Brut klonen, herstellen, vermehren, aufbewahren

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  • Körnerbrut klonen


    Am sichersten ist es, jeweils ein mit PilzMycel gut druchwachsendes Korn je Art auf eine Petrischale zu geben. Eine etwaige Kontamination kann sofort erkannt werden.


    Einfacher geht es, mit einer grain-to-grain - Impfung (Korn zu Korn):


    1-2 Tl Brut auf 150ml Getreide in Marmeladenglas, dicht geschlossen.


    * Getreide (Futterroggen oder Hafer) pro Kultur 100ml Trockenmasse mit 50ml Wasser gemischt 30 Minuten kochen.
    * Das gekochte und gut abgetrocknete nur feuchte Getreide in saubere Gläser füllen, die Deckel der Brutgläser nur lose auflegen.
    * im Drucktopf ca 30 Minuten sterilieren, gerechnet nachdem das Überdruckventil reagiert hat.
    * nach dem Druckausgleich und dem Abkühlen die Deckel schließen.
    * die Gläser mit desinfizierten Händen oder mit steriler Pinzette in der Impfbox oder über Dampf mit den Brutproben beimpfen. 1-2 TL Brut pro 1 neues Glas Mycel.
    * nach 1-2 Wochen je Art steht beste Körnerbrut bereit, von der eine abgezweigte Minimenge im Kühlschrank als Gen-Depot aufbewahrt werden kann - etwa 12 Monate in sterilem, geschlossenem Behältnis. Deckel mit Paraffin abdichten.
    * Diese Brut kann nun sowohl auf die gleiche Weise weiter vermehrt oder, wenn ausreichend Brut vorhanden, zur Substrat- bzw Holzimpfung eingesetzt werden.


    alternativ-Mischungen Substrat für Brutansatz:
    o Hafer + Vogelfutter 80+20%
    o Hafer + Holzspäne 80+20%
    o Hafer + Strohpellets 80+20%


    Klonen von Pilzstücken


    es eignen sich nur frische, saubere Pilze.
    mit Hauhaltspapier: kurz unter heisses Wasser halten, abkühlen, darin ein Stück Pilz einwickeln, in ein mit Alufolie abgedecktes Glas warm stellen. Nachdem das Mycel gut ausgetrieben ist, mit grain-to-grain weiter vermehren. Mischungsverhältnis ca 1:1.


    Flüssigklon


    Ansatz mit 5%iger Glucose. Bei 25 ° wachsen lassen, danach in Spritzen (10ml) ziehen, im Kühlschrank lagern. Mit 1 Spritze Flüssigmycel 300 ml Substrat beimpfen um Brut herzustellen. Dazu 300 ml vorgekochte Körner (15min) oder Pellets in einen 1-ltr-Folienbeutel (PE oder HD-PE - kein LD-PE - da nicht hitzebeständig) füllen und zusammen rollen. Im Schnellkochtopf für ca 45 min sterilisieren. Auskühlen lassen. Mit einer neuen sterilen Kanüle an 3-4 Stellen durch den Beutel stechen und mit dem flüssigen Mycel beimpfen. Die Einstichlöcher mit Klebeband verschließen und die Beutel zusammen gerollt an einen warmen aber dunklen Ort durchwachsen lassen. Die fertige Brut-Menge reicht für etwa 2-3 Holzklötze à 30 cm oder 3x 5-Ltr-Beutel mit Substratgemisch oder Stroh.


    Flüssigbrut aus frischen neuen Ernteballen


    leere sauberer Spritzen mit sterilisierten Wasser aufziehen, ... dann mit der Nadel durch das Plastikbeutel stechen ... richtig tief ins Substrat ... Wasser reindrücken und sofort wieder aufziehen .... damit ist Myzel in der Spritze ... und man kann es aus dieser Spritzen gleich wieder zum bemipfen verwenden ... oder - wenn etwas Futter im Wasser ist - auch eine Flüssigkultur oder ein Depot anlegen.


    Aufbewahren von Stammbrut


    Kleinmenge von sauber durchwachsener Körnerbrut und ggf. zusätzlich eine sauber bewachsene Schrägagar im Kühlschrank lagern.
    Als Behältnisse eignen sich gereinigte und autoklavierte Alkohol-Mini-Fäschchen (rollen nicht weg) und sind relativ bruchsicher, die jeweils unterm Schraubverschluss mit einem markstückgroßen Stück Watte als Filter und zur Belüftung versehen werden.
    Die eingelagerte Genetik braucht kein Licht. Daher sind auch Metallröhrchen von Brausetabletten nach einer Sterilisation und - zusammen mit einem Tyvekfilter - grundsätzlich geeignet. Nur kann man hier nicht von außen kontrollieren, ob drinnen alles gesund ist.
    Ich verwende 100ml-Frischhalteboxen mit Dichtring, der zusätzlich mit Vaseline geschmeidig gehalten wird.
    Darüber kommen mehrere Lagen Frischhaltefolie. Darum Alufolie. Der Stoffwechsel des Mycels ist bei ca. 4 °C sehr weit reduziert. Ersticken oder mit Schimmelsporen kontaminieren soll das Mycel jedoch auf keinen Fall; daher der Filter. Mycel kann durch den Tyvekfilter auch nicht raus und Sporen sind nicht vorhanden. Daher könnten alle Fläschchen in einem Gebinde lagern. Ich bin vorsichtig und benutze je Art einen Zipp-Beutel. Alle Beutel zusammen können in eine dichte Tupperdose.
    Anstatt Schrägagar könnte man auch kleine Petrischalen über Kopf einlagern.


    Wenn ich an diesen Bestand ran muss, impfe ich entweder vom Schrägagar auf eine Petrischale und von dort auf Hafer (Roggen) oder entnehme einige wenige Brutkörner, vermehre mit grain-to-grain, bis genug Brut vorhanden um Beutelkulturen anzulegen.


    Schrägagar hält sicherlich 1 bis 2 Jahre. Körnerbrut vielleicht bis max. 1 Jahr. Bei all diesen Themen ist jedoch das Wichtigste die Sauberkeit. Schimmelpilzmycel und Schimmelpilzsporen sind hartnäckige Gesellen und sicherlich noch nach Jahren in der Lage, einem den Spaß zu verderben.



    Anmerkung: die Texte sind zusammengetragen und teilweise aus anderen Threads anderer Mitglieder übernommen.



    dies ist eine Kurzfassung, schau Euch auch mal diese Seite an:
    http://www.pilzforum.eu/board/…rstellung-von-koernerbrut