Eine neue Scutellinia und noch ein paar andere

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.889 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Trotz Regen ging es heute wieder mal auf eine etwas längere Exkursion.


    Zwar blieben die "Kniefälle" ob des klatschnassen Untergrundes nur ganz besonders erfolgversprechenden Stellen vorbehalten, aber ein bisschen was kam doch zusammen.


    Highlight war diese Scutellinia, wie sich aber erst zu Hause herausstellte. Fast hätte ich sie als Scutellinia scutellata stehen lassen.
    Doch dann fiel mir auf, dass sie rein auf Erde wuchs. Also zur Sicherheit mitgenommen.
    Unter dem Mikroskop zeigten sich runde Sporen, die mir auch noch bekannt vorkamen. Richtig, die gleichen wie bei einem früheren Fund während Björns Urlaub. Die hatten wir am Donnerstag noch nachgesucht, aber nicht mehr finden können. Hier hatte ich sie nun an anderer Stelle wieder. Leider auch nur mit zwei Exemplaren, die zudem schon reichlich alt waren.


    Die Sporen sind mit unregelmäßig großen, stumpfen Warzen ornamentiert, die bis 1 µm hoch sind. Das Sporenmaß beträgt 20 - 22 µm. Leider reichen meine Fotografischen Künste nicht weiter aus, als für diese unscharfen Bilder. Färbeversuche mit BWB gingen komplett daneben.:(


    Die Haare sind bis 300 µm lang, meist aber kürzer.


    Ich komme da wieder auf Scutellinia barlae, wie beim letzten Fund auch. Das wird aber mit Fragezeichen bleiben, bis ich es schaffe mal ein Exemplar in Björns Hände zu spielen.










    Weiter ging es mit frisch erschienenen Kurzhaarigen Braunhaarborstlingen (Trichophaea hybrida)







    Diese beiden Arten wollten mir zu Hause keine Sporen zeigen und bleiben daher unbenannt.



    und







    Der erste Perlpilz (Amanita rubescens)




    Und die Gelbe Lohblüte (Fuligo septica)



    Diese hübschen Schwindlinge? stellen mich vor ein Rätsel, was ich heute nicht mehr lösen kann und mag. Sie wuchsen in großer Menge gesellig und ausschließlich auf Ästchen und Zapfen der Lärche. Vielleicht hat jemand eine Idee.







    Wenn man so mit der Nase im Moos schnüffelt, bekommt man unweigerlich Kontakt mit der großen Welt der kleinen Tiere. Dieser spacige Springschwanz unbekannter Art gefiel mir besonders.



    Wieder zu Hause bekam ich die Bestätigung, dass sich bei dem Wetter kein Hund vor die Türe jagen lässt.:D


    Faule Bande.



  • Hübsche Bilder Ralf, deine Hunde kann ich verstehen :D


    Die Schwindlinge kannst du mal mit dem Ästchenschwindling ( Marasmius ramealis ) vergleichen, der Halsbandschwindling ist ja + - auf Laubholz, hier vor allem auf kleinen Ästchen zB der Rotbuche anzutreffen, ist ja auch schließlich ein Holzzersetzer also wen wunderts :cool:


    Gruß

    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
    Genaue Bestimmung der Funde und Essensfreigaben gibt es nur von Pilzsachverständigen vor Ort

  • Ahoi, Ralf,


    Danke für die schönen Bilder
    von schönen Funden.


    Dein Springschwanz ist ein Knaller!


    Und diese Schwindlinge hatte ich dieser Tage auch, glaube ich.


    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

    Meine Fotos und Artwork dürfen nicht ohne meine vorherige ausdrückliche Genehmigung außerhalb dieses Forums verwendet werden!

    Pilz-Chips: 90+8 für Nobis Pilz-Cover-Rätsel=98, +2 Interne Tribünen-Punkte-Wette APR 2022=100, +4 PhalschPhal-Gedicht APR = 104 +5 Rätselgedicht = 109, 3 als Rätselprämie an Lupus = 106, Gnolm-Kreativpreis APR 2024 +3 = 109

  • Ästchen-Schwindling ist völlig korrekt. Gerade auf Lärchenzweigen ist diese Art ein Massenpilz.


    Der erste unbekannte da ist Entoloma cetratum.


    Die Scutellinia hat makroskopisch deutlich sichtbare, abstehende Randhaare, und mikroskopisch würd ich es immer noch nicht glauben, dass sie nur 300 µm sind. Für mich ist das keine barlae. Die sieht makroskopisch schon anders aus. Es gibt ja auch noch armatospora (von manchen Autoren mit trechispora synonymisiert).


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau