Pilze im Keller, welche OHNE Erdkontakt??

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.093 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pilzboy.

  • Hallo,


    Ich bin Anfänger und
    wollte mal nachfragen - habe nichts vergleichbares beim Suchen gefunden - welche Pilze denn KEINEN direkten Erdkontakt brauchen beim Züchten? Ist das wirklich nur der Shitake? Und weiter, ist es nur der Shitake der mit Eiche auskommt? Warum wollen andere Pilzarten andere Baumarten? Hängt das mit den verfügbaren vllt. verschiedenen Zuckern zusammen?


    Fragen über Fragen -


    würde mich über Hinweise auf vllt schon geschriebene Posts freuen - ansonsten wäre ich auch sehr dankbar über jede erdenkliche Idee und Antwort.


    Grüße!

  • Hallo! Das klingt, als wolltest du Stämme beimpfen und im Keller fruchten lassen, ist das richtig? Wenn du nämlich in Beuteln züchten möchtest, dann ist (außer die Deckerde bei Champignons) keine Deckerde nötig.
    Kannst ja mal bei Kulturpilz.de stöbern.
    LG, Carsten

  • Hallo Pilzboy,


    und merci für die Antwort!


    Sorry, hätte ja gleich schreiben können was ich so vorhabe, dachte aber vielleicht kann ja jemand einfach die Arten aufzählen die keinen direkten Erdkontakt benötigen.


    Folgendes ist (wäre) geplant:


    Ich habe einen relativ großen, frotfreien Keller zu Verfügung. Dieser liegt im Wald unter einer Forsthütte, also nicht in der Stadt und er ist auch nicht mit Heizungsrohren zugebaut. Nun wollte ich dort am liebsten Eichenstämme einlagern, beimpfen und züchten (richtig heißt das wohl "zum fruchten bringen" ?). Natürlich wollte ich gerne mehrere Arten züchten, also nicht nur den Shitake, über den ich schon gelesen hatte. Bei anderen aber (zB Kräuterseitling) habe ich gelesen ein Erdkontakt sei aufgrund der Mykorrhiza notwendig.


    Welche Arten kann ich nun bestellen um die Stämme damit zu impfen? Wann wäre der beste Zeitpunkt? Es heißt ja das Holz sollte frisch geschlagen worden sein, ich bin selbst Forstwirt und Holz schlagen wir eben nur im Winter ...


    Also nochmal der Aufruf, wer kann mir weiterhelfen? Wäre sehr dankbar.


    Grüße,
    Nicolai

  • Hallo!
    Also für Eiche kommt eigentlich nur der Shiitake in Frage. Die anderen würden sich z.B. über Pappel oder Buche freuen. Das Holz sollte nach dem Schlagen noch mindestens vier Wochen liegen um die baumeigenen Pilzabwehrstoffe abzubauen.
    Eine Mykorhiza gehen die Pilzarten, die wir züchten wollen, nicht ein. Das Mycel wächst nur für die Nährstoffbeschaffung in den Boden, geht aber keine Symbiose ein.
    Ohne Erdkontakt fällt mir auch der Shii ein, aber warum kannst du sie denn nicht draußen einbuddeln?
    Du musst die Stämme nach dem Impfen einige Wochen frostfrei lagern, danach macht der Frost dem Mycel nichts mehr aus. Demnach müsstest du bei Impfung im Winter für einen frostfreien Raum sorgen (den du ja hast), während du die Stämme bei Impfung im Frühjahr draußen lagern kannst, wenn die schlimmsten Fröste vorbei sind.


    LG, Carsten

  • Hallo,


    und nochmal danke - pilzboy - das du mich deiner annimmst.


    Was mir nicht ganz einleuchtet ist der Erdkontakt.- Warum MUSS denn dieser bestehen? Geht es da um die Feuchtigkeit im Holz und ein Vermeiden des Austrocknens? Dachte, das aufgrund der Mykorrhiza-Anbindung (so ist es ja jetzt nicht wie ich gelernt habe) die Stämme eingegraben werden müssten.


    Ich dachte einfach der Keller sei optimal, wird sowieso nicht genutzt und außerdem wollte /will ich fleißige Ernter (ich möchte hier nicht von Klau sprechen) wie zB Wildschweine / Raben etc fernhalten.


    Werde mir also noch Buche zulegen, Pappel denke ich ist ziemlich schnell verbraucht, oder?


    Grüße,
    Nicolai

  • Hallo Nicolai,


    das mit dem Mycel im Boden kann ich dir auch nicht zu hundert prozent beantworten, zumal es ja bei der Kultur in Beuteln auch ohne geht. Ich würde am ehesten vermuten, dass das Mycel sich Nährstoffe oder Spurenelemente aus dem Boden holt und (wie du schon vermutet hast) Feuchtigkeitsschwankungen ausgleicht. Für die Mykorhiza müsste der Baum ja noch leben. Guckt man sich den Austernpilz an, wächst der ja auch meistens an stehenden Bäumen oder Stümpfen, hat also in beiden Fällen Bodenkontakt.


    Meinst du, Raben klauen Pilze? Wildschweine könnte ich mir schon eher vorstellen.


    Du hast Recht, Pappel ist schon nach wenigen Jahren dahin. Buche hält wesentlich länger, aber die erste Ernte setzt auch viel später ein, da das Mycel bei hartem Holz länger zum Durchwachsen braucht.


    LG, Carsten