Während Ihr alle in den Pilzen geschwelgt habt, durfte ich gestern und heute mithelfen, den 80-jährigen Geburtstag meines Schwiegervaters mit über die Bühne zu bringen. Mei, warum muss sowas immer in der Hohen Zeit des Pilzwachstums ( von Januar bis Dezember) stattfinden ?
Zu Mittag bin ich dann für ein Stündchen nach Hause. Und davon hab ich ein halbes Stündchen genutzt und bin über den Reitplatz hinterm Haus gekrochen. Der ist mit einer dicken Schlackeschicht bedeckt, auf der Moose und Flechten wachsen. Ein ziemlich extremer Standort, der nur ab und an ein paar Pferdeäpfel als Nährstoffgrundlage bekommt.
Jedenfalls ist völlig klar, dass die Zeit des aufrechten Gangs für die nächsten Monate vorbei ist.
Diese blutleeren Gesellen fand ich auf kaum von Moos bedeckter Fläche. Sie standen einzeln in größerem Abstand. Da gibt es keinerlei Holz, nur Schlacke, Moos und Flechten, un hier und da einen spärlichen Grashalm. Ich hatte heute Mittag noch schnell ne Mail an Björn mit einem Foto geschickt und die Diagnose Delicatula integrella zurück bekommen. Danke Björn.
Im Nachhinein bin ich aber ein wenig unsicher geworden, ob dieses eine Foto nicht zu wenig gezeigt hat. Die Sporenform passt nicht wirklich ( obgleich nur sehr wenige Sporen zu finden waren). Die Sporen sind zudem sehr klein. Aber auch der Hut passt nicht so ganz zu den Abbildungen, die man im Netz finden kann. Er ist auch beim älteren Exemplar nicht nach unten umgebogen.
Ich hoffe, Björn nicht mit dem einen Foto in die Irre geleitet zu haben.
Etwas mehr am Rand, wo schon Erde und Gras wächst, fand ich diesen noch. Den hab ich nicht mehr mikroskopiert. Geburtstagsfeiermüdigkeit.
Zum Schluß bin ich noch ein paar Meter dem Feldweg gefolgt, und da leuchtet es mir rot in der Sonne entgegen.
Mein erster Gedanke war Scutellinia scutellata . Bei näherer Betrachtung und unter dem Mikroskop wurde ich schon wieder unsicher.
Jedenfalls ist die Becherlingszeit gekommen und damit wird es nochmal interessanter bei der Suche.