Keine Judasohren aber mehrere Fragen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.983 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo
    War heute bei dem kalten nebeligen Wetter noch mal zum Holunder. Alle Judasohren vergammelt.:cursing:
    Dafür die ersten Fichtenzapfenrüblinge (Strobilurus esculentus) in diesem Jahr entdeckt.

    Dann auf Nadelholz diesen Wabbel. Farbmäßig paßt er nicht zu den Drüslingen die ich kenne. Evtl. ein Gallertbecher? Fleischfarben ist er auch nicht und die Form paßt auch nicht ?

    Dann auf einem liegenden, entrindeten Stamm diesen dünnen Porling. Vermute Grauweißen Resupinatenporling (Cinereomyces lindbladii )

    Dann ein Brandkrustenpilz (Kretzschmaria deusta). Das frische Graue, kann das die Konidienform sein ?

    Dann habe ich an einem Lagerfeuer an angekohltem Holz noch frische Pilze gefunden. Einmal den Spaltblättling und den Anderen kenne ich nicht.

    Viele Grüße aus dem Norden (Insel Rügen)

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe58 ()


  • ein etwas mitgenommenes Exemplar vom Kandisbraunen Drüsling (Exidia saccharina)


    Hallo Ralf
    Wenn die durch Frost und Trockenheit diese Form und Farbe annehmen können, wäre es möglich. Ich hatte bisher nur einmal den Kandisbraunen Drüsling gefunden, da war der sehr frisch und hatte natürlich keine Ähnlichkeit mit diesem hier.
    Danke für die Hilfe.

  • Der Rindenpilz ist an verbranntem Holz oder? Ich hab da ein Foto im Tintling in Erinnerung, ich habs gesucht, aber nicht gefunden...vielleicht kann Ingo was dazu sagen. Ich meine dass es irgendwas aus der Gattung Hyphoderma sein könnte.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

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    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Uwe!


    Nr. 2:
    Die Struktur passt perfekt zu perfekt zu Exidia saccharina (Kandisbrauner Drüsling).
    Nachdem das Substrat Nadelholz ist, kann ich mir kaum eine Alternative vorstellen.


    Nr. 3:
    Dünne helle, resupinat wachsende Porlinge gibt es schon ein paar, deswegen müsste man die Fundumstände besser beschreiben. Substrat, Vermorschung, Lage des Astes, Lage des Pilzes am Ast.


    Nr. 4:
    Die Annahme mit dem Konidienstadium = grau ist richtig.


    Nr. 5:
    Traue ich mir so nicht zu. Kann von Hyphoderma zu Phanerochaete oder sonstwas einiges sein, sogar den Ablösenden Rindenpilz (Cylindrobasidium laeve) würde ich nicht unbedingt sofort ausschließen.
    Falls es eine Hyphoderma gibt, die angekohltes Holz besonders mag, dann kenne ich die nicht.


    VG Ingo W

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  • Dann lerne dazu :D


    ich hab den Artikel im Tintling gefunden:


    Hyphoderma anthracophilum, Kohlen-Stachelhaut


    Literatur: Der Tintling 25, p.18


    Wenn du möchtest, kannst du mir einen kleinen Teil des Holzes zuschicken, dann mikroskopiere ich den Pilz. Ansonsten bleibt es bei der Vermutung oben.


    lg björn

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    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

  • Hallo Björn, hallo Ingo
    Der letzte Pilz ist auf leicht angekohltem Holz gewachsen. Hat mich begeistert, das es für jedes Substrat passende Pilze gibt. Hatte ehrlich gesagt, auch nicht mit einer Bestimmung gerechnet.
    Am meisten grübele ich aber über den Kandisbraunen Drüsling. Der sieht so anders aus, als der vom Vorjahr. Oder war der Vorjährige noch was anderes ? Der war auch auf Nadelholz.

  • Um ehrlich zu sein dein letztjähriger Pilz erinnert eher an Ascotremella faginea, nur ist mir diese von Nadelholz nicht bekannt. Morphologisch gesehen würd ich diesen nicht als Exidia saccharina bezeichnen, da dieser meistens nicht so vom Substrat absteht und eher an Schnittstellen dickerer Stämme erscheint (alle meine Funde waren an solchen Stellen).


    Dein Fund bleibt also fraglich :P


    lg björn

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  • Hallo Uwe!


    Also Exidia saccharina sehen m.M. nach nur ganz jung so aneinandergereiht "kugelig-knubbelig" aus wie auf deinem letztjährigen Bild. Dieses erinnert mich ziemlich an Ascotremella faginea (Schlauchzitterling). Natürlich steht dem das Nadelholz als Substrat entgegen.
    Mir wäre ja die Rinde beinahe etwas dünn und die Grünfärbung etwas fremd für Nadelholz, aber ich weiß einiges nicht.
    Mikroskopish wäre es natürlich ein leichtes, denn Ascotremella ist ein Schlauchpilz, also einer, der die Sporen in Schläuchen produziert.


    Das diesjährige Bild passt hervorragend zu Exidia saccharina (Kandisbrauner Drüsling), das beinahe "Wabenfaltige" ist typisch (bei Tremella foliacea (Blattartiger Zitterling) sind es mehr abstehende Lappen).


    Allerdings findet man im Netz auch ähnliche titulierte Jung-Fruchtkörper der Exidia.
    http://norwegen.piranho.de/Deu…rauner%20Druesling_01.htm
    Die Frage ist, ob die nicht vielleicht das gleiche Problem bei der Bestimmung hatten, denn zumindest Bild 1 ist mir ebenfalls fremd (auch des Holzes wegen) und ich hätte Zweifel.
    Bild 2+3 passt, aber die sind wirklich noch im Baby-Stadium und dürften wesentlich kleiner sein als deine.


    Die Sache bleibt also spannend. Vielleicht findest du oder irgendjemand anders beide Erscheinungsformen nebeneinander, dann wäre die Sache wohl geklärt. Oder aber, du bist dir 100%-ig sicher mit dem Substrat, dann muss ich umdenken.


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • OhOh, ich komme immer mehr ins grübeln:/
    Stimmt, der Rindenrest sieht sehr dünn aus, aber Buche ist das doch auch nicht. Nadelbäume wachsen zumindest an der Stelle. Da stecken sogar zwei Nadeln im Pilz. Aber mit eingestreuten Laubhölzern kann man bei uns immer rechnen. Was ich noch vom Pilz in Erinnerung habe, er war ziemlich fest und wie eine große Beule gewachsen. Und im Internet hatte ich auch schon Bilder von Pilzen gesehen, wo ich als Anfänger auch schon Zweifel hatte.
    Da werde ich wohl dieses Jahr besonders auf die Dinger achten müssen.
    Vielen Dank für die Hilfe. :thumbup:

  • Meiner Meinung nach zu 80-90% Nadelholz.

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  • Hallo Uwe!


    Angeblich muss das Substrat von Ascotremella nicht Buche sein, steht so zumindest in PdS. Hier ist noch Erle angegeben und der Verweis, dass Dennis auch noch andere Laubbaumarten als Substrat angibt.
    Nach Ellis & Ellis auch Holunder und Ahorn.
    Selbst kann ich da nicht mitreden, weil regionale Funde wahrscheinlich auch an Buche waren.


    Ja, was könnte man noch machen? Ein größeres Bild wirst du sicherlich nicht mehr davon haben, also eines, wo man den Ast umfangreicher sieht, vielleicht mit anderen Pilzen oder Astgabelungen.

    Zitat


    Da werde ich wohl dieses Jahr besonders auf die Dinger achten müssen.


    Genau, das wird das beste sein!


    VG Ingo W

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