Vorsichtig gefragt...

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 8.096 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kuschel.

  • Liebe Pilzgenießer,


    ich konnte heute nicht wiederstehen und habe ein halbes Kilo Kräuterseitlinge vom Biohof gekauft. Es sind ja Pilze aus der Kultur, daher frage ich mich: vertragen die sich mit Wein?


    Ich bin am Überlegen, eine Weißweinsahnesauce dazu zu machen, weil ich finde, sie würde gut zu den Kräuterseitlingen passen :)


    Jetzt habe ich aber im Hinterstübchen abgespeichert, dass man Pilze nicht unbedingt mit Alkohol zusammen genießen soll, weil dann selbst harmlose Pilze plötzlich Probleme bereiten könnten?! *unsicher-guck* :shy:


    LG,
    Kuschel

  • Ihr Lieben,


    vielen Dank für Eure positiven Antworten :)


    Dann aber nix wie nachhause! Ich freue mich schon auf die Pilze :plate:


    Sabine: wir kochen wohl identisch *schmunzel*
    Ich lasse den Wein auch immer einkochen und reduziere die Säure durch etwas Zucker :thumbup:


    LG,
    Kuschel

  • Wir Rasputin schon erläutert hat, tritt eine unverträglichkeit nur mit Pilzen auf, die Coprin enthalten.
    Dazu ein Auszug aus Wiki:


    "Coprin ist ein Pilzgift. Es wurde zuerst im Faltentintling Coprinus atramentarius gefunden, außerdem kommt es im Netzstieligen Hexenröhrling und im Glimmertintling vor.[3] Es verursacht im Zusammenhang mit Alkoholgenuss das Coprinus-Syndrom: Schweißausbrüche, die Körperhaut verfärbt sich lila, das Gesicht rot, Ohrläppchen und Nasenspitze bleiben dabei weiß. Das Gift verbleibt bis zu vier Tage im Körper, nach erneuter Alkoholeinnahme zeigen sich erneut die Symptome. Ohne Alkohol ist es unschädlich."

    "Argentum atque aurum facile est lenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est"
    Marcus Valerius "Martial" Martialis


    Gruß an alle Pilzsüchtige,
    Alex


  • Wir Rasputin schon erläutert hat, tritt eine unverträglichkeit nur mit Pilzen auf, die Coprin enthalten.
    Dazu ein Auszug aus Wiki:


    "Coprin ist ein Pilzgift. Es wurde zuerst im Faltentintling Coprinus atramentarius gefunden, außerdem kommt es im Netzstieligen Hexenröhrling und im Glimmertintling vor.


    Hallo PilzJünger,


    und wieder kommt das Märchen vom coprinhaltigen Netzstieligen Hexenröhrling (Boletus luridus).


    Zitat auch aus Wiki:


    Der Netzstielige Hexenröhrling ist roh giftig, gut gekocht normalerweise essbar. Vereinzelt treten bei gemeinsamem Verzehr mit Alkohol Unverträglichkeiten auf, wofür oft der Wirkstoff Coprin verantwortlich gemacht wird. Er wirkt in Verbindung mit Alkohol giftig. Bisher konnte in dem Pilz jedoch kein Coprin oder ähnlich wirkende Substanzen nachgewiesen werden. Da dieses Gift im verwandten Ochsenröhrling (B. torosus) bereits gefunden wurde, kam die Vermutung auf, dass die Vergiftungen möglicherweise auf Verwechslungen mit diesem Pilz beruhen.[2] Allerdings wird selbst das Vorhandensein dieses Giftes im Ochsenröhrling angezweifelt, da der Pilz auch mit Alkohol schadlos verzehrt werden kann. Außerdem sprechen Symptomatik und Latenzzeit bei Auftreten gegen das Coprinus-Syndrom.[3] Folglich wird diese Form der Vergiftung vom Netzstieligen Hexenröhrling und wohl auch vom Ochsenröhrling nicht verursacht.[3]


    Hallo Kuschel,


    wie bereits oben geschrieben kannst Du deine Kräuterseitlinge mit Wein verfeinern. Da gibt es keine Probleme.


    Viele Grüße

  • Ok Danke, wieder was gelernt :)


    Ändert aber nichts an der Tatsache, dass man den am besten auch nicht mit Alkohol essen sollte. ;)

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    Marcus Valerius "Martial" Martialis


    Gruß an alle Pilzsüchtige,
    Alex


  • Hallo Leute ... ist es nicht so, dass wenn man Wein aufkocht der Alkohol verdampft.




    So ist es - der Alkohol sollte innerhalb weniger Minuten völlig verdampft sein wenn man ihn mit der Soße aufkocht.


    ------------------------


    @ Kuschel


    Wie haben dir die Kräuterseitlinge denn geschmeckt ?


    Ich hatte sie vor ein paar Wochen zum ersten mal probiert und muss sagen das ich wenig begeistert war - da kaufe ich mir das nächste mal lieber wieder ein paar schöne Champignons ! ;)


  • Hallo Leute ... ist es nicht so, dass wenn man Wein aufkocht der Alkohol verdampft. Kann man dann nicht jeden Pilz den man kochen will gebrauchen?
    Liebä Gruess


    Bei Coprinhaltigen Pilzen darf man kein Schlückchen Alkohol zu sich nehmen.
    Das Problem nun ist aber, dass Alkohol nicht vollständig verkocht. Dazu braucht es stundenlanges kochen, bis der letzte Rest Alkohol verschwunden ist.


    Irgendwo geistert bei mir noch ein Buch rum, in dem's physikalisch erläutert wird, warum Alkohol nicht vollständig verkocht, auch wenn der Siedepunkt deutlich niedriger als der des Wassers ist. Vielleicht find ich's..

  • Siehe Wikipedia: Azeotropes Gemisch ;)


    Edit: Wobei das wohl eher dann im Destillat der Fall sein wird, weil Wasser unausweichlich mit rübergeht über die Brücke (siehe auch Wasserdampfdestillation).


    Aus der Vorlage/dem Kochtopf sollte eigentlich schon alles rausgehen - wenn man dementsprechend lange drauf rumkocht.


    Ist halt wieder die Frage, ob mans riskieren will, oder ob man einfach bei coprinhaltigen Pilzen den Alk weglässt... Das muss jeder selber entscheiden...

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    Marcus Valerius "Martial" Martialis


    Gruß an alle Pilzsüchtige,
    Alex

    Einmal editiert, zuletzt von PilzJünger ()

  • Danach hab ich gesucht, danke Jünger :)


    Aus dem Kochtopf geht er schon raus, aber wie gesagt, erst nach Stunden. Es gibt genug versuchsreihen (die sehr leicht nachzumachen sind, man muss einfach nur den Alkoholgehalt messen), die dies belegt haben.


    Ganz leicht beweisen kann man das auch, wenn man ne "eingekochte" Weinhaltige Sauce nem trockenen Alkoholiker vorsetzt. (sollte man natürlich nicht)



    Ob hin oder her. Viele coprinhaltige Pilze gibt es nicht, und das einfachste ist, komplett auf Alkohol zu verzichten. Auch bei Pilzen die verdächtig sind, das coprinus-syndrom auszulösen.
    Wer nicht auf Alkohol dazu verzichten kann/will sollte sich sowieso gedanken über sein Konsumverhalten machen.

  • Fusselhirn, ich kannte die Kräuterseitlinge schon und finde sie gebraten sehr lecker. Manchen stört die etwas festere Konsistenz, aber irgendwie mag ich gerade das ganz gerne :)


    Ich bin allerdings noch immer auf der Suche nach Zuchtpilzen, die geschmacklich dem Steinpilz ähneln. Angeblich soll der Kräuterseitling derjenige sein, der ihm geschmacklich am nahesten kommt... naja... mir schmeckt er, aber eben nicht so gut wie ein Steinpilz ;)


    Dave, das sehe ich wie Du: niemals würde ich Alkohol an wildgesammelten Pilzen tun - sicher ist sicher :)


    LG,
    Kuschel