Pilze an Buche?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 4.580 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Hallo zusammen,


    vielleicht kann mir jemand bei folgenden Gesellen weiterhelfen? Das wäre super!


    Pilz 1:


    - Funddatum 29.01.
    - Er wuchs an einer alten abgestorben Rotbuche
    - Am Rande der schwäbischen Alb
    - Farbe des Sporenpulvers würde ich auf gelb/hellbraun tippen


    Pilz 2:


    - Funddatum 31.10.
    - Er wuchs auch an einer Rotbuche
    - Auf der schwäbischen Alb
    - Sporenpulver weiß


    Vielen Dank für die Hilfe und viele Grüße
    Holger

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Holger,


    vergleiche den Ersten mal mit Gelbstieliger Muschelseitling (Panellus serotinus)
    syn. Gelbstieliger Zwergknäueling (Sarcomyxa serotina)


    Beim Zweiten weiß ich auch keine Antwort


    lieben Gruß,
    Melanie

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    man jahrelang im Moos liegen könnte."

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  • Hallo!


    Bei Nr. 2 würde ich mal ganz scharf an den Veränderlichen Spaltporling (Schizopora paradoxa) denken!


    Die Nr. 1 ist der Gelbstielige Muschelseitling (Sarcomyxa serotina, syn. Panellus serotinus ---> je nach Quelle ;) ).


    Übrigens:


    Für mich sehr erstaunlich ist die Bandbreite der möglichen Bezeichnungen für einen relativ häufigen Pilz. Gerade in so einem Fall sollte man doch erwarten können, dass bezeichnungs-relevante Untersuchungen bereits zu Hauf zu einem zumindest etwas eingrenzenderen Ziel geführt haben.


    Oder gilt ganz einfach: "Zu viele Köche verderben den Brei?"


    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Ich bin der gleichen Ansicht wie Fredy :)
    (und wenn ich es sagen darf: stolz auf mich, gleich an diese gedacht zu haben *freu*)


    LG,
    Kuschel

  • Hallo, Holger,


    schließe mich bei Nr 1 an. Alles deutet auf den Gelbstieligen Muschelseitling.


    LG
    Malone

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  • [2] ist für mich eher Basidioradulum radula. Schizopora paradoxa ist nicht so gelblich gefärbt und hat auch nicht derart vorstehende "Zähne". Interessant ist das schiefe Wachstum.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Björn!


    An Basidioradulum radula hatte ich ebenfalls schon gedacht, aus folgenden Gründen habe ich diesen Gedanken aber wieder verworfen:


    • Ich bin mir nicht sicher, ob der gezeigte Pilz überhaupt Zähnchen hat und nicht etwa Poren, selbst eine Vergrößerung lässt mich dahingehend etwas schwanken, jedenfalls
    • hätte B. radula teilweise ineinander verschmolzene Zähnchen, etwas unregelmäßig geformt, oft wie plattgedrückt.
    • Das Lieblingssubstrat von B. radula wäre Kirsche (ist natürlich nicht bindend, aber rundet das Bild für mich ab)
    • Die komplett "aus dem Ruder gelaufene" Form des gezeigten Pilzes samt der für mich nicht klar erkennbaren weißen Umrandung entpricht für mich in keiner Weise derjenigen eines (typischen) Reibeisen-Rindenpilzes.
    • Ich vermeine jetzt im Nachhinein bei genauerer Betrachtung mit etwas Fantasie sogar eine Hubildung erkennen zu können.


    Hier zwei Bilder des Reibeisen-Rindenpilzes (Eine Gesamtansicht plus Ausschnittsvergrößerung), welche m. E. die Unterschiede zur gesuchten Art gut verdeutlichen:




    Natürlich hast Du Recht und ich tendiere mittlerweile ebenfalls zur Meinung, dass es sich aus den von Dir eingebrachten Gründen (Farbe, Art der Zähne?/Poren) nicht um Schizopora paradoxa handelt, habe aber zumindest große Zweifel an der von Dir gebotenen Alternative!


    Selbst wenn die gezeigte Art Zähnchen hätte, würde ich noch einige andere Möglichkeiten in Betracht ziehen, ich sage jetzt mal auf die Schnelle z. B. etwas wie Antrodia oder sogar Spongipellis.


    Etwas Sicherheit in Richtung Reibeisen-Rindenpilz würden für mich lediglich zusätzlich vorhandene kreisförmige Initialfruchtkörper bringen, denn sicherlich kann diese Art hier nicht ausgeschlossen werden, wenngleich sie uns in diesem Falle m. E. aber einen doch eher gewöhnungsbedürftigen Fruchkörper präsentieren würde.


    Das ist wieder so eine Anfrage, wo der Finder sich schon von vornherein darüber im Klaren hätte sein sollen, was es alles für Möglichkeiten gibt, um besonderen Wert auf Merkmale legen zu können, die womöglich eine etwas genauere Differenzierung ermöglichen würden, aber wer weiß das schon immer im Voraus?


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Für mich sind klar Zähnchen erkennbar. Und die sind an deren Spitzen genauso hell gefärbt wie auf deinen Bildern. Viele Rindenpilze (natürlich auch Porlinge) bilden relativ interessante Formen, wenn sie in ungewöhnlicher Lage wachsen. So kann selbst ein Rindenpilz (B. radulum wäre wohl definitiv einer von den robusten Rindenpilzen) dazu neigen, "Hut"kanten oder sogar rudimentäre Stiele zu bilden.


    Einen Porling würde ich nicht definitiv ausschließen, es wäre aber etwas ziemlich abgefahrenes, falls es denn einer ist :D

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