Pilze im Fränkischen Wald

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.435 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Es war erstaunlich wie viele Pilze hier noch rumstanden. Allerdings alle durch den Frost tiefgefroren.
    Ich habe mich mal wieder im Bestimmen geübt. Ich hoffe jemand kann mir hier sagen ob ich richtig liege oder mal wieder falsch.


    1. Wohl ein Spechttintling


    2. Dann ein Grünspan Träuschling


    3. Viele Rettichhelmlinge


    4. Vielleicht ein Kleiner Waldchampignon?
    Hut: 6 cm; Stielbasis verdickt, aber keine Volva; rötend/bräunend bei Verletzung; Hängender Ring; Dunkelbraunes Sporenpulver


    5. Vielleicht ein Schneckling (Elfenbein Schneckling)?
    Hut: 2-4,5 cm; weiß mit klebriger gelartiger Schicht
    stinkt bestialisch - irgendwie chemisch
    Stiel: 5-7cm; Spp: weiß

    Diese Pilze waren zahlreich vertreten.
    Dann gab es noch einen weiteren weißen / schleimigen Pilz. Der war aber viel größer und trichterförmig. Der Gestank war aber gleich.
    Kann das der selbe Pilz sein?


    6. Dann wohl ein Schirmling - aber welcher?
    Hut: 2,5 cm; Stiel: 6 cm


    7. Den nächsten hätte ich als Amiant-Körnchenschirmling bestimmt.
    Hut 4,5 cm


    8. Kann das ein Falscher Pfifferling sein?
    Hut: 1-3 cm; stark gelblich


    9. Und dann noch etwas, was ich nicht zuordnen kann.
    Hut: 2,5 cm; Stiel: 4cm; Spp: creme/ocker

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Hallo,


    Nr 5 ist wohl der Elfenbeinschneckling (Hygrophorus eburneus). Er müsste dann bei Buchen gewachsen sein. Er soll nach Weidenbohrerraupen riechen. Ich habe noch nie an einer Weidenbohrerraupe gerochen XD, aber es soll sich um einen intensiven, unangenehmen Geruch handeln.


    Gruß, Alex

  • Hallo,
    1. ja, Spechttinling
    2. wegen des fehlendes Ringes sieht das eher nach Stropharia caerulea aus. Hier kann auch der Standort bei der Unterscheidung der Arten helfen: Grünspanträuschling, S. aeruginsosa, mit deutlich weißer Lamellenschneide, wächst im Wald, während caerulea meist nährstoffreiche Stellen außerhalb des Waldes (Ausnahmen sind möglich) an Waldwegen, Waldrändern, in Gärten und Wiesen bevorzugt, z. B. gern in Brennnesseln. Im Zweifelsfall sind die Arten mikroskopisch problemlos zu trennen.
    3. Mycena rosea, Rosa Rettichhelmling
    4. Agaricus silvaticus, Kleiner Waldchampignon
    5. Entweder Hygrophorus eburneus, Elfenbeinschneckling, bleibt weiß, oder H. discoxanthus, Verfärbender Schneckling, wird schnell bräunlich
    6. die Bilder sind leider sehr dunkel, sodass die Farben nicht beurteilt werden können. Es dürfte sich entweder und Lepiota ventriosospora oder um Lepiota clypeolaria handeln.
    7. Das ist Cystoderma carcharias, Starkriechender Körnchenschirmling
    8. stimmt
    9. trockener Honrgrauer Rübling, Rhodocollybia butryacea f. asema
    Grüße
    hübchen


  • Wau, Hübchen,
    du vertrittst Björn ja sehr gut. (Ich nehme an, der wird auch seinen Senf noch dazu geben.)


    Bewundernder Gruß
    Dryocopus


    Vertretung hört sich so an, als wäre ich abwesend gewesen :D


    Ich kann dazu nur sagen, dass hübchen keine Vertretung von mir ist, sondern 'mindestens' ein ebenbürtiger Experte. Warum auch nicht?


    Ich unterstütze aber die Theorie des Lepiota ventriosospora. Für L. clypeolaria sind mir die Fruchtkörper etwas zu gelblich.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Super - vielen Dank!
    Dann gibt es also doch noch Hoffnung, dass ich das mit der Bestimmung hinbekomme.


    Für den Träuschling ist es jetzt zu spät zum mikroskopieren. Werde ich beim nächsten Mal ausprobieren. Eigendlich stand er im Wald.


    Der Schneckling bräunte nicht. Der ist rein weiß geblieben.
    Ich habe auch noch nie an einer Weidenbohrerraupe gerochen. Es riecht nur wiederlich und man bekommt den Geruch kaum von den Fingern wieder ab.

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Ich habe auch noch nie an einer Weidenbohrerraupe gerochen. Es riecht nur wiederlich und man bekommt den Geruch kaum von den Fingern wieder ab.


    Weidenbohrerraupen riechen säuerlich, irgendwie nach Essig.


    Ich finde solche Geruchsbeispiele immer drollig. 99,99% der Bevölkerung haben keine Ahnung, wie eine Weidenbohrerraupe riecht. Woher auch?


    Da kann man auch schreiben:" Riecht wie zwischen den Hufen einer Tibetanischen Gebirgsziege".:D


  • Tja, da schreiben wahrscheinlich alle aus alten Büchern ab. Ich habe erst einmal eine dieser daumendicken Raupen in der Hand gehabt. Das ist aber schon über 30 Jahre her. An den Geruch kann ich mich nicht erinnern; er war demnach nicht so penetrant, dass er sich einem förmlich aufdrängt.


  • Da kann man auch schreiben:" Riecht wie zwischen den Hufen einer Tibetanischen Gebirgsziege".:D


    Das wäre gut, ich erinnere mich gut an meinen Himalaya-Urlaub von vor 2 Jahren. Da hab ich an solchen Stellen Pilze gesucht.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau