Gelbstieliger Muschelseitling? Jetzt??

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.016 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wühlmull.

  • Hallo, als ich gestern diesen Pilz fotografiert hab', kam er mir zwar bekannt vor, mir fiel der Name aber nicht mehr ein. Beim Durchblättern vom Laux bin ich dann beim Gelbstieligen Muschelseitling hängengeblieben. Jetzt dürft Ihr mal raten, was ich NICHT beachtet habe! Dummerweise sieht man auf dem ersten Foto gerade mal einen Hauch vom Stiel, aber vielleicht reicht's ja für eine Bestimmung, zumal der Seitling auch nicht gerade von Doppelgängern überhäuft wird - oder?


    Größe: etwa 9 cm (Bild 2)
    Aussehen: Lamellen "vanilleeisgelb", am Stiel herablaufend, Hut trocken (sehr warmer Tag), vorgestern gab's noch Regen.
    Geruch: Pilz-Standart, nichts was ihn irgendwie überlagern würde
    Standort: auf einem Birkenast oder einer -wurzel.


    Muschelseitlinge hätte ich im Herbst erwartet, aber nach den Schopftintlingen vorgestern wundert mich eh nix mehr.




    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

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  • Lungenseitling käme auch noch in Frage....


    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

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    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Hallo, in der Tat habe ich schon Bilder von Austernseitlingen gesehen, deren dunkle Hutfarbe den von den Fotos entsprach. Nur habe ich noch nie einen alten Austernseitling mit solch dunklen Lamellen gesehen. Vielleicht werden bei den dunkleren Varianten auch die Lamellen im Alter dunkler. Bei dem kleinen auf dem letzten Bild unterscheiden sie sich ja nicht sichtbar von der Fleischfarbe, zumindest was man durch den Schneckenbiß erkennen kann.


    Der junge Lungenseitling soll ja nach Anis riechen. Gerochen habe ich nur an dem Großen und da war kein Anisgeruch feststellbar. Der Lungenseitling soll zudem ja noch heller als der Austernseitling sein. An die Stelle komme ich leider in den nächsen 2 Tagen nicht mehr hin und bis dann dürften die alle hinüber sein.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

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  • Die Farbe ist bei angegangenen Pilzen nicht immer ein sicheres Bestimmungsmerkmal. Da stützt man sich besser auf unveränderliche Merkmale.


    Die Lamellen stehen beim Muschelseitling wesentlich enger, als die auf deinem Foto gezeigten und enden ziemlich abrupt auf einer Höhe am Stielansatz. Bei dem abgebildeten Pilz stehen sie weiter auseinander und laufen langsam aus.


    Dabei ist meine Einschätzung "Austernseitling" nicht so sicher, wie der Ausschluß des Muschelseitlings.


    Muschelseitling




    Austernseitling


  • Hallo Wühlmull!


    Laut Info Deiner Kamera wurde das "Ding" bereits im März fotografiert...???


    Aber ganz davon abgesehen würde mich würde eigentlich am meisten interessieren, was das für ein Pelzzeugs ist auf dem Foto von "Ding3"?


    Ist das ein Fell oder sind das vielleicht irgendwelche Samen?


    Zum Pilz:


    Wie darf man sich "auf einem Birkenast oder einer -wurzel" vorstellen?


    Handelt es sich beim Substrat womöglich um ein auf dem Boden liegendes Stück Holz oder sonst um ein sich nicht am Baum befindliches Aststück?


    Zeigen die Bilder (2 und 3) den Pilz an seinem ursprünglichen Wachstumsort?


    Also irgendwie sagt mir das Teufelchen:


    "Sei mit Austern-Seitling einverstanden und Du gehst sämtlichen Komplikationen aus dem Wege...",


    auf der anderen Seite behauptet das Engelchen:


    "Derart gelbe Lamellen bei einer derart dunklen Oberseite, der Fundort, das Substrat... sei misstrauisch!"


    Erfahrungsgemäß stellen sich bei "meinen" Austern-Seitlingen (Pleurotus ostreatus) annähernd gefärbte Lamellen (eher ockerfarben) erst ein, wenn der gesamte Pilz bereits (aus Altersgründen) ausgebleicht ist.
    Gelbstielige Muschel-Seitlinge (Sarcomyxa serotina) sind hier im Süden seit Wochen von der Bildfläche verschwunden, andere Möglichkeiten wie den Laubholz-(oder auch Birken-!) Knäueling wage ich auszuschließen.


    Um etwas Schwung in die Bude zu bringen und vor allem, um vielleicht mal etwas über eine mir nicht geläufige Gattung/Art lernen zu können, möchte ich an dieser Stelle die Gattung "Hohenbuehelia" in den Ring werfen, auch auf die Gefahr hin, damit völlig danebenzuliegen.


    Einige Arten der Muschelinge scheinen sich durchaus bereits im Frühjahr zu zeigen, gelbe Lamellen sind ebenfalls bei einigen zu finden, das Wachstum in Bodennähe (auch auf verstecktem oder kleineren Substraten) ist typisch, die geschlitzte Wuchsform (siehe Bild 1) scheint mir ebenfalls zu passen.



    So, jetzt bin ich aber auf Reaktionen gespannt!



    Gruß,


    Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    • Offizieller Beitrag

    Ui,
    jetzt wird ´s aber spannend. Der Einwurf von Fredy gefällt mir gut, macht mich sehr neugierig und bringt Schwung in die Sache.


    Da bin ich aber auch gespannt!


    lg,
    Melanie

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
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    Keine Verzehrfreigabe im Internet! Hier, PSV-Liste, findest du deinen nächsten Pilzsachverständigen

  • Hallo, also Muschelseitling ist wohl raus. Zum Substrat: Auf Bild 2 rechts unten ist es am deutlichsten zu erkennen. Sieht aus wie ein enigegrabener Birkenstamm. Also ein Ast, der bis über die Hälfte hinweg in der Erde steckt. Das und die Tatsache, daß Anfang und Ende nicht sichtbar sind, brachte mich auf die Wurzel-Idee, was wohl aber eher unwahrscheinlich sein dürfte. Das fluffige auf dem letzten Bild ist ein wohl eine Blüte (Weide?). Da ist eigentlich ein Birkenwald, an dessen Rand aber auch andere Bäume wachsen. Pilz 2 und 3 habe ich nicht angerührt, Pilz 1 lediglich umgedreht. Hohenbuehelia? Da muß ich mich erst noch einarbeiten. Ich brauche unbedingt noch Literatur. Will jetzt aber weg, ich habe heute Urlaub und gebe die Hoffnung nicht auf doch noch meine erste Speisemorchel zu finden.


    Noch zum Bilddatum: ich hatte die Ixus dabei, da stimmt der Monat offenbar nicht, vielleicht habe ich bei der Inbetriebnahme geschlampt. Ist mir noch nicht aufgefallen. Danke für den Hinweis.

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  • Hallo, also bei den Muschelingen wurde ich nicht fündig. Entweder zu klein, falsches Substrat (Erdmuscheling) oder wie bei Hohenbuehelia petaloides wieder die falsche Lamellenfarbe und nicht wirklich spatelförmig. Ich bin hier aber auch bis auf das was im Laux steht auf Bilder im Internet angewiesen. Auch Panus conchatus habe ich schon in Betracht gezogen, nur fehlt hier der violette Farbton. Vielleicht sind es wirklich nur Austernseitlinge, die von dem heißen Tag überrascht wurden und hier so eine Art "Schockfärbung" zeigen. Letztendlich glaube ich, wandert er mal wieder in den "X-Pilz-Ordner" zu den anderen "Was bin ich?"-Kollegen". Also bleiben sozusagen 80% Teufelchen und 20% Engelchen, nur die 20% jucken mich eben.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

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