mit Watte gestopft werden ?


    Das war alles heute.
    Gruß Brigitte

  • Hallo BDoll,


    finde es faszinierend! Unsereiner robbt sich schwitzend durch den Wald und du klonst und züchtest! :D


    Hab leider keine Ahnug davon, kann deinen Wissenshunger jedoch sehr gut verstehen. Obwohl ich den Erfolg des Suchens und Finden toller finde! ;)


    LG


    Günter

  • Hallo Tribun !


    In unserer Wälder im Havelland gibt es fast keine Pilze mehr, auch nicht als im Herbst woanders eine Pilzschwämme war, hier war nichts, wir haben es ab September 4 x versucht, aber vergeblich, das geht jetzt ein paar Jahre schon so.


    Gruß Brigitte

  • Genug zum Vorwort, ich habe 4 Gläser angesetzt, jetzt meine Fragen:
    1. sollen die Gläser hell oder dunkel stehen ?
    2. wie warm sollten sie stehen ?
    3. muß im Deckel ein Loch und mit Watte gestopft werden ?


    hi, Brigitte


    zu 1. dunkel bis mässig hell
    zu 2. leicht über 20 aber nicht über 30, bei 35 ist alles kaputt
    zu 3. Loch ist erst ab der Zeitpunkt nötig, wenn das Myzel sehr gut wuchert, dann aber waere ja bereits ein Umsiedeln angesagt, dabei ist Loch mit Filter gegeben.


    in meinen Depots im Kühlschrank ist alles luftdicht, trotzdem wachsen Die Minibruts bei 4–² ohne Luft 1-2 Monaten um 50% an Masse.

  • Hallo Poseidon,


    Danke für die Antwort, dann weiß ich jetzt mehr, bis jetzt kann man noch nicht sehen, daß sich irgend eas bildet, habe die 4 Gläser gestern um 19.30 Uhr angesetzt.


    Gruß Brigitte


  • Hallo, Wie lange dauert es eigentlich bis ich etwas weißes sehe ?
    Wie nass sollte die Wellpappe sein ?
    Fragen über Fragen , Geduld ist nicht meine Stärke.


    Gruß Brigitte


    eintunken 1-2 min ziehen lassen je nach Papenqualität, Wasser abstreifen, feretig, denke darin super steril !!


    kanns wnn vorhanden etwas 5%-Klukose (Apotheke 100ml-Fläschchen ) in die Tunkbrühe tun

  • Hallo Brigitte
    Hab Geduld und störe nicht , Du wirst es sehen , nicht nach Stunden ,aber nach Tagen oder Wochen.
    Entweder Mycell oder Schimmel ,aber immer mit Geduld .
    Lg Ulli


  • Hallo, In den Gläsern tut sich jetzt was, wie es aussieht wächst da jetzt was weißes (mache nachher mal ein Bild), wann sollte ich Kaffeesatz drauf geben ?


    Gruß Brigitte


    huch, das ist ja schnell


    wieviel Versuchsgläser hast du?


    Empfehlung:


    warte noch ein paar Tage, die Pappe solte gut duchwachsen sein, dann gib in einem Teil der Gläser ganz!!!-wenig feuchten Kaffeesatz, der absolut steril sein sollte
    Kaffesatz ist äusserst empfindlich, zudem schnell verbraucht.


    in einem 2.Teil mach das selbe mit halbierten Körnern, kurz mit Zauberstab hächseln, auch sterilisiert. leicht feucht.


    nun alles wieder schliessen und beobachten, es kann wieder 1 Woche dauern.


    die Prozedur muss über Dampf steril gemacht werden.


    wenn sich Grünzeug regt, Inhalt komplett sofort wegschmeissen. die Behälter+Deckel gründlich säubern.
    später von gesunden Brutteilen kannst du versuchen Klons abzuweigen.

  • Hallo,


    habe gerade auch einen Austernseitlingklonversuch am laufen. Allerdings züchte ich das Mycel auf einem selbst hergestellten und im Dampfkochtopf sterilisierten Nährmedium in Petrischalen.
    Das mit der Wellpappe habe ich soeben das erste mal gehört.
    Hab ich da eine neue Methode verpasst? Wie genau funktioniert das mit der Wellpapp bzw. wo liegt der Vorteil darin gegenüber den Petrischalen?


    Schöne Grüße,
    Clara

  • Hallo Clara,


    Ich denke der Vorteil bei Wellpappenzüchtung liegt in der Einfachheit. Man kann relativ erfolgreich zuhause Myzel züchten, mit Sachen die man meißt zuhause hat. Man muss nicht extra ein Nährmedium ansetzen und penibel sauber arbeiten.


    Man übergießt ein Stück Wellpappe mit hießem Wasser, nimmt die oberste Schicht ab, legt ein paar saubere Pilzstückchen (am besten aus dem inneren des Pilzes) drauf und gibt die oberste pappschicht wieder drauf. Das ganze legt man in ein ausgekochtes Einmachglas/Tupperware/Whatever. Nach ein paar Tagen ist die Pappe dann mit dem Pilzmyzel durchwachsen.


    Jedoch funktioniert das nicht mit allen Pilzen so gut und ist wegen der minderen Sterilität wohl anfälliger für kontis. Aber wenn man ein paar Gläser macht, dann ist die Warscheinlichkeit recht gut, dass man ein par gute Kulturen anzüchten kann.


    Ausserdem kann man mit solchen Experimenten Kinder eher begeistern, als mit nährmedium+ Petrischalen-gefummel ;)


    Lg Dave

  • Danke für die Antwort.
    Das hört sich ja wirklich nicht so schwierig an. Könnte man die Wellpappe auch im Dampfkochtopf sterilisieren um dadurch das Kontirisiko stark herabzusetzen oder verträgt die Pappe die Hitze nicht?
    Werde das auf jeden Fall mal ausprobieren, sobald ich Zeit habe..

  • das mit dem sagrotan würde ich lassen ....


    vor allem die Gläser müssen steril sein am besten mit brutalst heissem wasser ausspülen, und niemals mit den Fingern rumhantieren in diesem Stadium, Zeit lassen, Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Auge behalten.


    Brigitte : Myzel sieht schon fantastisch aus, ich denke das klappt bei dir!


    Wenns interessiert : in den Säcken am Baum sind höchstwahrscheinlich Buchenspäne, die kann man mit einem einzigen Myzelversuch infizieren und dann sieht man ja was dabei rauskommt. Besser sind Baumstümpfe im Garten die noch Wurzeln haben, dann kann sich die Auster mehrere Jahre ungehemmt verbreiten und entfalten.

  • Ich glaube nicht, dass die Gläser bei nem unsterilen Klonversuch steril sein müssen, einfach darauf achten, dass es sauber ist und nicht zu lange offen stehen lassen, die Pappe nicht zu feucht machen und dann klappt das schon.
    Kaffeesatz würde ich am Anfang bestenfalls als Gemisch (z.B. mit Strohpellets) empfehlen, da sich die richtige Feuchtigkeit bei einem derart feinkörnigen Substrat sehr schwer einstellen lässt. Ist es zu nass, wächst das Mycel nicht ein und es beginnt binnen Tagen zu schimmeln. Dann war alles für die Katz.
    Man kann das Mycel auch mit einer dünnen Schicht reinen (natürlich aufgeweichten) Strohpellets füttern, das senkt die Kontigefahr gewaltig.


    LG, Carsten

  • ich bin bei den Gläsern extrem pingelig, wenn ichs nicht bin werd ich bestraft ;)


    mann kann zum anfang auch Getreidekörner oder aga aga aufweichen, meist wird der nährstoff genommen, egal woher der kommt .....


    Brigitte würde ich ungefähr jetzt machen, der pilz braucht futter!

  • Hi Bdoll,


    folgender Tipp noch: Beim nächsten Versuch nimm möglichst deutlich weniger Fruchtkörper als Ausgangsmaterial. Vor allem alte Pilze sind aufgrund ihrer Zusammensetzung ausserordentlich kontaminationsanfällig und oft wirst du mehr Schimmel als Mycel züchten. Das ganze kann auch noch kontaminieren wenn komplett durchwachsen. Je weniger Fruchtkörper, desto geringer das Kontaminationsrisiko (wohlgemerkt nur) auf Pappe.


    Viele Grüße,
    Osiris