Hallo, ich war heute zwecks Morchelsuche in einem Eschenwald unterwegs (nicht, daß ich was gefunden hätte) und kam beim Verlassen des Waldes auf eine große, naturbelassene Wiese mit verstreuten Obstbäumen, als ich eine seltsame, kreisrunde Grasformation in der Wiese sah. Nun ist Gras in einer Wiese ja nicht nur nichts ungewöhnliches, sondern auch vonnöten, um den Bodengrund als solchen überhaupt erst zu benennen. Aber diesen nahezu perfekten Kreis mußte ich mir dann doch genauer ansehen.
Bei genauerer Untersuchung sah ich, daß sich dieses höher gewachsene Gras in ganzem Umfang mit einem Mairitterling-Hexenring deckte.
Hier sieht man gut, wie links das höhere Gras mit den Mairitterlingen eine Grenze zu der Wiese bildet.
Von diesem Standort aus sah ich noch andere, nicht immer kreisrunde Formationen, von denen alle geometrisch auffälligen ebenfalls Mairitterlinge beherbergten.
Was micht wundert: Mairitterlinge sind Saprobionten. Sie dürften demnach mit Pflanzen keine Symbiose eingehen, welche ggf. wie in diesem Fall Gras zusätzlich mit Nährstoffen versorgt und dieses höher wachsen läßt. Zur Frage was zuerst da war, der "Kornkreis" oder die Mairitterlinge, tippe ich auf die Pilze, einfach weil ich noch nie gehört oder gesehen habe, wie Gras Hexenringe bildet. Daß hier Mairitterlinge und Gras miteinander agieren, liegt auf der Hand, doch was hier wen wie warum beeinflußt, ist mir ein Rätsel. Vielleicht profitiert hier das Gras einfach nur vom Pilz, aber nicht umgekehrt, so als hätten Pilz und Pflanze die Rollen getauscht.
Vielleicht kann ja jemand von Euch Licht in den Kornkreis bringen.