Unterschied zw. ISO- und Verschlusszeitanpassung?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.736 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von deep7.

  • Bei meiner Kamera kann man den ISO-Wert einstellen, die Blende und die Verschlusszeit.


    Nun, der ISO-Wert steht ja für die Lichtempfindlichkeit. Ich habe gelesen, den sollte man auch bei schlechter Belichtung nicht allzu hoch stellen, damit das Bild nicht körnig wird.


    Die Blende ist dann für die Tiefenschärfe zuständig und sollte für einen guten Effekt bei der Makrofotografie niedrig eingestellt sein (s. Ritas Bild).


    Soweit, so gut!


    Aber wofür dann noch einmal diese Verschlusszeiteinstellung? Bewirkt das nicht dasselbe wie die Einstellung des ISO-Werts?

    Achtung: hier schreibt ein Pilzneuling | alle Angaben ohne Gewähr!

  • Der eingelegte Film bringt einen ISO-Wert mit, den du einstellen solltest. Oder geht es um eine Digitalkamera?


    Wenn das fotografierte Objekt sich nicht bewegt (was bei Pilzen selten der Fall ist), kann man je nach gewünschter Tiefenschärfe mit Belichtungszeit/Blende spielen. Man darf auch nicht vergessen, daß man die Kamera auch selbst unter der Aufnahme bewegt, solange man kein Stativ benutzt.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

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  • Danke für die schnelle Antwort. Es geht um eine Digitalkamera (Pentax 430RS)
    Ich verstehe den Unterschied zw. ISO-Wert einstellen und Verschlusszeit einstellen immer noch nicht.

    Achtung: hier schreibt ein Pilzneuling | alle Angaben ohne Gewähr!

    Einmal editiert, zuletzt von deep7 ()

  • Naja, da bin ich nun genaugenommen überfragt. Ich kenne das nur von meinen Ausflügen mit einer alten analogen Kodak Retina Reflex (von 1956). Da bringt wie gesagt der eingelegte Film den Empfindlichkeitswert mit. Okay - den kann ich natürlich auch entsprechend kaufen. Aber ist er einmal eingelegt, ändert er sich nicht - den Film kann man ja nicht hin- und herwechseln wie einen Speicherchip. Es ist also eine Grundeinstellung.
    Ich hoffe, es ist bei Digitalkameras entsprechend, sonst erzähle ich im Folgenden nämlich Müll.


    Ich vermute, bei einer Digitalkamera wählt man die Empfindlichkeit auch nach der jeweiligen Umgebung. Es mag sowas wie eine Grundeinstellung sein, auf deren Basis man die besten Einstellmöglichkeiten findet.
    Die Verschlusszeit hat eine gewisse "natürliche" Grenze. Je länger sie ist, desto anfälliger ist die Kamera für Bewegungen, ob es das Motiv ist oder auch dein eigener Herzschlag.
    Stellst du nun die Empfindlichkeit höher, nimmt die Kamera mehr Licht auf, und du kannst die Verschlusszeit kürzen.
    Auch die Blende hat ihre "natürliche" Grenze bei der mehr oder weniger erwünschten oder fehlenden Tiefenschärfe.


    Die Belichtung eines Fotos wird nur gut, wenn die Kombination Verschlusszeit/Blende passt. Hast du aber bei irgendwas keine guten Bedingungen, kannst du die Empfindlichkeit verändern und bekommst dadurch eventuell bessere Bedingungen.


    Bewegst du dich zum "Pilze fangen" bei Bewölkung im Wald, gleichst du mit der Empfindlichkeit als Grundeinstellung das Manko wieder aus.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

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  • Für ein korrekt belichtetes Foto ist eine genau definierte Menge Licht erforderlich. Wieviel Licht benötigt wird, definiert sich durch die ISO-Empfindlichkeit. Ein höherer ISO-Wert bedeutet eine höhere Empfindlichkeit, es wird also weniger Licht benötigt. Früher musste man zum Wechsel der Empfindlichkeit den Film tauschen, heute kann man auf Knopdruck die Sensor-Empfindlichkeit ändern.


    Das bedeutet, wenn man den ISO-Wert erhöht braucht man keine so langen Verschlußzeiten und das Foto wird dadurch nicht verwackelt. Ist aber der ISO-Wert zu hoch kommt es zu Bildrauschen und das ist fast genauso schlimm wie ein verwackeltes Bild.


    Blende und Verschlußzeit müssen auch aufeinander abgestimmt sein. Je weiter offen die Blende ist (also je niedriger die Blendenzahl), desto geringer wird die Verschlußzeit sein, da mehr Licht in die Kamera einfällt. Das geht aber auf Kosten der Tiefenschärfe.
    Die Tiefenschärfe ist am besten bei geschlossener Blende.


    Damit ein Foto aber bei geschlossener Blende und niedrigem ISO-Wert trotzdem scharf wird benötigt man unbedingt ein Stativ. Das ist meiner Meinung nach bei Makroaufnahmen sowieso zwingend.


    Also ISO-Wert, Verschlußzeit und Blende sind voneinander abhängig und müssen je nach den natürlichen Gegebenheiten aufeinander abgestimmt werden.


    LG
    Rita

  • Danke für die Erklärung, Marion. Ich hab's jetzt verstanden : )


    Folgenden Link habe ich eben noch entdeckt, der das Ganze um die ISO-Werte und den Zusammenhang zur Verschlusszeit und der Blende sehr gut erklärt: die-digitalkamera.de - Informationen zum Thema die-digitalkamera.


    Ein Auszug:

    Zitat

    Das Aufnahmemedium kann also bei höherer ISO in kürzerer Zeit die gleiche Menge Licht aufnehmen. So kann der Fotograf mit einem hohen ISO-Wert eine kürzere Verschlusszeit als mit einem niedrigen ISO-Wert realisieren.


    Die gewonnene Belichtungsstufe kann selbstverständlich auch in eine kleinere Blende und damit mehr Schärfentiefe investiert werden. Der Fotograf muss - je nach Aufnahmesituation - entscheiden, was wichtiger ist.

    Achtung: hier schreibt ein Pilzneuling | alle Angaben ohne Gewähr!

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