Mit Bitte um Bestimmungshilfe

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.138 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Liebe Pilz-Experten,


    ich bin noch relativ neu in der Pilzbestimmung und würde gerne einige meiner Funde überprüfen lassen. Ich weiß, es sind jetzt am Anfang gleich ziemlich viele auf einmal - aber mich hat nunmal diesen Herbst zum ersten Mal das Pilzfieber gepackt und da ich momentan nur einen interessierten aber ebenfalls unerfahrenen Kollegen und einige Bestimmungsbücher dabei habe brauche ich unbedingt noch zusätzliches Feedback! :)


    Ich hoffe die Fotos sind ausreichend aussagekräftig. Meine persönliche Diagnose habe ich jeweils dazu geschrieben. Bei Bedarf reiche ich aber gerne noch weitere Informationen nach. Nach Lektüre einiger Forumsbeiträge habe ich aber das Gefühl, dass das bei den meisten der Pilze gar nicht nötg sein wird...


    1. Hypholoma fasciculare (Grünblättriger Schwefelkopf), an Totholz (vermutlich Kiefer)


    2. Clitocybe nebularis (Nebelgrauer Trichterling), im angedeuteten Hexenring gewachsen


    3. Xerocomus chrysenteron (Rotfuß-Röhrling), in der Nähe von Buchen, Eichen und Kiefern, deutliche Blaufärbung bei Druck und Anschnitt


    4. Xerocomus badius (Maronen-Röhrling), unter Fichten auf saurem Boden (Sternchenmoos), deutliche Blaufärbung bei Druck und Anschnitt


    5. Pholiota squarrosa (Sparriger Schüppling), unter Birke


    6. Stropharia aeruginosa (Grünspan-Träuschling), im Laub unter totem Nadelholz


    7. Tricholomopsis rutilans (Rötlicher Holzritterling)



    Dann gibt es noch einige Pilze wo ich mit der Bestimmung weniger sicher bzw. gar nicht bis zur Gattung oder Art gekommen bin:


    8. Mycena spec.?


    9. Lactarius volemus (Brätling)? Ein Milchling ist es ja eindeutig...


    10. Keine gute Idee... auch Hypholoma? Vielleicht H. radicosum (Wurzelnder Schwefelkopf)?


    11. Laccaria spec.?


    12. Mycena spec. ?


    Vielen lieben Dank im Voraus für Eure Hinweise!


    Beste Grüße,
    Til

  • Hallo Til,


    bei Bild 1 könnte es sich auch um Rauchblättrige Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides) handeln. Die sind mir irgendwie nicht grün (oder grüngelblich) genug. Eine Zungenprobe (anlecken) dürfte da Klarheit schaffen. Hypholoma fasciculare ist extrem bitter.


    Bei den Bildern 2-7 stimme ich dir zu. Den Rest überlasse ich den Experten.


    Viele Grüße

  • Bild 1 ist für mich ganz klar der grünblättrige Schwefelkopf. Dafür sprechen die helleren Hutfarben, die Engständigkeit der Lamellen und die Stielfarbe. Das die Lamellen hier eher grau erscheinen, ist m.E. auf künstliches Licht zurückzuführen.


    Bild 9 ist ein Milchling, aber für mich kein Brätling


    Bild 10 könnte der Horngraue Rübling sein


    Bild 11 ist der Geflecktblättrige Flämmling


    Gruß


    Buliz

  • [1] Grünblättriger Schwefelkopf, Hypholoma fasciculare (ganz klar ist das für mich allerdings auch nicht, da muss man schon genauer hingucken!)


    [2] Nebelkappe, Clitocybe nebularis


    [3] Rotfußröhrling, Xerocomus chrysenteron, evtl. ganz rechts: Xerocomus porosporus.


    [4] Xerocomus badius


    [5] Pholiota squarrosa


    [6] Stropharia aeruginosa (Finger aus dem Bild!)


    [7] Tricholomopsis rutilans


    [8] Entoloma conferendum


    [9] definitiv ein Milchling (Lactarius), evtl. Lactarius subdulcis


    [10] Rhodocollybia butyracea (f. asema)


    [11] Geflecktblättriger Flämmling, Gymnopilus penetrans


    [12] Ein Tintling (Coprinellus), möglw. der Glimmertintling (Coprinellus micaceus s.l.).


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Wow, super! Das ging ja schnell. Vielen Dank Euch allen, besonders Björn!


    Ich bin ja froh, dass ich bei denen wo ich mir einigermaßen sicher war auch tatsächlich richtig lag.


    [1] Die Lamellen waren tatsächlich eindeutig grünlich. Bei dem schlechten Licht im Wald (ohne Blitz) und dem vielen grünen Moos im Hintergrund hat der Weißabgleich einfach nicht so richtig funktiniert.


    Bei den übrigen gab's für mich einige Überrachungen.


    [8] auf Entoloma conferendum (Kreuzsporiger Rötling) wäre ich nicht alleine gekommen.


    [9] Lactarius subdulcis (Süßlicher Milchling) könnte sehr gut hinkommen. Dummerweise habe ich nur das eine Foto gemacht (da mache ich demnächst nochmal weitere). Der Geruch war sehr markant und angenehm (laut M. Bon an Kartoffelboviste erinnernd - dass muss ich nochmal überprüfen). Wäre super wenn ich den eindeutig identifizieren könnte - ist schließlich essbar und da waren einige...


    [10] Ist Rhodocollybia butyracea var. asema (Horngrauer Rübling) sicher? Mir erschienen die Exeplare dort alle sehr weißlich - aber das war vermutlich wetterbindingt. Ich weiß, ich bekomme hier keine Essensfreigabe aber worauf müsste ich bei diesem Pilz beimnächsten Besuch nochmal genauer achten? Gibt es eine Verwechslungsgefahr?


    [11] Gymnopilus penetrans (Geflecktblättriger Flämmling) passt super.


    [12] Auf Tintline wäre ich hier auch nicht gekommen (da kannte ich bislang nur die gößeren Arten). Hier noch zwei weitere Fotos die auch für den Glimmertintling sprechen (sind Coprinellus micaceus und Coprinus micaceus Synonyme?). Mann kann auf dem einen erkennen, wie die älteren Expemplare unten tintenartig vergehen...


    Vielen Dank nochmals für die Hilfe!


    Beste Grüße,
    Til[hr]
    Hi Tribun,


    vielen Dank! :) Ich bin gerade erst in die Pilzfotografie eingestiegen - das waren also sicherlich nicht die letzten Fotos. Zu Weihnachten gönne ich mir ein lichtstärkeres 100mm Makroobjektiv, dann geht's erst richtig los! ;)


    Beste Grüße,
    Til

  • Hallo,


    abgesehen davon, dass man die Fruchtkörper nicht so genau erkennen kann, dürften das schon Horngraue Rüblinge sein, die aufgrund der Trockenheit allerdings relativ blasse Hüte haben (=hygrophan). Relativ typisch ist der faserige Stiel. Der Habitus ist vor allem aber dann erkennbar, wenn man den Fruchtkörper selbst in der Hand hat, von daher bleiben bei sowas immer Restzweifel. Allerdings sind die meiner Meinung nach hier relativ gering.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

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