Dungpilze

Es gibt 601 Antworten in diesem Thema, welches 200.272 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi_†.

  • Der wäre auch der Überprüfung wert. Ich glaube es kommt hier noch auf die Art der Anhängsel an, und vor allem wie lang diese sind. Mit dem DOVERI dürfte man da zum Ziel kommen. Problem könnte aber sein, dass nicht alle Schlüssel S. miniglutinans enthalten ODER einen anderen Namen dafür verwenden.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Was es nicht alles gibt.
    Und das grosse Problem Ist die Ansteckungsgefahr!


    Schaut mal was bei mir auf evtl. Rehdung wächst,ob das wohl ein Pilz ist und die Sporen auch dazugehören,Fragen über Fragen.






    Mfg Sven

  • Krass, ich glaub ich seh Sterne :D

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    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

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    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

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  • Hallo Sven,
    also Sphaeronaemella fimicola kann so auftreten.
    Ich konnte gelegentlich beobachten, dass mehrere Haelse aus einem Perithecium entspringen.
    Das kann dann schon so sternfoermig aussehen; aber ob es das wirklich ist - wer weiss?
    Viele Gruesse vom Nobi
    PS: Ich bin zZ auf Sardinien und habe keine Umlaute auf der Tastatur, deswegen sieht der Text etwas komisch aus.

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi


    Vielen Dank für deine Antwort und den Tip.Ich werd mal schauen ob ich im Netz was herausfinden kann.
    Viel Spaß auf Sardinien und bring par schöne Pilze mit.


    Mfg Sven

  • Hi Sven,
    habe gerade wieder zu Hause angedockt und im PilzePilze Forum eine wesentlich bessere Erklärung als meine zu Deinem Stern gelesen.
    Schau Dir mal folgenden Thread an:
    http://www.pilzepilze.de/cgi-b…g.pl?noframes;read=221843
    Ich denke, der Martin hat sowohl Dittes als auch Dein Problem gelöst.
    Viele Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi


    Danke für den Tip ..das wird wohl passen.
    Ich hatte mir das thema auch schon angesehen...außer dem Makrobild von Martin,sonst hätt ich es warscheinlich selbst erkannt.


    Mfg Sven

  • So, mal wieder was aus der Abteilung Dungi-Fungi.


    Alle drei Arten auf Pferdedung. Ans bestimmen mach ich mich heute nicht mehr, vielleicht hat einer schon ne Idee.


    Nr.1










    Nr.2 Könnte das in Richtung Podospora decipiens gehen ?









    Nr.3








  • Hallo Ralf,


    drei typische Pferdedung-Arten, die Du zeigst:


    1. Sporormiella lageniformis (zu dieser und den zwei nahestehenden Species australis und dubia später mehr; mal sehen, ob ich es heute noch schaffe)


    2. Podospora decipiens (ok :thumbup: )


    3. Schizothecium conicum (diese sehr variable Art hier mit etwas übergroßen Sporen, aber auch solche Kollektionen findet man ab und zu)


    Bis später Nobi


    PS: Versprach Dir kürzlich ein Portrait von Schizothecium miniglutinans. Da ich die Art aktuell habe, hoffe ich, auch das so schnell wie möglich nachreichen zu können.

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    vielen Dank für Dein Urteil.


    Das mit S. australis und S. lageniformis habe ich jetzt begriffen, wenn meine Annahme in der dargestellten Form richtig ist.


    Rot ist S. lageniformis, blau wäre S.australis.



    Was mir jetzt noch fehlt ist ein Beispiel des abrupt kurzstielig endenden Ascus von S.australis. Ich fand den von S.lageniformis schon sehr abrupt.:)

  • Ja, Ralf, genau!


    Du zeigst schön den Hauptunterschied zwischen lageniformis und australis.


    Septen schräg zur Längsachse: lageniformis
    Septen quer zur Längsachse: australis


    Insgesamt haben wir es mit einem kleinen Artenschwarm zu tun, alle Sporen vierzellig und um 40-46 x 7-9 µm. Neben den Septen sind die Keimspalten noch wichtige Unterscheidungsmerkmale sowie die Asci.


    Die drei schwer zu unterscheidenden Arten sind:


    1. australis: Septen quer - KS schräg bis diagonal (oft mit Knick in der Mitte) - Asci abrupt kurzstielig


    2. dubia: Septen quer - KS +/- parallel - Asci nicht abrupt kurzstielig


    3. lageniformis: Septen schräg - KS diagonal - Asci nicht abrupt kurzstielig


    Als Beispiel für die Kurzstieligkeit hänge ich ein Bild von Peter Püfert an, da ich momentan kein eigenes finde.



    Zum Vorkommen von Sporormiella-Arten an Pferdedung habe ich mal meine Daten ausgewertet und festgestellt, dass drei Arten fast 70% des Gesamtspektrums (15 Arten) ausmachen.
    Hier mal eine in aller Eile erstellte Tabelle, wo Du auch ziemlich abgeschlagen australis findest.



    Zur Substratpräferenz der drei Arten sei noch ergänzend gesagt, dass von dubia 71% aller Funde an Pferdedung gelangen, bei lageniformis waren es immerhin noch 39%, während es bei australis lediglich zu 3% reichte.


    Ich hoffe, dass war jetzt nicht zu ausschweifend und Du hast verstanden, worum es mir ging.


    Viele Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,


    vielen Dank für die anschaulichen Informationen. Hab ich mir sofort abgespeichert.


    Das blöde ist, dass ich diese Informationen in Textform zwar manchmal habe, aber die Interpretation (was ist abrupt kurzstielig endend?) mangels Anschauungsmaterial schwer fällt.


    Du hast wieder eine meiner unzähligen Wissenslücken gestopft.


    Danke.:thumbup:

  • Na, da hast Du doch endlich Deine erste Sporormiella australis, lieber Ralf!
    Wie heißt es doch so schön: Aller guten Dinge sind drei.
    SO schwer ist es doch gar nicht, oder? Man muss nur mal die ähnlichen Arten gesehen haben, um die Unterschiede zu erkennen. Glückwunsch!
    (Und natürlich keine Essensfreigabe übers Internet :D )
    Saccobolus depauperatus sollte auch hinkommen.


    Wo ich gerade Fahrt aufgenommen habe, füge ich gleich noch das Kurzportrait von Schizothecium miniglutinans an, welches ich Dir schon länger versprochen hatte.



    Typisch sind die reduzierten Squamufolien, die relativ gedrungenen Sporen mit einem Q von 1,5 - 1,6 sowie das hauptsächliche Vorkommen an Leporidendung. So gelangen 30 meiner 34 Funde an Kötteln von Hase / Kaninchen.


    Schizothecium vesticola hat deutlich kleinere und schlankere Sporen, das ebenfalls nahestehende Schizothecium squamulosum noch etwas breitere Sporen und vor allem ein auffällig langes Pedicel (hyaline Basalzelle) von 15 - 25 µm.


    Liebe Grüße vom Nobi

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  • Passt!


    Die ähnliche Podspora curvicolla hat nicht so schlanke Asci, kleinere Sporen und meist auffällige Haarbüschel.
    Außerdem 256 Sporen pro Ascus anstatt 128 (ist allerdings ein Problem mit dem Zählen :)
    Ich habe Podospora setosa erst kürzlich untersucht und einige Fotos machen können, wenn auch etwas unscharf:



    LG vom Nobi

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  • Danke für Deine Bestätigung, Nobi.


    Sag, ich meine in den warmen Monaten geht die Zahl der coprophilen Ascos ziemlich zurück. Jedenfalls erscheint nur sehr wenig auf den gesammelten Proben. Ist das so, oder eher Zufall?

  • Nach meinen Beobachtungen ist das eher Zufall.
    So gelangen mir in den Sommermonaten einige Aufsammlungen mit dem Nachweis von mehr als 20 Arten, darunter eine Probe vom August mit 29 und eine vom Juni mit erstaunlichen 31 Arten!
    Beide Proben stammten von Trockenrasen, die sich natürlich bei optimalen Bedingungen in Feuchtkammern noch einige Wochen entwickeln durften.
    Ich denke, dass man zu allen Jahreszeiten pro Probe mit einer durchschnittlichen Artenzahl von 8 - 10 rechnen kann.
    Ist das für Dich als Antwort ausreichend? Oder soll ich noch weiter in meine private Statistik eindringen?


    Herzliche Grüße vom Nobi

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  • Hallo Nobi,


    Danke, das reicht mir schon als Antwort und um meine dürftigen Ergebnisse als Zufall bzw. nicht repräsentativ, einzuordnen.


    Insgesamt sind die Funde von Dung sehr mager geworden. Was der permanente Regen nicht zerfließen lässt, wird von der dichten Vegetation verborgen oder von Vögeln auseinandergenommen. Zur Zeit findest Du keinen Pferdeapfel, der nicht zerlegt ist. Da muss man schon mit dem Eimer hinter dem Gaul herlaufen.:D


    Aber es kommen auch wieder bessere Zeiten.

  • Hallo Ralf,


    Zitat

    Danke, das reicht mir schon als Antwort und um meine dürftigen Ergebnisse als Zufall bzw. nicht repräsentativ, einzuordnen.


    Wenn ich bedenke, dass Du Dich erst seit relativ kurzer Zeit mit dieser Pilzgruppe beschäftigst, finde ich Deine Ergebnisse bemerkenswert.
    Mach' Dich mal nicht kleiner als Du bist!


    Ich arbeite schließlich seit fast 15 Jahren auf diesem Gebiet und kann daher auf annähernd 800 Aufsammlungen mit über 6000 Funden zurückgreifen. Das ist natürlich schon etwas verrückt, aber sind wir das nicht alle - irgendwie?


    Nochmal kurz zum Thema "warme Monate".
    Bekam kürzlich von einem Pilzfreund aus MV eine im Juni gesammelte Probe Gänselosung. Darauf war neben dem seltenen Ascobolus stictoideus sogar noch ein deutscher Erstnachweis.
    Könnte ich eigentlich auch mal hier zeigen, auch wenn's die wenigsten interessieren wird ;)
    Also, Vorhang auf für Sporormiella antarctica:



    Auch wenn natürlich makroskopisch jeder Boletus deutlich mehr her macht, so sind die "little black dots" den Großen zumindest mikroskopisch um Welten überlegen.


    Sehr gelacht habe ich über folgenden Satz von Dir:


    Zitat

    Zur Zeit findest Du keinen Pferdeapfel, der nicht zerlegt ist. Da muss man schon mit dem Eimer hinter dem Gaul herlaufen.


    Dieses Bild lass ich jetzt einfach noch eine Weile nachklingen :)


    Nobi

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    Chips: 72

  • Whow, das sind ja mal tolle Bilder.:thumbup:


    Glückwunsch zum Erstnachweis für Deutschland. Das sind immer ganz besondere Momente.


    Gänsedung hab ich auch schon mehrfach in der Kultur gehabt. Null, Nix, Nada, noch nicht mal Schimmel. Überhaupt scheint mir Vogeldung recht "steril" zu sein.


    Also gut, dann werden die falschen Gänseeier demnächst wieder mitgenommen.

  • Graul...nobi, du wolltest irgendwann mal mit mir ein paar Daten tauschen. Ich arbeite gerade intensiv an einer Ascomyceten-Zusammenstellung (mit bis jetzt 1430 Arten) und ich wäre sehr an deinen Auswertungen interessiert. :D


    Jedenfalls sehen sie sehr brauchbar aus, das ist nämlich eine wundervolle Bearbeitung von S. antarctica.


    lg björn

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