in diesem Jahr nochmal nach Pilzen zu sehen, fiel es mir heute siedendheiß ein. Der Rest des Jahres ist voll verplant und wenn ich nicht bis 2012 warten will, dann muss es heute sein.:)
Wohin?
Nun, da fällt mir spontan der Holunderstamm ein, den ich kürzlich entdeckt habe. Reich besetzt mit Judasohren.
Eigentlich doch ein hübscher, wer mag sich bloß den Namen ausgedacht haben?
Judasohr, pah.
Bernsteinohr, würde wohl besser passen.
Auch der wissenschaftliche Name, Auricularia auricula-judae, erinnert mich immer irgendwie an Leutheusser-Schnarrenberger, geht doch gar nicht.
Holunder ist sowieso interessant. Erst bei der letzten Tour mit Björn und Melanie haben wir auf Holunder, besser gesagt in dem auf Holunder wachsenden Moos Orthotrichum affine den kleinen Becherling Octospora affinis, so die abschließende Bestimmung durch Björn den Verdacht bestätigt.
Zuletzt hab ich ihn dann nochmal finden können. Mal sehen ob mir das heute auch wieder gelingt.
Da ist ja schon ein Holunder, der vielversprechend aussieht
Das ist aber das falsche Moos.
Richtig, so muss es aussehen
Und da sitzt er ja auch schon. Scheint keine Seltenheit zu sein.
Durch die Stereolupe erkennt man schon ein bisschen mehr.
Schaut mal Eure Holunderbüsche nach. Wenn das richtige Moos da ist, habt ihr gute Chancen.
[hr]
Was zum Jahresabschluß noch fehlt, wäre ja ein persönlicher Neufund als Abschluß für ein sehr schönes Jahr.
OK, bitte sehr.
Exidia glandulosa, der Warzige Drüsling. Den hatte ich noch nicht.
Das Licht wird nun schlechter, es regnet. Darunter leidet auch die Qualität der Fotos manchmal. Ich zeig sie trotzdem.
Am gleichen Stamm mit Exidia glandulosa fand ich diese, die ich für eine Nebenfruchtform von E. glandulosa halte. Ich weiß es aber nicht.
Was wächst denn da an einem alten Erlenstamm?
So meinte ich noch im Wald, hier Mycena tintinnabulum, den Winter-Helmling gefunden zu haben. Zu Hause kommen jedoch Bedenken, ist der Stiel doch gleichmäßig gefärbt
Noch dunkler wird, der Regen fällt heftiger. Die Fotos müssen schnell gemacht sein, nicht dass mir wieder die Kamera absäuft. Da seh ich, genau in Augenhöhe, Pilze auf Erlenästen wachsen. Das nenn ich mal " Baumpilze". Es sind die gleichen wie zuvor, die Unsicherheit auch.
Blöd, dass die Fotos nicht so gut geworden sind, musste halt schnell gehen. Wer weiß ob die nächstes Jahr noch dort stehen.
Zwei "Kleinigkeiten" hab ich noch mit nach Hause genommen und durch die Stereolupe fotografiert.
Auf Weidenästen fand ich diesen Kernpilz, der dem von Björn bestimmten
Blasigen Eckenscheibchen (Diatrype bullata) sehr ähnlich sieht.
Sehr, sehr ähnlich sogar.:)
Und dann ma wieder was gelbes. Auf, besser gesagt in, morschem Weidenholz. Bjööööööörn.
So, jetzt hab ich euch für dieses Jahr genug mit meinen Bildern gequält.