Violetter Rötelritterling im Januar??

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.723 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nosozia.

  • Hallo Pilzfreunde :) !


    Möchte euch ein wenig von meinem gestrigen Kurztrip im Wald erzählen.
    Ich war sehr überrascht im Januar noch eine so große Vielfalt von Pilzarten zu finden,
    leider hatte ich aber meine Kamera nicht mit dabei und war mir bei den meisten Arten
    auch nicht sicher um was es sich handelte.


    Ich fand dann eine Gruppe dieser Pilze, sofort dachte ich an den violetten Rötelritterling:




    Der Geruch des Pilzes war leicht würzig, der Hutdurchmesser ca. 5 cm, Höhe des
    gesamten Fruchtkörpers etwa 7 cm. Am Standort des Pilzes befanden sich überwiegend
    Buchen, aber auch ein paar einzelne Birken und Fichten.


    Erstaunlicherweise wuchsen auch viele Jungpilze an der gleichen Stelle, auch größere
    Exemplare waren vorhanden. Ist es normal bzw. aussergewöhnlich,
    im Januar diesen Pilz zu finden? Oder handelt es sich doch um eine andere Pilzart?



    Ich freue mich auf eure Antworten ;)


    Pilzige Grüße, Lukas

  • Nein es handelt sich definitiv um einen Rötelritterling (Lepista) aus dem Artenkomplex Lepista nuda. Da der Hut mehr ins Braune übergeht und der Fruchtkörper eher klein ausgebildet ist, neige ich dazu, diese Form Lepista sordida zu nennen. Beim richtigen Violetten Rötelritterling (Lepista nuda s.str) hätte man an der Basis meistens anhaftendes Laub (ähnlich wie bei Clitocybe nebularis oder Gymnopus peronatus), der Stiel wäre wesentlich stämmiger und auch oft gedrungener und die Hutfarben würden mehr ins Violette gehen.


    Zur Erscheinungszeit: viele Lepista (übrigens auch Clitocybe nebularis) sind ausgeprägte Spätherbstpilze und erscheinen so lange, bis die Fröste ihnen zuviel werden. Da es bis jetzt nicht sonderlich gefroren hat, denken sich die Myzelien einfach "ach es ist so schönes Wetter, da produziere ich nochmal schnell paar Fruchtkörper".


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Ja, das Wetter scheint momentan günstig für Rötelritterlinge. Ich habe gestern auch 3 Exemplare gefunden.


    Gruß Heike

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!