Pilz an Sorbus

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.914 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von hübchen.

  • Hallo,
    habe an einer Mehlbeere (Sorbus aria) einen schwarzen Fruchtkörper entdeckt. Der Pilz hat eine Größe von etwa 3 - 4 cm im Durchmesser und ist sehr hart. Die Kruste lässt sich nicht eindrücken und zerbröckelt nicht. Anfangs modriger Geruch, mittlerweile geruchslos. Innen braun und beim Zersägen braunes Pulver.



    Besten Dank im Voraus


    Philipp

  • Hallo zusammen!


    Hallo hübchen! Dein Vorschlag sieht ja "google-bilder-mäßig" sehr passend aus!

    Gibt es denn Vergleichbares, mit dem man den Inonotus obliquus verwechseln könnte?


    Gruß und Dank,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo zusammen,


    ich denke Inonotus obliquus wäre hier auch eine ziemliche Sensation, oder? Ich habe gelesen, der kommt an Birken in Sibirien vor. Oder kommst du am Ende dort her?


    Sicher, dass das kein Baumkrebs ist?


    Gruß, Alex

  • Inonotus obliquus ist eigentlich ein Parasit an stehenden Stämmen von Betula, nicht unbedingt von Sorbus. Die Konsistenz sollte kohleartig hart sein. Wenn es denn nicht Inonotus obliquus ist, dann eher eine Art Krebsgeschwür. Es gibt meines Wissens keine andere Pilzart mit einem solchen Fruchtkörper (auch kein Schlauchpilz).


    lg björn


    -------------
    ne Inonotus obliquus kommt auch mäßig verbreitet in Mitteleuropa vor. Das ist keine besondere Seltenheit.

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

  • Hallo,
    am Substrat sollte man sich besser nicht festbeißen. Ein Blick in Walter Jülichs Werk "Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze" zeigt, dass das Wirtsspektrum einiges mehr umfasst als Birke: "oft parasitisch, auf Laubbäumen (meist Betula, Fagus und Ulmus, auch Acer, Alnus, Carpinus Fraxinus, Sorbus)". Die als "sehr hart" angegebene Konsistenz macht mich allerdings auch etwas stutzig. Jung ist der Pilz "weich-fleischig" (a.a.O)
    Grüße
    hübchen


  • Hallo,
    am Substrat sollte man sich besser nicht festbeißen. Ein Blick in Walter Jülichs Werk "Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze" zeigt, dass das Wirtsspektrum einiges mehr umfasst als Birke: "oft parasitisch, auf Laubbäumen (meist Betula, Fagus und Ulmus, auch Acer, Alnus, Carpinus Fraxinus, Sorbus)". Die als "sehr hart" angegebene Konsistenz macht mich allerdings auch etwas stutzig. Jung ist der Pilz "weich-fleischig" (a.a.O)
    Grüße
    hübchen


    Das ist mir bekannt, hübchen, deshalb "nicht unbedingt". Krieglsteiner (Die Pilze Baden-Württembergs, Band 2) sagt etwas anderes ("im Gebiet ausschließlich an Birke"). Breitenbach/Kränzlin (Band 2) fassen es wieder etwas weiter mit "an Birke, selten an anderen Laubhölzern". Also im Prinzip mehrere Aussagen gegeneinander, die von Walter Jülich muss nicht unbedingt korrekt sein und wäre allenfalls denkwürdig. Nordic Macromycetes (Vol.3) schreiben es nämlich auch wieder etwas begrenzter: Zunächst wird "an Betula, Fagus, Alnus" geschrieben, im Text steht dann aber "an lebenden Birken". Insgesamt also widersprüchliche Angaben, wobei die Birke als Hauptsubstrat definitiv hervorsteht.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
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  • Hallo Björn,
    ich sehe hier keine widersprüchlichen Literaturangaben. Der Unterschied des immer noch angesehenen Buches von Jülich (bei Fischer 1984 erschienen, für die, die es nicht kennen sollten) zu den anderen hier genannten Werken besteht in seiner wesentlich größeren geografischen Ausrichtung, und daraus resultiert dann ein größeres Wirtsspektrum. Jülich hat alles an europäischen! Funddaten zusammengetragen, was er finden konnte, während die anderen Autoren ihre Wirtsangaben auf das von ihnen bearbeitete und immer deutlich kleinere Gebiet beschränken: die kleine Schweiz, Baden-Württemberg oder Nordeuropa. - Was hier gefunden wurde, wird sich so, also nur übers Bild und Beschreibung, wohl nicht klären lassen.
    Grüße
    hübchen