Judasohren roh verzehrbar?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 13.995 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mausmann.

  • Guten Abend,


    ich habe mal eine blöde Frage, weil ich bei Google nicht fündig geworden bin: sind die Judasohren eigentlich roh giftig?
    Oder könnte man sie theoretisch auch roh verzehren? Also nicht, dass ich wild drauf wäre, aber heute testete ich mal eines, weil ich wissen wollte, ob der Geschmack (ohne vorher in Butter gebraten oder sonst wie zubereitet) wirklich so wenig pilzig sein würde.
    Wie man es mir beigebracht hat, habe ich es nach dem Durchkauen ausgespuckt. Aber die Frage nach der Verzehrbarkeit kam hoch :/


    LG,
    Kuschel

  • Zumindest habe ich es so in Erinnerung daß man außer jener Pilze die man im Supermarkt z.B. roh kaufen kann, wie Champignons, Steinpilze und Pfifferlinge besser keine Pilze roh verzehrt.
    Da gibt es wahrscheinlich noch einige mehr aber hinter die Ohren geschrieben habe ich mir das. Pilze nicht roh essen ! Die meisten seien giftig oder anderweitig nicht bekömmlich.

  • Ja, klar:
    Kaina kann wie Yana!


    Aber guggstu waida: Alle Pilze sind roh giftig!


    Bis auf wenige Ausnahmen, auf die Aconymar ja schon hingewiesen hat.
    Ohr:Nimm mich bitte mit (vor Kuschel in Acht):cool:


    Unnu im Ernst:
    Lieber derlei Fragen hier im Forum stellen
    als sich (un)heimlich im stillen Kämmerlein vergiften..


    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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    • Offizieller Beitrag

    Hi Kuschel,


    ich finde den Geruch der Judasohren schon so unangenehm, das ich garnicht auf die Idee käme in diese Gummilappen einfach mal rein zu beißen :nana:


    Respekt!! Wie war denn nun der Geschmack?


    lg,
    Melanie

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    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
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  • Respekt!! Wie war denn nun der Geschmack?


    Ich nehme mal an, Du magst die Judasohren auch nicht in einem Gericht? ;)
    Die Konsistenz ist nämlich selbst nach dem Braten noch genauso gummiartig wie im rohen Zustand. Unterstelle mir jetzt bitte keine Affinität zu Gummi ( :D ), aber diese Art von Gummi schmeckt mir. Allerdings stimmt es, dass der Pilz wenig Eigengeschmack hat, dennoch finde ich ihn witzig auf der Zunge :D


    An alle:
    Ihr seid also alle der Meinung, dass auch dieser Pilz roh giftig ist?
    Finde ich interessant, dass man im www nichts darüber findet. Für mich bedeutet es im Umkehrschluß immer, dass er roh nicht giftig ist... :/


    LG,
    Kuschel

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Kuschel,


    doch,doch, z.B. in asiatischen Gerichten mag ich diesen gewissen gummiartigen knack auch. Aber so roh stelle ich mir das irgendwie noch merkwürdiger vor. Aber am meisten würde mich der Geruch abhalten, ich kann ihn garnicht beschreiben...er ist mir einfach unangenehm :nana:


    Für mich bedeutet, wenn ich nicht eine ausdrückliche "Freigabe" finde, im Umkehrschluss immer: "Finger davon lassen!!" So rum ist es weniger risikobehaftet ;)


    lg,
    nasch nicht soviele rohe Pilze :evil:
    Melanie

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    Einmal editiert, zuletzt von melanieoderimmer ()

  • Auricularia auricula-judae roh nicht giftig, vom rohen verzehr wird wegen event. fuchsbandwurm abgeraten. mein wissensstand :shy:

    gruß *jürgen*


    Chipcounter: 99
    ---------------
    eine bestimmung im internet stellt niemals eine essensfreigabe dar!

    Einmal editiert, zuletzt von *jürgen* ()

  • Melli, ich muss gestehen, dass ich gar nicht "bewußt" dran geschnuppert, sondern gleich abgebissen habe :D
    Das nächste Mal werde ich einen Riechtest machen - nur für Dich ;)


    *jürgen*, prima, danke :)


    LG,
    Kuschel

  • Der Pilz ist auch roh ungiftig. In der Regel dürften Füchse wohl obendrein nicht an die Fundstellen rankommen. Falls ausnahmsweise doch, schadet ein Kochen sicher nicht.

  • Moin Safran,


    (ist übrigens eines meiner Lieblingsgewürze), vielen Dank für Deine Antwort. Darf ich fragen, woher Du Deine Erkenntnis hast? :)


    LG,
    Kuschel

  • Verschiedene! Quellen im Internet, u.a HIER:http://www.123pilze.de/DreamHC/Download/Judasohr.htm,
    gibt aber auch andere Quellen.


    Selber habe ich die noch nicht direkt roh verwendet, nehme es aber mit dem Kochen nicht so genau- sprich die kommen manchmal auch erst kurz vor Ende rein.


    Aber den Pilz als Gewürz? Ich finde,der schmeckt nicht nach viel, aber die Konsistenz ist klasse!

  • Ich sehe die Sache etwas differenzierter.


    Wie man überall lesen kann, sollte man auf den Genuß roher Pilze im allgemeinen verzichten. Ich beziehe das (ausgenommen die ganz bösen Giftpilze) jedoch auf den Genuß von mehr als einem Eckchen zur Bestimmung des Geschmacks.
    Dieses "mehr" verbindet sich für mich gleich mit der Frage des "warum", die man eigentlich nur mit "weil er mir roh so unwahrscheinlich gut schmeckt" nach der Erkenntnis aus einer Geschmacksprobe beantworten kann.;)


    Ergo ist nach meiner Meinung gegen ein kleines Eckchen zur Geschmacksbestimmung nichts einzuwenden.


    Was den Fuchsbandwurm angeht, so halte ich das Theater drumherum für einen typischen Medienhype. Nicht weil ich ihn für ungefährlich halte, sondern aus Gründen der Logik.


    Die Eier des Fuchsbandwurms sind mikroskopisch klein und werden vom Wind verdriftet. Man kann sie theoretisch also auch beim knabbern an den Trieben einer hundertjährigen Eiche im Wipfelbereich aufnehmen. Auch wenn das wohl eine recht außergewöhnliche Kontaminationsmöglichkeit darstellt :), so sollte man doch bedenken dass man beim Wandern bei Trockenheit mit seinen Füßen immer Staub aufwirbelt und damit auch die Eier des Fuchsbandwurms, die dann vom Hintermann mit der Atemluft eingesogen werden.


    Hundebesitzer, die mit Hasso, Poldi oder Luna in den Wald gehen haben sogar zu Hause eine permanente und potentielle Infektionsquelle, da Hasso, Poldi und Luna sich einen Kehricht um den Fuchsbandwurm scheren und so manches in die Schnauze nehmen, was Mensch nicht mal mit den Fingern anfassen würde. :)


    Also, wer sich in die Natur begibt, kommt darin um. Die Wahrscheinlichkeit dabei durch den Fuchsbandwurm entleibt zu werden ist irgendwo im Wahrscheinlichkeitsbereich dessen, durch einen plötzlich umfallenden morschen Baum erschlagen zu werden.


    Last not least, ich esse keine rohen Pilze ( mit Ausnahme des Keims im Hexenei). Nicht weil ich glaube daran sterben zu müssen, sondern weil man unter dem Mikroskop reiches Leben auf jedem Pilz entdeckt, welches durch erhitzen zumindest die Hälfte des Ekelfaktors verliert.:D


  • Für diesen Beitrag mal außerordentlich besonderen Dank.


    Da hast du etwas erklärt, das ich nicht wußte und nie vermutet hätte.
    Ich denke das werden auch sonst nicht viele gewußt haben.

  • Der Fuchsbandwurm ist heute nicht mehr die Gefahr. Eine kleine Maus, die Rötelmaus ist viel gefährlicher. Sie verbreitet das Hantavirus. Wenn der Mäusekot durch den Wind augewirbelt wird und vom Menschen eingeatmet wird, kommt es zu schweren Krankheiten die nur im Krankenhaus behandelt werden. In den letzten Jahren hat sich die Hantaviruskrankheit, von einigen Ansteckungen auf über tausende Fälle im Jahr vermehrt. Sie kommt hauptsächlich bei uns im Süddeutschen Raum vor. Ich habe gestern im Walde Leute getroffen, die für ein Labor in Rostock Mäusefallen aufgestellt haben, um die Rötelmaus zu fangen. Es gibt bis jetzt noch keinen Impfstoff oder ein Heilmittel gegen den Hantavirus. Die größte Ansteckungsgefahr ensteht beim ausfegen von Scheunen oder Waldhütten, da man den Mäusestaub aufwirbelt.

  • Sag doch einfach nur die Maus mit ihren Kumpels ist jetzt noch viiiiel gefährlicher als schon zuvor, sie ist nämlich auch Zwischenwirt des Fuchsbandwurms, nicht nur Träger des Hantavirus.


    Das europäische Hantavirus verläuft in der Regel übrigens mild bis mittelschwer, wird also erfolgreich überstanden bzgl. einer lethalen Betrachtungsweise. Das kann man vom Fuchsbandwurm nicht behaupten.


    Der schleicht sich und wenn er nicht zeitig entdeckt wird, manchmal erst nach 20 Jahren Inkubationszeit, kann er manches Organ bis zum Versagen zerstört haben. Herzlichen Glückwunsch.


    Zur intensiveren Information bezgl. des Hantavirus bitte auf die Seiten des RKI z.B. gehen und auch dem nächsten link zum Bulletin folgen.
    Dort hat man gleich mal ein paar Zahlen zum Vergleich und weitere Infos.


    Lasst euch bitte nicht verrückt machen wegen ein paar mehr Mäusen und Krankheitsmeldungen. Die Wahrscheinlichkeit vor dem Monitor plötzlich tot umzufallen ist erheblich höher. Etwas mehr als 200 Fälle bei 80 Millionen Einwohnern, ohje :/ . Muß ich mir Mundschutz kaufen ? Gab es Überlebende ?


    Selbst, wer als Risikogruppe gesehen werden muß, dazu zähle ich keine Pilzsammler, wird bei Krankheit wohl auch mit einem grippeähnlichen Schlechtbefinden zurecht kommen.


    Alles wieder nur Medienspektakel.


    Meine Meinung.