Conocybe?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.640 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von pilzmel.

  • Hallo zusammen,


    habe heute im Wald auf einer schon älteren Rückegasse Pilze gefunden. Substrat: Streu, nicht direkt auf Holz soweit ich das gesehen habe


    Mit der Sporengröße bin ich mir nicht so 100% sicher. Habe das Mikroskop mit Erythrozyten kallibriert.
    Habe für die Mikroskopkamera eine Software, mit der man gleich die Pixel als Maßstab nehmen kann... (hat jemand Erfahrung damit? taugt das was?)


    Ich denke Conocybe stimmt. Sporen haben alle einen ausgeprägten Keimporus. Aber jetzt bräuchte ich einen spezielleren Bestimmungsschlüssel. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.


    Bilder:



    Viele Grüße
    Franz

    Die Fichte muss es still ertragen,
    wenn an ihr die Hirsche nagen,
    für Pilze ist es frohe Kunde,
    sie siedeln bald schon in der Wunde

  • Hallo Franz,
    Conocybe stimmt natürlich. Aus dem Bauch heraus ochrostriata.
    Aber ein paar mehr Merkmale müsstest du schon erkunden, vor allem Stielbekleidung und Zystidenmaße.
    Der momentan ultimative Schlüssel ist Hausknechts Monografie; auch der im Horak ist nützlich (nur grade bei ochrostriata nicht, weil später beschrieben).
    Beste Grüße!
    Andreas

  • zum Stiel:
    wird von unten nach oben heller, startend mit einem dunklen Braun/Ocker
    keine Behaarung
    kein Ring
    faserig
    hohl
    Stielbasis verdickt
    keine Schuppen o.ä.


    Zystiden schau ich mir morgen an, fürs Mikroskop fehlt mir jetzt die Konzentration.
    Hab noch in anderen Foren ein bisschem mehr zu Conocybe ochrostriata gelesen und kann mir gut vorstellen, das er das ist.


    Gibt es eine Möglichkeit an den Hausknecht zu kommen ohne 80€ ausgeben zu müsen?

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    Einmal editiert, zuletzt von Fark ()

  • Hallo Franz,
    dann bis morgen; beginne mit dem Stiel.
    Den Hausknecht wirst du momentan nicht deutlich billiger bekommen (nebenbei: So ein dicker Wälzer mit endlos vielen Farbbildern ist für den Preis regelrecht ein Schnäppchen). Aushilfsweise ist der Horak nutzbar plus einige der jüngsten Hefte der ÖZP (in denen ohnedies Ergänzungen zur Monografie enthalten sind).
    Wir können natürlich auch einen Dialog versuchen. Du mikroskopierst, ich lese nach.
    Beste Grüße!
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich finde einen Dialog sympathisch!


    Habe mit den Caulozystiden begonnen, wie du gesagt hast.


    Diese Form nennt man "lecithyform" denke ich. Auch wenn ich nicht verstehe was das mit "eigelbförmig" zu tun haben soll?



    Cheilozystiden:
    Das klappt grad nicht so gut, bekomme keine guten Präperate hin. Aber was mir auffällt ist, das der "Hals" der Cheilozystiden länger ist und der Kopf zum Teil noch eine kleine "Antenne" hat im Gegensatz zu den Caulozystiden. Allerdings habe ich darauf bei den Caulozystiden nicht geachtet und müsste nochmal nachschauen, ob das wirklich nur bei den Cheilozystiden ist.
    Ich versuche noch bessere Präperate hinzubekommen, das Problem ist, das die Lamellen schon sehr brüchtig sind und vor Sporen fast schon verfließen.


    Gruß Franz

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  • Hallo Franz,
    sieht doch gar nicht schlecht aus. Die Antenne kann ich nicht erklären; wahrscheinlich nur eine Alterserscheinung, jeden Falls nichts Bedeutsames. Der Durchmesser der Zystidenköpfe ist wichtig! Mit den Maßstäben kann man allerdings ganz gut schätzen.
    C. ochrostriata ist schon mal aus dem Rennen (hat andere Stielbekleidung).
    Neue Theorie: C. semiglobata. Da dürfen zwischen den lecithyformen Kaulozystiden auch ein paar andere Formen (keulig, fädig) eingemengt sein.
    Nicht unwichtig wäre die Sporenfarbe in KOH; und wenn du noch Lust hast, mache einen kleinen Skalpschnitt der Huthaut. Dort müssten Pileozystiden auftauchen (entweder ähnlich den Cheilos, nur schlanker und meist auch bräunlich gefärbt, oder haarförmig).
    Beste Grüße!
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    war nochmal im Wald und habe neues Material geholt.
    Also bin mir grad etwas unsicher, aber so richtig habe ich diese Merkmale nicht gefunden: die anderen Formen, braun gefärbt
    (Habe leider kein KOH, muss ich erst besorgen. Habe nur Lugolsche Lösung)


    Die Huthaut besteht aus sehr runden, blasenförmigen Zellen.
    Am Stiel konnte ich keine weiteren Zystidenformen finden, alledings habe ich auch die Lecithyformen nicht mehr oft gesehen.
    Habe Fäden gefunden. War mir erst nicht sicher ob das nicht nur Zellwände von zerstörrten Zellen sind.


    Hier was ich habe:





    Viele Grüße
    Franz

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  • Also habe noch ein bisschen weitergemacht:
    Habe keine besonderen Zystiden auf dem Hut gefunden
    Am Stiel könnten schon verschiedene Zystiden sein:



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  • Hallo Franz,
    es gibt aus meiner Sicht nichts, was gegen semiglobata spricht. Ins Feld führen mag man wohl, dass der Hut nicht wirklich halbkugelig ist - es gibt aber Fotos im "Hausknecht", die prima passen. Auch die Mikros stimmen gut (z. B. sind die Sporen für die "Generallösung" C. tenera zu groß).
    Übrigens sind Conocyben dankbare Exsikkat-Lieferanten. Alle Merkmale bleiben super erhalten bis man Zeit übrig hat.
    Beste Grüße!
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    na dann danke ich dir sehr für die Zusammenarbeit!


    Mal schaun wann ich paar Euros übrig hab für den Hausknecht.


    Viele Grüße
    Franz

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