Welcher Täubling ist das?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.162 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Toffel.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    beim Spazierengehen habe ich heute das folgende Exemplar entdeckt:



    Die Pilze standen unter einer Eiche, der Stil ist relativ hart und brüchig. Der Stil hat am Fuß eine leicht rötliche Färbung, die nach oben hin abnimmt. Die Lamellen sind nicht ganz weiß sondern eher creme-Farben bzw. gelblich. Er riecht nicht besonders und hat einen milden Geschmack. Vielleicht der Zinnobertäubling? Dann passt aber der Geschmack nicht. Hier noch ein paar Bilder:







  • Hallo,


    eine genaue Antwort auf deine Anfrage zu geben wird sehr schwierig werden, da Täublinge ohne Mikroskop und einen Chemiebaukasten bis auf einige wenige Arten kaum sicher zu bestimmen sind.


    Vielleicht getraut sich ja doch noch jemand heran.


    Viele Grüße

  • Hallo Pilzfreundin,


    der Geschmack würder schon passen.
    Ich würde ihn mit dem Zinnoberrote Reif-Täubling (Russula emeticicolor) vergleichen und ein paar Merkmale mehr abklopfen z.B. wie weit ist die Huthaut abziehbar, den Fk durchschneiden und nach Kammern schaun usw..
    Kannst ja mal hier gucken.




    Das Ohr ;)

  • Hallo Pilzfreundin30!

    Zitat


    Er riecht nicht besonders und hat einen milden Geschmack. Vielleicht der Zinnobertäubling? Dann passt aber der Geschmack nicht.


    Kommt darauf an, welchen Zinnober-Täubling du meinst!


    Ich denke, der Ockerblättrige Zinnobertäubling (Russula pseudointegra) würde zwar schön zur Eiche passen, aber da passt wohl der rotüberhauchte Stiel bei deinen nicht dazu.
    Insgesamt gesehen, käme für mich makroskopisch vielleicht zunächst der Harte Zinnoberäubling (Russula rosea/lepida) in Frage. Der hat etwas cremefarbene Lamellen, einen rotüberhauchten Stiel und ist vom Geschmack her mild (wie angeknabberte Bleistifte). Dessen Pilzhüte sind auffällig hart im Gegensatz zu vielen anderen Täublingen.
    Schön wäre natürlich, wenn noch ein paar Buchen rumgestanden hätten.


    Ich kenne mich aber bei Täublingen nicht so gut aus, dass ich mir allein anhand der Bilder und gegebenen Infos sicher wäre.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Hallo,


    an Russula lepida hätte ich weniger gedacht. Der hat eigentlich eine matte Huthaut. Farblich gefällt mir das auch nicht so recht. R. lepida ist m. W. einer der wenigen Täublinge mit wenig variablen Hutfarben.
    Was mir hier eingefallen wäre, wären der Apfel- (R. paludosa) und der Ziegelrote Täubling (R. velenovskyi). Allerdings fällt ersterer wegen der Ökologie raus, wenn da wirklich keine Nadelbäume gestanden haben. Letzteren würde ich mich ohne den leichten Buckel in der Hutmitte oder den dunklen konzentrischen Ring auch nicht trauen festzumachen.
    Wenn das Fleisch sehr fest ist (sich fast wie Apfelfleisch schneidet), würde ich aber auch am ehesten an R. lepida denken.


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel!


    Mit der matten Huthaut gebe ich dir recht, der hier glänzt viel zu viel.
    Für den Apfel-Täubling (Russula paludosa) passen sowohl die Farben als auch das glänzige. Ich finde den bei mir am häufigsten in Heidewäldern auf Sand (da stehen natürlich auch Eichen), im gleichen Habitat wie den Orangeroten Graustieltäubling (Russula decolorans).
    Mir fallen da bei R. paludosa nicht selten verhältnismäßig längere Stiele als bei vielen anderen auf. Allerdings ist der nicht vollkommen mild, sondern zunächst eher pikant bis leicht schärflich, mindestens etwas zusammenziehend.


    Bei R. velenovskyi (Ziegelroter Täubling) sollte wenigstens bei einigen Exemplaren die hellere (senffarben) gelbliche Hutmitte zu sehen sein, finde ich.


    Vielleicht kann ja Pilzfreundin30 noch was zum Habitat sagen, sollte es ein "Heidelbeerwald" gewesen sein, favorisiere ich R. paludosa (Apfel-Täubling).


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo und vielen Dank für die erneuten Antworten Toffel und Ingo,


    Ein paar Buchen standen da tatsächlich rum. Es war aber kein Wald, sondern ein Grünstreifen zwischen Gehweg und Straße. Der Weg liegt allerdings höher und der Grünstreifen ist als Erdwall aufgeschüttet, auf dem viele Bäume (Eichen und Buchen) stehen. Tannen sind ca. 30 Meter weit weg auf der anderen Seite des Wegs.


    Ich hatte zuerst auch an den Apfel-Täubling gedacht, aber da passt der Geschmack nicht zu. Aus Angst vor Gift habe ich ohnehin nicht lange gekaut sonder schnell wieder ausgespuckt :)


    Die Kopfhaut von dem Pilz lässt sich jedenfalls leicht abschälen.


    Viele Grüße


    Pilzfreundin

  • Hallo Pilzfreundin,



    Ein paar Buchen standen da tatsächlich rum. Es war aber kein Wald, sondern ein Grünstreifen zwischen Gehweg und Straße. Der Weg liegt allerdings höher und der Grünstreifen ist als Erdwall aufgeschüttet, auf dem viele Bäume (Eichen und Buchen) stehen. Tannen sind ca. 30 Meter weit weg auf der anderen Seite des Wegs.


    schau mal hier. Die Wurzeln können ganz schön weit reichen. Aber er soll sogar mit Laubbäumen eine Mykorrhiza bilden können. Vielleicht war das ja sogar eine Fichte und keine Tanne. ;)


    Zitat


    Ich hatte zuerst auch an den Apfel-Täubling gedacht, aber da passt der Geschmack nicht zu. Aus Angst vor Gift habe ich ohnehin nicht lange gekaut sonder schnell wieder ausgespuckt :)


    Der Geschmack wird schon als mild beschrieben. Hast du mal die Lamellen von jungen Fruchtkörpern probiert?


    Viele Grüße
    Toffel