Becherling?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.306 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Hallo,


    ich habe heute an einem Baumstumpf wachsend folgenden Pilz gefunden:


    Becherling (Peziza) ist klar, aber welcher?


    Er bricht sehr leicht und ist auf der Unterseite sehr hell. Wenn man ihn drückt verliert er eine durchsichtige Flüssigkeit an der Schnittstelle.


    Könnt ihr mir bitte helfen?


    Viele Grüße
    Franz

    Die Fichte muss es still ertragen,
    wenn an ihr die Hirsche nagen,
    für Pilze ist es frohe Kunde,
    sie siedeln bald schon in der Wunde

  • Hallo Harry,


    habe ihn sogar ausgiebigst abgeschnüffelt, aber konnte beim besten Willen nichts riechen!!
    Auch geschmacklich ist da gähnende Leere.


    Grüße Franz

    Die Fichte muss es still ertragen,
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  • Hallo Franz!


    War das Holz von Nadelbäumen?

    Zitat


    Becherling (Peziza) ist klar, aber welcher?


    Ich weiß jetzt nicht, inwiefern du Peziza als Gattung schon wirklich bestätigt hast, vielleicht käme aber doch auch Gyromitra ancilis (Scheibenlorchel) in Frage?


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Ich denke ihr habt recht. Sieht wirklich sehr nach Gyromitra ancilis aus.


    War von Lorcheln erstmal weggekommen, da bei mir im BLV Pilzführer bei Gattung Gyrometria steht: "Frkp. aus Hut und Stiel bestehend". Bei diesem Exemplar ist der Stiel ca. 0,3mm lang, was mich bei oberflächlicher Betrachtung zunächst auf "stiellos" brachte.


    Ingo: Substrat konnte ich nicht erkennen, da Stumpf unter der Erde und nur wenig Holz an der Oberfläche. Ich nehme mal an Fichte, wegen Nachbarvegetation, aber nicht sicher



    Und zumindest nach Chlor riecht er nicht, also kann ich auch den Morchelbecherling (Disciotis venosa) ausschließen

    Die Fichte muss es still ertragen,
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  • Gyromitra ancilis wird schon ok sein. Du kannst den Fruchtkörper ja mal beobachten, im Alter dürfte er ziemlich abflachen...deshalb auch der Name "Scheibling, Scheibenlorchel".


    Der botanische Name verrät die Verwandtschaft mit der Frühjahrslorchel, obwohl diese morphologisch ganz anders aussieht. Grob gesagt: Evolutionstechnisch hat hier der Übergang von becherförmigen Pilzen zu gestielt becherförmigen und schließlich zu gestielt "gehüteten" (Hut: kraus, wellig oder mit wabenartigen Vertiefungen) Fruchtkörpern stattgefunden. Ein Vorgang wie dieser hat parallel in verschiedenen anderen Pilzgruppen stattgefunden, auf ähnliche Weise mit demselben Ziel.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau