aber wahr. Was ?
Nun, heute war ein idealer Tag.
Frauchen musste arbeiten, also sollte ich alleine mit den beiden Fußhupen auf Mäusejagd gehen.
Terassentür auf, Fußhupen strecken die Nase raus....Bääähhhhh....
Sie haben mich angeschaut als ob ich ihnen grade eröffnet hätte, dass ab morgen eine Katze bei uns einzieht.
" Haste se noch alle? Bei dem Wetter?"
Nu. ich fand das Wetter gar nicht schlecht. Warm,wolkenverhangener Himmel, alles klatschnass und schlammig, aber kein Regen.
OK, zum Mäuseausbuddeln gibt es bessere Bedingungen.
Zum Pilzesuchen um diese Jahreszeit kaum.
Also hab ich den kleinen Weicheiern das Hundedeckchen aufgeschüttelt und bin alleine los.
Herrlich. Zeit ohne Ende. Wo fahr ich hin ??
Da gibt es diesen Erlensumpf direkt an der Stadtgrenze. Da wollt ich schon immer mal nachschauen. Insgeheim hoffte ich, da die begehrte Sarcoscypha zu finden. Das Biotop ist optimal, auch wenn es nicht direkt zu unserem "Jagdgebiet" gehört.
Ich nehm es vorweg, Sarcoscypha bleibt begehrt, vielleicht noch zu früh.
Aaaaaaber........
Ich hab ja erst kürzlich nach vielen Jahren endlich meinen persönlichen Erstfund von Flammulina velutipes machen können.
Haste eine erst einmal gefunden, fällste alle naselang drüber.:D
Zuerst auf einem Erlenstamm.
Dann grinsen sie mich von einem Weidenstubben an
Und dann finde ich sie noch an einem Holunderstamm hochkletternd.
Nach oben hin, bis etwa in Kopfhöhe wurden die Fruchtkörper immer jünger. Die letzten sind nicht mal einen Zentimeter groß und hätten mich, ohne die "erwachsenen" Kollegen, vermutlich wieder vor Bestmmungsprobleme gestellt.
Zum vierten, ebenfalls auf Holunder, noch ein paar davon.
So ein gewöhnliches Zeugs.:D
Holunder gabs da übrigens massig. Und da war natürlich auch sie zu erwarten.
Auricularia auricula-judae. Ganz ehrlich, wenn Judas wirklich solche Ohren gehabt hätte, wer hätte dem schon vertraut?
Denene auf dem ersten Foto steht vermutlich ein schneckliches Ende bevor.:)
In einem Erlenwald auch keine wirkliche Überraschung.
Chondrostereum purpureum
Die Nebenfruchtform einer Nectria schmückt den Haselast..
Der ablösende Rindenpilz Cylindrobasidium laeve noch im Jungstadium.
Die rötende Tramete Daedaleopsis confragosa
[hr]
Unvermeidbar, sie zu finden. Unvermeidbar jedesmal Fotos zu machen.
Vom Winzling bis zum Putzlappen.
Schmetterlingstrameten Trametes versicolor. Nass fast noch hübscher als in trockenem Zustand.
Bis hierhin hab ich den Objekten einen Namen gegeben. Wissend, dass ich mich dabei auch mal verhauen kann. Macht aber nix, denn ich kann durch Versuch und Irrtum, am besten lernen. Korrekturen aind also willkommen.
Bei den folgenden fehlt mir aber jede Idee, um einen erklärbaren Irrtum zu begehen. Vielleicht hat einer von Euch ne Idee.
Nr 1.)
Wuchs an einem verrottenden Kirschenzweig
Nr2.)
Aus der Hand an schwingendem Ast. Das muß ja unscharf sein.
Es waren beige-gelbliche Fruchtkörper, vermutlich eines Gallertpilzes.
Jung waren sie rundlich becherförmig. Die alten Fruchtkörper hatten fast eine Keulige Form.
Besonders irritierend. An einem abgefallenen Fichtenzweig fand ich diese, die ich irgendwo bei den Seitlingen einrdnen würe. Der Größere Fruchtkörper war ca. 1,5cm groß.
Keulen. Hab ich schonmal gesehen. Die Geweihförmige ist es doch nicht, hat ja kein Geweih. Oder doch ? Ratlos.
Aus dem Moos eines gesunden Holunderstammes heraus, streckten sich diese hübschen dem Licht entgegen. Der "Größte" war gard mal einen halben Zentimeter klein. So zerbrechlich sie auch scheinen, sö zäh waren sie.
Auch im Moos, aber an einem toten Buchenstamm. Galerina sp.????
Zum Abschluß Schleimpilze. Jage ich eigentlich nicht, fand sie aber hübsch.
Soviel zu meinen heutigen Funden. Auch wenn es ein absolut toller Ausflug war, noch ein paar Anmerkungen.
Wenn man nach tagelangem Regen in ein Sumpfgebiet geht und dort bodennahe Objekte fotografieren will, dann sollte man irgendeine Unterlage mitnehmen, auf die man sich knien kann.
Ein Rucksack erfüllt diese Aufgabe nur sehr ungenügend.
Die Partie zwischen Gummistiefeloberrand und Hosengürtel war nachher auch recht sumpfig.:D