Eichenwirrling

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 10.044 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bellamonte.

  • Hallo liebe Pilzfreunde
    In der Beschreibung des Eichenwirrlings durch Herman Jahn in –œPilze an Bäumen– findet sich Folgendes:


    –¦–¦–¦–¦...Fruchtkörper –¦–¦..–¦–¦können aber auch runde Poren bilden–¦–¦–¦.
    an merkwürdigen, senkrecht-ovalen, kissen- oder knollenförmigen Exemplaren.


    Da ich in der Pilz-Literatur nirgends ein Foto finde, dass der Beschreibung entspricht,
    füge ich hier 2 Aufnahmen des Rundporigen Eichenwirrlings ein.
    Gruß Rudolf

  • Hallo Rudolf,
    auch wenn ich nicht der große Porlingsexperte bin, so kenne ich den Eichenwirrling (Daedalea quercina) eigentlich recht gut.
    Den abgebildeten Pilz würde ich als solchen nicht ansprechen.


    Dein Zitat aus dem Jahn ist nicht ganz vollständig, da eine wichtige Einschränkung fehlt " ...... Exemplaren, die an verbautem Eichenholz, z.B. an Zaunstämmen wachsen und an der Unterseite einige wenige Poren bilden."


    Das trifft auf das hier abgebildete Exemplar nicht zu. Ansonsten sind rundliche Poren meist nur am Hutrand anzutreffen.


    Grüße aus Ostfriesland,
    Helmut

  • Hallo Rudolf!


    Grundsätzlich möchte ich mich der Meinung von Helmut anschließen: Ich kenne den Eichen-Wirrling (Daedalea quercina) zwar schon als "Chamäleon", das immer mal für eine Überraschung (gerade im Baby-Alter, aber auch, wenn er ausgewachsen ist) gut ist, in der von Dir gezeigten Größe sollten m. E. aber schon deutliche Tendenzen zu länglich-labyrinthischen Poren (außer eben im Randbereich) zu erkennen sein.


    Was mir beim Anblick der Poren als erstes in den Sinn gekommen ist, ist die Buckel-Tramete (Trametes gibbosa), die momentan auch recht häufig noch wie abgebildet im "Knubbel-Alter" zu finden ist.


    Du solltest den Pilz auf jeden Fall noch weiter beobachten, ich vermute, dass sich der Pilz noch verändern wird (Hutbildung).


    Etwas konkretere Vermutungen liessen sich auch anstellen, wenn Du ein paar Angaben mehr zum Fund liefern könntest, beispielsweise


    • Angaben zur Farbe des Fleisches (Schnitt!) --> wäre in diesem Falle für mich von höchster Priorität und könnte m. E. bereits als Vorentscheidung dienen
    • zur Konsistenz (hart, weich, gummig, schwammig etc.)
    • zum Fundort (z. B. Auwald, montane Region etc.)
    • ein paar (scharfe) Bilder mehr zeigen würdest, z. B. auch ein Foto, welches den Pilz in seiner Umbegung zeigt, damit man einen Eindruck vom Gesamthabitus und auch der Ökologie bekommen kann
    • zu Gerüchen, die auch bei Porlingen sehr richtungsweisend sein können!


    Also meine Vermutung "steht", vielleicht wird sich dazu noch jemand äußern, vielleicht kannst Du ja sogar das eine oder andere Merkmal noch nachliefern...


    Eine tolle Woche wünscht Euch beiden


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo
    Ein Eichenwirrling in der Größe würde schon ganz anders aussehen.
    Fredys Vermutung wird schon richtig sein. Buckeltrameten können die seltsamsten Formen haben. Frische sind oft so "gnubbelig". Auf dem linken Bild erkennt man so eine beulige Hutfläche, auch typisch für Buckeltrameten.
    Die Poren würden auch gut passen.

  • Hallo Fredy!
    Ich habe mich über Deinen Beitrag gefreut.
    Ich gebe ja zu, das erste Bild ist ziemlich unscharf , (Die Fotos entstehen ohne Stativ), aber ich wollte hier nur die Größe des Porlings zeigen.
    Überrascht bin ich, dass ihr (mit Uwe 58) auf Trametes gibbosa kommt.
    Die Buckel-Tramete habe ich schon mehrfach vom Knubbel-Alter bis zum ausgewachsenen Exemplar beobachtet,
    sie hat 15-20 langgestreckte Poren pro cm.
    Der Porling in Bild 2 hat ca. 6 Poren pro cm und sind annähernd rund bis oval.


    Ergänzende Angaben zum Fund:
    Der Fundort ist ein Eichenstubben im Buchen-Eichen-Mischwald mit eingestreuten Fichten in Süddeutschland


    Diesen Porling beobachte ich seit 1 Jahr, bei jeder meiner Pilzrunde sehe ich mir diesen einmaligen Fund an.
    Von Anfang hatte er diese runden Poren und hat seitdem unverändert die gleiche Form.


    Für weitere ergänzende Angaben wie Farbe des Fleisches, Konsistenz, Gerüche, muß ich mich
    erst durchringen den Porling zu durchschneiden. Schade ;(;(;(;(;(
    Ich melde mich dann wieder.
    Gruß Rudolf

  • Hallo Rudolf
    Die Buckeltramete muß nicht immer wie in den Pilzbüchern aussehen. Wenn du das folgende Bild anschaust, weisst du was ich meine. Darum nicht gleich die Buckeltramete ausschließen. Bin auf weitere Berichte gespannt.

  • Hallo Bellamonte!


    Du musst den Pilz auch nicht gleich "massakrieren" :D: einfach ein Eckchen abschneiden oder einen kleinen Einschnitt machen und auseinanderbiegen.


    Diese Art von Porlingen regeneriert sich und bald wird der Pilz wieder so aussehen wie jetzt!


    Wichtig ist einfach zu erkennen, ob der Pilz weißes, hellbraunes oder gar dunkelbraunes Fleisch hat, dann sehen wir weiter!


    Der Eichen-Wirrling müsste innen hellbraun sein, die Buckel-Tramete weiß!


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo,
    auch wenn die Antwort etwas spät kommt und mitten in die Weichpilzzeit platzt, ist sie vielleicht doch noch von Interesse: Das ist schon ein Eichenwirrling, genannt wird er Daedalea quercina f. minutipora, Rundporiger Eichenwirrling.
    Grüße
    hübchen


  • Hallo,
    auch wenn die Antwort etwas spät kommt und mitten in die Weichpilzzeit platzt, ist sie vielleicht doch noch von Interesse: Das ist schon ein Eichenwirrling, genannt wird er Daedalea quercina f. minutipora, Rundporiger Eichenwirrling.
    Grüße
    hübchen


    Da wird's mir ja ganz wirr! - Wachsen die gezeigten Exemplare überhaupt auf Eiche? Die Fotos sind hierbei nicht eindeutig.


    Gr Dryocopus

  • Hallo Dryocopus,
    zumindest kann man auf dem ersten Bild unterhalb das Maßbandes ein Eichenblatt erkennen. Zudem kann der Eichenwirrling auch mal auf anderen Laubhölzern wachsen, sodass man über das Substrat die Art nicht ausschließen kann.
    Grüße
    hübchen

  • Hallo zusammen!


    Zitat

    Aus welcher Quelle hast Du Deine Kenntnisse ?


    Das scheint ja alles äußerst interessant! Obwohl der Eichen-Wirrling (in seiner "populären" Form) ein sehr weit verbreiteter Pilz ist und ich seit ungefähr zwei Jahren fast jeden Tag auf einigen Pilzseiten unterwegs bin, habe ich von einem "Rundporigen Eichen-Wirrling" (Daedalea quercina f. minutipora) noch nie etwas gehört, geschweige denn irgendwo etwas darüber gelesen!


    Diese Pilze sind doch immer wieder für ein gehörige Überraschung gut...!


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo,
    Ich habe abgewartet, bis sich ein neuer Frk. gebildet hat.
    Zum Vergleich habe ich vom populären EW und dem neuen Frk. einige Aufnahmen gemacht.
    Die Bilder zeigen jeweils links den Eichenwirrling (Daedalea quercina) und rechts den
    Rundporigen Eichenwirrling (Daedalea quercina f. minutipora)
    1. Die Oberfläche:
    2. Schnittbild:
    3. Die Poren:
    Vergleiche die Poren am Stoß, hier haben beide Frk. die gleiche Form, nur am Rand bilden sich runde Poren.
    Meine Ansicht ist; es handelt sich nicht um eine andere Art, sondern wie anfangs zitiert: siehe Beitrag #1+#2
    Es handelt hier zwar nicht um verbautes Eichenholz, aber der Stumpf wurde bei Erdarbeiten verschoben.


    Übrigens: Das genannte Exemplar ist unter http://brd.pilzkartierung.de/f…t.php?csuchsatz=gvc&cFund 7726 kartiert.
    4. Dieser Wald ist der Fundort:
    Gruß Rudolf

  • Hallo,
    Ich habe abgewartet, bis sich ein neuer Frk. gebildet hat.
    Zum Vergleich habe ich vom populären EW und dem neuen Frk. einige Aufnahmen gemacht.
    Die Bilder zeigen jeweils links den Eichenwirrling (Daedalea quercina) und rechts den
    Rundporigen Eichenwirrling (Daedalea quercina f. minutipora)
    1. Die Oberfläche:
    2. Schnittbild:
    3. Die Poren:
    Vergleiche die Poren am Stoß, hier haben beide Frk. die gleiche Form, nur am Rand bilden sich runde Poren.
    Meine Ansicht ist; es handelt sich nicht um eine andere Art, sondern wie anfangs zitiert: siehe Beitrag #1+#2
    Es handelt hier zwar nicht um verbautes Eichenholz, aber der Stumpf wurde bei Erdarbeiten verschoben.


    Übrigens: Das genannte Exemplar ist unter http://brd.pilzkartierung.de/f…t.php?csuchsatz=gvc&cFund 7726 kartiert.
    4. Dieser Wald ist der Fundort:
    Gruß Rudolf

  • Hallo Fredy, Charmingabby, Uwe58, Dryocopus,
    Über 800 Pilzfreunde haben sich diesen Beitrag angesehen, aber nur wenige haben sich zu diesen
    Thema geäußert.
    Ich dachte irgendjemand muß doch diesen Rundporigen EW auch gefunden haben.

  • Hallo Fredy, Charmingabby, Uwe58, Dryocopus,
    Über 800 Pilzfreunde haben sich diesen Beitrag angesehen, aber nur wenige haben sich zu diesen
    Thema geäußert.
    Ich dachte irgendjemand muß doch diesen Rundporigen EW auch gefunden haben.


    Abschließend würde mich jetzt aber noch Eure Meinung interessieren.


    Gruß Rudolf

  • Da im Wald ja leider immer noch nichts finde , kann ich mich ja mal mit anderen Pilzen beschäftigen: kann zur Zeit aber leider keine Fotos einstellen) ich glaube einen normalen Eichenwirrling gefunden zu haben:
    Unterschiede zu dem gezeigten Bild : die Hutoberfäche war dunkler, manche der Fruchtkörper hatten einen markanten helleren Rand.
    Holzart unbekannt: in dem Wald kommen aber nur wenige Eichen vor, der betreffende Ast hatte auch seine Rinde schon verloren.


    Womit könnte der Eichenwirrling eventuell verwechselt werden? Ach übrigens Schnitt nicht rötend.

  • Hallo Safran!


    Du kannst z.B. mal das als Substrat dienende Holz bezüglich der Anwuchshöhe und der Dicke des Astes/Stammes besser beschreiben. Ist eigentlich auffällig, dass Daedalea quercina (Eichen-Wirrling) ziemlich altes, dickes Holz besiedelt, meist alte Stubben, auch Stämme.


    Daedaleopsis confragosa (Rötender Blätterwirrling) wächst hingegen viel mehr locker verteilt gesellig, oft in Augenhöhe an toten Ästen von oft noch stehenden Bäumen und diese Äste sind zu einem Großteil dünner als der Pilzhut, die Pilzhüte erwecken den Anschein, den Ast umschlingen zu wollen. Außerdem sind die Äste nie finalmorsch.


    Die Rötung/Bräunung bei Daedaleopsis kann nur am Frischzuwachs am Hutrand oder den frischwachsend weißen Poren beobachtet werden und dann dort hauptsächlich auf Druck, nicht im Schnitt!


    Naja, das unberindete Holz gefällt mir auch nicht wirklich für Daedaleopsis, aber ich tue mir auch schwer, mir deinen gefundenen Pilz vorzustellen.


    Eigentlich müsste man per Bildvergleich schon erkennen, ob deiner so aussieht oder eben nicht:
    dünner weißer Zuwachsrand, dunkle Hutoberseite
    http://www.naturephoto-cz.com/…rcina-photo_lat-8614.html


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Der Ast war ca handgelenkdick, lag am Boden: Finalmorsch war er nicht.


    Auf Druck verfärbt sich gar nichts. Er sieht der gezeigten Abbildung schon sehr ähnlich: Die Poren könnten fast ein Foto von meinem gefundenen Pilz sein, die Oberseite des von mir gefundenen Pilzes ist etwas dunkler (rötlicher)-ich würde sagen der Farbton kommt sehr gut im Vergleich mit meinen Kiefernmöbeln (nachgedunkelt, nicht neu) hin.


    Er wuchs locker verteilt über den ganzen Stamm.

  • Hallo Safran!


    Liegender Ast in Handgelenks-Dicke und rötlichere Hutfarbe hört sich für mich wie Daedaleopsis confragosa (Rötender Blätterwirrling) an.
    http://www.svims.ca/council/il…1%20Boleslaw%20Kuznik.htm
    Wenn du es anhand des Bildvergleichs nicht herausbekommst, dann stelle eben das Foto eines Fruchtkörpers ein, wenn du es wieder kannst.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
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    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

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