Hallo Pilzfreunde !
Heute fand ich in meinem Wäldchen an altbekannter Stelle recht schnell ein paar schöne Farbtupfer...
Goldgelber Zitterling Tremella mesenterica
Kelchbecherling Sarcocypha spec. .. immer wieder eine Augenweide leider für mich nicht näher bestimmbar , da keine Linde in der Nähe bleibt immer noch der 50/ 50 Joker
Gruss Harry
Farbenfrohes
- hopsing17
- Erledigt
Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 4.684 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.
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Hi Harry,
soll noch einer sagen in dieser Jahreszeit sei die Natur "grau in grau". Klasse Bilder - vielen Dank für's zeigen! Das gibt Sternchen,
lieber Gruß,
Meinhard -
krass, hast du gesehen, Rada? Der hat die Sarcoscypha gefunden
@hopsing: macht es dir was aus, mir eine Probe von der Sarcoscypha zuzuschicken?
1. könnte ich sie für dich bestimmen
2. könnte ich eine gewisse Erfahrung sammeln, hab nur einen von denen bisher gesehen (2004, S. austriaca).lg björn
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Hallo Björn !
Mache ich doch gerne:) .. wie hättest Du es gerne frisch oder als Ekksikat ?
Wohin soll die Reise gehen ? ..schreib mir ne doch PN .
Brauchst Du ein kleineres oder ist ein grösseres Exemplar vorteilhafter ?
Gruss Harry -
Oh wie schön!!
Den Kelchbecherling habe ich mir auch schon auf meine Fundwunschliste gesetzt.
Toll, wie bunt die "graue" Jahreszeit doch sein kann, wenn man nur die Augen offen hält.
Danke für ´s zeigen,lG,
Melanie -
krass, hast du gesehen, Rada? Der hat die Sarcoscypha gefunden@hopsing: macht es dir was aus, mir eine Probe von der Sarcoscypha zuzuschicken?
1. könnte ich sie für dich bestimmen
2. könnte ich eine gewisse Erfahrung sammeln, hab nur einen von denen bisher gesehen (2004, S. austriaca).lg björn
Ja, hab ich gesehen. Glückwunsch Harry.
Ich hab dafür heute das Revier entdeckt, wo wir sie auch finden, wenn es sie in meiner Gegend gibt.;)
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Sarcoscypha coccinea, Scharlachroter Kelchbecherling
lg björn@hopsing: kannst du mir noch das Substrat verraten? Ist eventuell noch für die Bestimmung bedeutend.
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Sehr schön.
Harry, kann das sein, dass der Stamm an dem die wachsen, Nadelholz ist ?
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Hallo Björn !
Na das ging ja fix ... vielen herzlichen Dank für Deine Mühe
@ Ralf .. nein Nadelholz wars keines hier mal ein Bild vom BiotopGruss Harry
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Hallo Björn !
Substrat ist dabei so ein klitzekleines Rindenstückchen
irgendwas funzt gerade nicht mit den Bildern vom Biotop ... probiere ich heute abend nochmal muss wieder los zur Arbeit
Gruss Harry -
schwer zu sagen, was das ist, da es von Moos bedeckt ist. Daran hängt ein Blatt von Weide (Salix sp.), ich nehme jetzt mal ohne weiteres an, dass es sich um Salix handeln sollte.
Demzufolge und unterstützt durch weitere Untersuchungen der Randzone (Haare) komme ich zum Schluss, dass es sich um S. austriaca handeln sollte. Weitere Untersuchungen werden folgen.
lg björn[hr]
Ich habe mir eben nochmal angeguckt, was BARAL (1984) unter "hairs curly" meint. Es scheint so, als müssten die Haare von S. austriaca mehrheitlich stark verdreht-wellig sein, während die von S. coccinea gerade und zudem stellenweise inkrustiert zu sein scheinen.Der Fund zeigt relativ gerade Haare (nur wenige sind etwas wellig, aber nicht verdreht), die zudem tatsächlich inkrustiert sind.
Die Sporengröße und -form sowie die Tropfenverhältnisse und die in verschiedener Literatur erwähnten "apices" geben meiner Meinung nach keinen relevanten Aufschluss darüber, ob es sich um S. austriaca oder um S. coccinea handelt. Die Anhängsel sind nämlich nicht beobachtet worden, die Tropfenverhältnisse sind stark abhängig von der Verfassung der Spore (lebendig, tot, gestresst, jung, alt, usw.) und die Größe und Form variiert beträchtlich (Sporenlänge zwischen 28 und 46 µm!).
Dazu kommen dann völlig widersprüchliche Angaben, wenn man mehr als eine Literaturquelle benutzt. Meines Erachtens ist dazu der Schlüssel von BARAL (1984) immer noch eine nützliche Lösung für die hier vorliegende Problematik.
Letztendlich sollte das Substrat entweder Salix, Corylus oder Ulmus sein. Eine Antwort, ob mindestens 2 dieser Bäume ausgeschlossen werden könnten, wäre von eminenter Bedeutung, obwohl die makro- und mikroskopischen Merkmale für S. coccinea sprechen sollten.
ZitatLiteratur:
Medardi, G. (2006): Atlante fotografico degli Ascomiceti d'Italia, p. 252.
Breitenbach, J. & F. Kränzlin (1984): Pilze der Schweiz, Band 1 (Ascomyceten), p. 123.
Hansen, L. & H. Knudsen (2000): Nordic Macromycetes, Vol. 1, p. 124.
Baral, H.O.: in vivo veritas, mit über 300 Daten von verschiedenen Sarcoscypha-Arten
www.ascofrance.com, Suchen unter "Sarcoscypha coccinea".lg björn
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Ich kann mir nicht helfen, aber der Stamm sieht mir nicht nach Laubholz aus.
Das könnte genauso gut auch Lärche sein, vielleicht sogar junge Fichte.
Ein Foto eventuell vorhandener Astansätze wäre hilfreich (ringförmig am Stamm oder zerstreut). Man achte auch auf die im Bild erkennbaren Nadeln, es muss also auch Nadelbäume in der Nähe geben. -
Hallo !
Hier ein Bild vom Biotop
Dort stehen Weiden , auch Trauerweiden , Pappeln , Hasel , Holunder und verwilderte Mirabellenbäume evtl. auch Nadelbaüme , alles total verwildert und durcheinander .
Gruss Harry [hr]
Edit :
Hier hab ich noch ein grösseres Bild von den Pilzen , vielleicht kann man jetzt mehr vom Substrat erkennen
und hier noch ein Bild von den Pilzen wie ich sie im Januar an exakt derselben Stelle schon mal vorgefunden habe
Gruss Harry -
Jetzt reichts, wo kommst du her? Dann komm ich dich besuchen
Ich weise nochmal darauf hin, dass Nadelholz nicht ins Substratspektrum irgendeiner europäischen Sarcoscypha passt. Die hier vorliegende Art ist definitiv S. coccinea (wurde auch an anderer Stelle nochmal bestätigt). S. austriaca bildet mehr keimende Sporen, verdrehte Randhaare (S. coccinea profitiert ganz klar von der Erfindung des Glätteisens) sowie an den Enden abgeflachte Sporen.
lg björn
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Ich weise nochmal darauf hin, dass Nadelholz nicht ins Substratspektrum irgendeiner europäischen Sarcoscypha passt. Die hier vorliegende Art ist definitiv S. coccinea (wurde auch an anderer Stelle nochmal bestätigt). S. austriaca bildet mehr keimende Sporen, verdrehte Randhaare (S. coccinea profitiert ganz klar von der Erfindung des Glätteisens) sowie an den Enden abgeflachte Sporen.
lg björn
Gut, dann weise ich drauf hin, dass ich mit keiner Silbe Deine Bestimmung angezweifelt habe.
Sehr wohl stehe ich in der Literatur vermerkten Ausschließlichkeiten, nicht nur in der Mykologie, stets kritisch gegenüber. Es ist durchaus möglich, dass bezüglich des oft sehr stark zersetzten und/oder bemoosten Substrats einfach abgeschrieben wird ohne genau nachzuschauen.
Für mich wäre das deswegen von Bedeutung, weil ich einige an sich gute Biotope kenne, die jedoch ausschließlich oder überwiegend mit Nadelholz besetzt sind und daher noch nicht ins "Fahndungsraster" gehören.Das gezeigte Totholz muss nicht, kann aber, durchaus Nadelholz sein. Die Nadeln auf den Bildern kann man ebenfalls nicht wegdiskutieren. Somit bleibt zumindest die theoretische Möglichkeit, und die möchte ich so gut es geht ausschließen.
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Theoretisch möglich, ja, ich bin niemand, der gerne etwas ausschließt, schließlich entdecke ich Pilze an den unmöglichsten Standorten. Das ganze könnte man auch immer mathematisch betrachten: Die Arten wurden in den letzten 100 Jahren zigfach gefunden, von Baral sehr intensiv betrachtet und auch sonst scheinen sie relativ gut bearbeitet zu sein, obwohl man sich in die Arten erstmal einarbeiten muss, ehe man sie halbwegs gut bestimmen kann (als Sarcoscypha sind sie leicht kenntlich, aber nicht als S. coccinea oder S. austriaca). Es gibt, und das ist ein Ergebnis der Literaturrecherche, keine Funde an Nadelholz.
Nun könnte man dies ökologisch betrachten. Bestimmte Pilzarten sind symbiotisch an ganz bestimmte Baumarten gebunden, und auch nur dort zu finden, wo es diese Bäume gibt. Das gilt auch für nicht wenige Saprobionten. Sie sind an das Substrat gebunden, welches sie im Laufe ihrer Evolution am besten erschlossen haben. Ein Beispiel sind die Drüslinge: Der Kreisel-Drüsling wird nie an Nadelholz zu finden sein, während der Kandis-Drüsling Nadelholz absolut bevorzugt. Die Schwelle zwischen 2 verschiedenen Laubhölzern oder 2 verschiedenen Nadelhölzern ist naturgemäß nicht so groß wie die zwischen Laub- und Nadelhölzern, da der strukturelle Aufbau des Holzes ein ganz anderer ist.Gut dabei ist dennoch, die Augen offen zu halten für neues, aber sie gleichzeitig nicht zu verschließen vor gewissen Fakten, welche aus früheren Erfahrungen mit diesen Arten gewonnen wurden.
lg björn
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Gut dabei ist dennoch, die Augen offen zu halten für neues, aber sie gleichzeitig nicht zu verschließen vor gewissen Fakten, welche aus früheren Erfahrungen mit diesen Arten gewonnen wurden.
lg björn
Du vermischst wieder die Bestimmungsarbeit mit der Feldarbeit.:D
Wenn in der Literatur nirgendwo beschrieben ist, dass eine Art an Nadelholz wächst, dann ist ein Laubholzsubstrat schonmal ein wesentlicher Bestimmungsaspekt.
Bei der Feldarbeit darf man sich davon jedoch nicht abhalten lassen, permanent in Frage zu stellen und zu prüfen.
P.S.
Heute ist die Ausnahmegenehmigung zur Untersuchung unserer Naturschutzgebiete eingetroffen. Da dürfen wir jetzt rein und der Jagd nach Sarcoscypha steht jetzt nix mehr im Weg.