Welche Pilze sind das?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.324 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Ich stehe mal wieder total auf dem Schlauch.
    Diese Pilze habe ich auf der Heimfahrt am Wegrand gefunden, aber ich finde keine passenden Arten dazu.


    1. Dachte zuerst an Fälbling. Die Sporen sind aber glatt.
    Laut Bestimmungsschlüssel lande ich dann bei Schüppling oder Ackerling. Da finde ich aber auch nichts passendes.


    Hut: 5cm, schmierig
    Spp: ocker-braun
    Geschmack: mild
    Geruch: würzig
    Standort: Rindenmulch im Strauchbeet


    2. Braun genabelt


    nach 2 Tagen war der Hut ausgebleicht (hygrophan?)


    Hut: 2,5 cm
    Stiel: knorpelig
    Spp: braun
    Standort: Wandrand (Laubwald)
    Geruch: unauffällig


    3. Büschel
    Diese Pilze wuchsen als Büschel zusammen. Ich glaube aber, dass es zwei verschiedene sind. Der eine Hut war eindeutig schmierig, der andere nicht.
    Auch die Farben der Hüte und Lamellen sind leicht unterschiedlich.


    Standort: unter Eichen


    A)
    Hut: 4 cm, schmiering
    Spp: braun
    Fleisch: wie Hut
    Geruch: unauffällig
    Geschmack: wässrig mild


    B)
    Hut: 4 cm, trocken
    Spp: braun
    Fleisch: weißlich
    Geruch: unauffällig
    Geschmack: eklig - leicht säuerlich


    Worum handelt es sich bei diese Pilzen?


    Gruß
    Heike

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Hmmm - Flämmlinge müsten aber auch gepunktete oder irgendwie strukturiere Sporen haben.
    Für mich sahen die Sporen glatt aus.


    Gruß
    Heike

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  • Ich hatte eher richtung Pholiota gedacht. Nosozia, stell doch mal ein paar Mikrofotos mit rein, vielleicht hilft das weiter (du hast den ja mikroskopiert).


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Björn,


    leider kann ich keinen Foto an das Mikroskop anschließen.
    Ich kann zu "reinschauen".


    Gruß Nosozia

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  • Hallo Björn,


    leider kann ich keinen Foto an das Mikroskop anschließen.
    Ich kann zu "reinschauen".


    Gruß Nosozia


    Dann versuche mal, eine mikroskopische Beschreibung anzugeben, vielleicht hilft das weiter ;)

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  • OK, hier ein Versuch einer Beschreibung.
    Zu 1.
    Sehr auffällige und große keulenförmige Zystiden (Lamellen). Teilweise frei herausragend, teilweise mittendrin.


    Die Hyphen aus dem Hut waren häufig stark strukturiert, dunkle Teile mit vielen hellen Unterbrechungen. Bei zwei Hyphen konnte ich dickere Überlappungen sehen. Schnallen?


    Zu 2.
    Ich konnte eine "doppelspitze" Zystide finden. Sonst ist mir nichts augefallen.

    Im Hut gab es recht dicke geschwungene Hyphen


    Bei den Sporen bin ich mir nicht sicher. Diese könnten warzig sein. Wenn ich an der Schärfeeinstellung rumspiele, sehe ich schwarze auffällige Punkte auf der ganzen Oberfläche. Allerdings nicht bei allen Sporen und nur wenn der Rand unscharf wird. Deshalb bin ich mir nicht sicher. Eventuell sind diese auch nur inamyloid (da habe ich keine Erfahrung mit).


    Zu 3a.
    Ich konnte wenige kleinere Zystidien sehen. Sonst nichts weiter.
    Allerdings hatten die Sporen eine auffällig kontrastreiche und dicke Hülle (scharfer Schwarzer Rand) und im Inneren immer eine kleinere bräunlichen diffuse Mitte.




    Zu 3b.
    Ähnlich auffällige kontrastreiche Sporen mit bräunlicher Mitte.
    Es gab hier wieder größere Zystiden (nicht so groß wie bei 1). Diese hatten immer einen eingeschnürten Kopf - häufig auch abgeknickt.


    So mehr kann ich nicht erkennen. Die Pilze sind jetzt auch mittlerweile zu alt.


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

  • Hi


    vielen Dank für deine Mühen, Nosozia. Das finde ich echt gut. Leider kann ich mit den Zeichnungen nichts anfangen bzw. sie nur rudimentär einer Art oder Gattung zuordnen.


    So wie ich das sehe, hast du Cheilozystiden gefunden, die durchaus in Richtung "lecythiform" gehen, also kopfig mit bauchigem Unterteil. Die Gattungen Stropharia, Hypholoma, Inocybe, Hebeloma usw. können solche Zystiden im Extremfall ausbilden, wäre aber nicht der Normalzustand. Lecythiforme Zystiden gibt es meines Wissens fast nur in Conocybe und Galerina, wobei deine Art aber makroskopisch nicht dazu passt.


    Die Sporen scheinen zudem dickwandig zu sein. Durchaus ein Merkmal für die oben genannten Gattungen.


    Amyloidität kannst du nur durch Melzers Reagenz nachweisen. Falls sich dann die Sporen blau färben, handelt es sich um amyloide Sporen, falls sie sich rot färben (rotbraun, orangebraun), dann sind sie dextrinoid. Falls keine Färbung erkennbar = inamyloid.


    sry aber ich kann dir nicht weiterhelfen, dazu müsste ich den Pilz hier haben und mikroskopieren, dann die Schlüssel durcharbeiten.


    lg björn

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  • Hallo Björn,


    habe ich mir schon gedacht, dass die Zeichnungen nicht reichen.
    Trotzdem danke.


    Nosozia

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  • Hier jetzt ein paar Mikroskopbilder zu Pilz 1.
    Bilder aus der Lamelle und von den Sporen.



    Die Präparate waren leider schon 2 Tage alt, bis ich ein geeignetes Mikroskop gefunden hatte.


    Gruß
    Nosozia

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  • Auf einigen deiner Fotos sind in den Sporen Tropfen erkennbar, die Sporenform mit dem kaum sichtbaren Apikulus wäre typisch für eine Strophariaceae, wenn nicht gar direkt für einen Schüppling (Pholiota). Passend dazu finde ich aber nur Pholiota spumosa, eine variable Art vor allem hinsichtlich der Fruchtkörperfarben. Auf deinen Bildern kommen die Fk arg grünlich rüber, waren die wirklich so? P. spumosa ist nämlich mehr rötlichbraun mit wenig olivlichem Anteil.


    Um das zu verifizieren, bedarf es einer Messung der Sporen sowie der gefundenen Zystiden.


    lg björn

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  • Nein, grünlich waren die Pilze nicht. Kommt wohl auch auf den Bildschirm drauf an.
    Die Farbe war eher ocker.


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!


  • Nein, grünlich waren die Pilze nicht. Kommt wohl auch auf den Bildschirm drauf an.
    Die Farbe war eher ocker.


    Gruß Nosozia


    Bildschirm? Ich bin mir relativ sicher, dass mein Bildschirm die Farben so wiedergibt, wie sie auch tatsächlich sind. Ich denke mal, dass die Farbverfälschung durch das Licht verursacht wurde.


    Falls eher ockerfarben, dann wäre Pholiota spumosa eine interessante Option, aber immer noch keine sichere Bestimmung.


    Ich hoffe, ich konnte dir zufriedenstellend weiterhelfen ;)


    lg björn

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