GPS-System für Kartierungen

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  • Liebe Pilzfreunde,


    zur Zeit überlege ich ein gps-Gerät anzuschaffen um Kartierungen von Pilzfunden vorzunehmen zu können. Hierbei würde mich interessieren, ob weitere Mitglieder bereits Erfahrungen mit einem derartigen Gerät gesammelt haben und vielleicht auch ein System empfehlen können. Hierbei ist sicher die Auflösung des Gerätes von besonderer Wichtigkeit um es vor Ort effektiv einsetzen zu können.


    Ich bin gespannt auf Eure Antworten!


    Viele Grüße!


    Dieter

  • Hallo Dieter,


    ich benutze seit vergangenem Jahr ein GPS-Empfänger bei meinen Waldtouren; weniger um entsprechende Pilzstellen zu markieren sondern mehr als "Rückführer" aus dem Wald.


    Als erste kleine Orientierung solltest du folgende Punkte beachten.


    1. Das Einsatzgebiet:


    Da du das Gerät beim Pilzen sicherlich vornehmlich in Waldgebieten einsetzen wirst, solltest du darauf achten, dass der GPS-Empfänger mit einer möglichst (hoch-)empfindlichen Antenne versehen ist.


    Besonders ältere Modell tendieren dazu, in brisantem Gebiet wie Forst oder Schluchten den Empfang zu verlieren oder neigen dann zu großen Ungenauigkeiten.


    Zu deiner Beruhigung kann ich dir versichern, dass fast alle modernen Geräte mit diesen Antennen ausgerüstet sind.


    2. Die technische Ausstattung


    Hier gilt generell: je mehr desto teurer.


    Der Bildschirm:


    Du führtest die Auflösung des Gerätes als, dir scheinbar wichtiges, Kriterium an. Tatsächlich ist die Auflösung der Geräte zwar kein unwichtiger Faktor, im Bezug auf die Markierung von Punkten im Gelände und die Navigation, meines Erachtens nach, jedoch eher nebensächlich.
    Die Auflösung steigt z.T. mit der Bildschirmgröße und damit der Preis.


    Eine grundsätzliche Frage wäre hier: klassisches Display mit Tastenbedienung (ab 90€) oder Touchscreen (ab 200 €) ?


    Die Bedienung per Touchscreen wird von vielen als komfortabler bezeichnet, jedoch weisen die Touchscreen Geräte eines großen Herstellers Probleme bei der Ablesbarkeit bei Sonneneinstrahlung auf. Demnach würde ich dir als Anfänger hier eher ein klassisches Display empfehlen; alles andere ist bereits Luxus.


    Die Eigenschaften des Bildschirms sind somit für dich insofern wichtig, alsdass du entscheiden musst, wie groß dieser sein soll (Brillenträger?). Die Auflösung und Bildschrimgröße bewegt sich bei den meisten Geräten im etwa gleichen Bereich. (etwa 176 x 220 Pixel - 3,5 cm x 5 cm). Hier sind die Abweichungen also marginal.


    Warum ist der Bildschirm nun eher "nebensächlich"? Hier kommen wir zur zweiten Grundsatzfrage: Soll es ein Gerät mit oder ohne Kartendarstellung auf dem Gerätebildschirm sein?


    Bei der Outdoor-Navigation werden mit dem Gerät gewisse Punkte im Gelände gesetzt, welche auf Abruf per Luftlinie aufgerufen und angesteuert werden können. Diese Markierungen werden in einen bestimmten Koordinatensystem abgespeichert.


    Beim "Ansteuern" ebendieser Punkte (Koordinaten) wir in der Regel ein Navigationspfeil benutzt. Dieser zeigt ähnlich einer Kompassnadel (immer) in die Richtung des angesteuerten Ziels und gibt die Entfernung zu diesem an. Dies kann zurecht als hauptsächliche Art des Navigierens bezeichnet werden.


    Und da sind wir beim Punkt Auflösung. Hierbei ist es eher unwichtig, ob ebendieser Navigationspfeil nun hochauflösend oder nicht ist; wesentlich ist nur die "richtige" Richtung in die er zeigt und diese ist von der Qualität des Empfängers "abhängig", nicht vom Bildschirm. Die Navigation mit ebendiesem "Pfeil" besitzen alle Geräte.


    Eine andere Art der Orientierung in die Navigation per Karte. Dem Namen entsprechend ist hierzu ein kartenfähiges Gerät vonnöten. Dabei wird dir neben dem "Navigationspfeil" eine Karte des Geländes angezeigt. Die ist insofern von Vorteil, als dass du Straßen, Wälder, Flüsse usw. auf dem Gerät angezeigt bekommst und du somit noch effektiver Navigieren kannst. Geräte mit Kartenanzeige sind etwas teurer und für zusätzliches Kartenmaterial fallen ebenfalls Kosten an.


    3. Der Zweck:


    Kommen wir nun noch zum Zweck des Gerätes; du möchtest Pilzstellen auf deine Touren vor Ort markieren und dies dann in eine Datenbank / Kartenübersicht einfügen.


    Hier ist die Genauigkeit des Gerätes wieder einmal der wesentliche Faktor. Je besser dem Empfänger des Gerätes (unter Idealbedingungen auf 3m genau), desto genauer wird deine "Datenbank"


    Möchtest du eine grafische Übersicht (Karte) über deine Pilzstellen nutzen brauchst du entsprechende Karten-Software. Die bei vielen Geräten mitgelieferten sog. Basiskarten sind meist sehr bescheiden und wenig zu gebrauchen. Für Waldgänge empfehlen sich hier sog. Topo-Karten.


    Bevor wir jetzt zu sehr ins Detail kommen, solltest du erst einmal ebenjene Überlegungen treffen:


    1. Gerät mit (ab etwa 100€) /ohne (ab etwa 130€ + eventuelle Zusatzkosten) Kartendarstellung ?


    2. Farbdisplay (ab etwa 130€ oder Schwarz-Weiß (ab etwa 100€) ?
    3. Klassischer Bildschirm (ab etwa 100€) oder Touchscreen (ab etwa 200€)?


    4. Was will ich investieren (Geld)?


    Du kannst dir bei den beiden marktführenden Outdoor-GPS Herstellern (Garmin & Magellan) ja bereits erste Anregungen holen.


    Für weitere Fragen einfach melden.


    Gruß


    Andreas

    Der Brieselang ist eine schwindende Macht, an Terrain verlierend wie an Charakter, aber auch noch im Schwinden ehrwürdig, voll Zeichen alter Berühmtheit und alten Glanzes. Fontane

    Einmal editiert, zuletzt von Earl86 ()

  • Hallo Andreas,


    zunächst möchte ich mich ganz herzlich für Deine Bemühung und Deine Ausführungen bedanken. Auf die von Dir beschriebenen Hinweise habe ich gehofft um geziehlt ein geeignetes Gerät kaufen zu können. Als Preisrahmen habe ich 400 bis 1000 Euro eingeplant und denke, dass eine kartenkompatible Version wohl am sinnvollsten wäre. Ich werde mich bei dem von Dir benannten Hersteller in den nächsten Tagen erkundigen.


    Nochmals herzlichen Dank!


    Dieter
    [hr]
    Liebe Sabine, lieber Fredy


    vielen Dank für Eure Hinweise und die Verlegung meiner Anfrage an die passende Stelle im Forum. Mit dem, was ich bisher hier lesen konnte bin ich schon viele Meilensteine weiter und bin gepannt, was es letztendlich für ein Gerät werden wird.


    Herzliche Grüße!


    Dieter

  • Ich benutze zum Kartieren von Fundstellen, aber auch zum Zurückfinden zum Auto :-), einfach die GPS-Funktion von meinem Android-Smartphone im Zusammenhang mit - in meinem Fall - OruxMaps. Da gibt es aber noch andere Programme, u.a. eines speziell für Pilze (details?id=com.trackeen.fungi&hl=de) - dieses habe ich aber noch nicht ausprobiert.


    Ohne es genau zu wissen, denke ich, dass reine GPS-Geräte eine größere Genauigkeit aufweisen ( Es wäre aber auch möglich, ein GPS-Gerät an ein Smartphone anzuschließen).


    Vorteil vom Smartphone:
    - hat man evtl. eh schon, keine Zusatzkosten
    - keine weiteren Geräte mitschleppen
    - ersetzt für mich auch eine extra Kamera und ein extra Navi
    - ich kann Fotos zu den GPS-Waypoints hinzufügen
    - ich kann vor Ort nach einem best. Pilz googlen :-), falls er in meinem Pilzbuch zwar erwähnt, aber nicht beschrieben ist


    mögliche Vorteile von externen GPS-Geräten:
    - längere Akkulaufzeit
    - größere Genauigkeit
    - Schutz gegen Spritzwasser/Dreck/Staub
    - evtl. einfachere Bedienung


    Ich habe mich mit dem Thema noch nicht ausführlich beschäftigt - ich nutze einfach das, was ich habe und kenne.


    Es hängt wohl auch von den Ansprüchen ab - z.B. Thema Kamera - da gibt es im Forum ganz wundervolle Makrobilder - sowas kann ich mit meiner Kamera natürlich nicht machen :)


    Viele Grüße,
    Wirderer