Drei Unbekannte

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.664 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Hallo,


    ich habe hier noch ein paar schöne unbestimmte Pilze aus meinem Archiv, alle Bilder entstanden im Herbst letzten Jahres. Leider liegen nur wenige Merkmale vor, ich hoffe es reicht trotzdem für eine Bestimmung.


    Bild-1 wuchs an Laubbaum-Totholz, liege ich hier mit dem Honiggelben Hallimasch (Armillaria mellea) richtig?


    Bild-2 Am Wegesrand im feuchten Nadelwald fand ich diese Pilze


    Bild-3 Am Waldrand (reiner Buchenwald) fand ich diesen schönen Pilz.


    Viele Grüße
    Jörg

  • Beim dritten Bild würde ich mal "Galerina marginata" vermuten (Gift-Häubling oder Nadelholz-Häubling). Der kommt auch im Laubwald vor.


    Der kann einem die Lampe ausknipsen.



    Mit dem Honiggelben Hallimasch scheinst du gut zu liegen und beim zweiten Bild tappe ich völlig im Dunklen.

  • Na, ich war wohl kaum hilfreich.


    Da kann man mal sehen.
    Kaum fühlt man sich mutig genug seine Einschätzung mitzuteilen liegt man auch schon sicher daneben. :shy: Und dabei dachte ich eigentlich das würde passen oder zumindest nahe dran sein. Aber "sicher" falsch. :(


    Ich bin mal wieder gewarnt im Wald wirklich nur sichere Kandidaten für den Haugebrauch anzurühren.


    Darf ich noch nach dem Kriterium fragen woran diese Sicherheit festzumachen ist ?

  • Hallo Aconymar!


    Zitat

    ...Na, ich war wohl kaum hilfreich...


    Das stimmt so sicherlich nicht: Die Bandbreite der Erfahrungen, die man daraus ziehen kann, sind vielfältig und zwar sowohl aus Deiner Sicht wie auch aus der Sicht des Lesers!


    • Pilze zu bestimmen, die quasi ohne Merkmale geliefert werden, ist immer sehr schwer. Leider wird dem Amateur mit dem Weglassen der Merkmale sozusagen die Wegweiser zum Ziel vorenthalten, ein Herumirren ist die Folge. Nur der Erfahrene weiß die Richtung, weil er denselben Weg schon oft gegangen ist und sich auch nach anderen Dingen richten kann, die er am Wegesrand findet. Keine Schande also für "uns", in diesen Fällen eine Fehlbestimmung zu landen! Leider wird das Ego dadurch nicht gerade gestärkt, aber irgendwann wird es gelingen, erfolgreich wesentlich mehr Hürden zu nehmen...
    • Man lernt so, bis wohin man sich trauen kann und wo es mehr braucht, um weiterzufinden.
    • Der Experte sieht, wo der Laie anfängt zu schlingern und kann seine Erklärungen jetzt und in Zukunft darauf abstimmen.
    • Man lernt selbst sehr eindrücklich, auf welche Bestimmungsmerkmale es ankommt, damit man selber (und andere Bestimmer mit demselben Wissensstand) Pilze bestimmen kann (können)!


    Sicherlich sind das noch nicht einmal sämtliche positiven Aspekte, selbst das Spaß-an-etwas-haben ist doch schon als eine gute Sache zu werten!


    Ich selbst bin bei der Bestimmung von Pilzen mit wenigen, unzureichenden oder keinen Angaben zu den Merkmalen etwas vorsichtiger geworden und werte meine Versuche mehr oder weniger im Stillen aus. Zu oft habe ich mich mit meiner Meinung in Dinge verrannt, die sich im ersten Moment zwar meist als möglich präsentiert haben, sich durch das Nachliefern von Merkmalen aber letztendlich oft als falsch herausgestellt haben. Dabei ist es dann immer peinlich, wenn man versucht hat, seine Meinung auch in einem zweiten oder gar dritten Kommentar als gute Möglichkeit darzustellen (und das passiert mir immer noch oft genug :D)!


    Keinesfalls möchte ich mit diesem Kommentar aber Jörg's Beitrag kritisieren, denn schließlich hat er seine Anfrage entsprechend deklariert und es kann jeder selbst bestimmen, inwieweit er sich in dieses Abenteuer stürzt!


    Allerdings muß Jörg damit rechnen, mit sehr wenig zufrieden sein zu müssen, das wäre nun wiederum für mich nicht besonders befriedigend.


    Glückwunsch jedenfalls an dieser Stelle zum möglichen Fund vom Weinbraunen Schirmling (Lepiota fuscovinacea). Das scheint eine seltene Art zu sein, die bestimmt noch nicht jeder hier einmal in der Hand hatte!


    Im Falle von Bild 3 würde ich annehmen, dass hübchen in erweitertem Maße seine persönlichen Erfahrungswerte mit ins Spiel gebracht hat. Ich denke mal, er hat sich die Lamellenfarbe sehr genau betrachtet, den Gesamthabitus des gezeigten Pilzes mit demjenigen eines Häublings verglichen, womöglich sind auch die Art des Stieles oder die Art des Auslaufens der Lamellen zum Hutrande hin Merkmale, die seine Meinung bestärken.
    Letztendlich kann ich aber nur sagen, dass ich mich selber in diesem Fall nicht einmal getraut hätte, in Richtung einer bestimmten Gattung zu plädieren!


    Einen schönen Abend wünscht Euch


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Danke für die ausführlichen und tröstenden Zeilen!


    Ich bin aber nicht enttäuscht, falls das so aussah, nur mal wieder erstaunt wie leicht man sich bei den Pilzen doch verhauen kann. Ich bewundere ja diejenigen die stets so treffsichere Bestimmungen hinbekommen. Da kann ich nur immer wieder den Hut ziehen.


    Daß man oftmals nicht genügend Hinweise für eine möglichst gute Bestimmung liefern kann, das ist doch nur natürlich. Man möchte aber trotzdem gerne wissen was es denn zumindest sein könnte. Das kann man natürlich bemängeln aber ich denke, da wird niemand ernsthaft wegen meckern wollen.

  • Wie sieht es bei dem letzten Pilz denn mit einem Butterrübling (Rhodocollybia butyracea) aus? Käme doch ganz gut hin, v.a. die glänzende Huthaut.
    Armillaria mellea würde auch ich bestätigen.


    LG, Fabian

    Manche Hähne glauben, dass die Sonne wegen ihnen aufgeht.
    (Theodor Fontane)


  • Wie sieht es bei dem letzten Pilz denn mit einem Butterrübling (Rhodocollybia butyracea) aus? Käme doch ganz gut hin, v.a. die glänzende Huthaut.
    Armillaria mellea würde auch ich bestätigen.


    LG, Fabian


    Ne, der passt nicht, der Stiel ist zu faserig für R. butyracea. Außerdem ist dieser nicht so zylindrisch, sondern eher typisch rübenförmig.


    Ich würd schon sagen, dass es auf Melanoleuca hinauslaufen könnte.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau