Was ist dieses Glibberding?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.184 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schnüfferl.

  • Hallo,


    ich würde mich freuen, wenn jemand dieses Etwas einordnen könnte... Bei uns im Garten sind am Fuß vom Schilf eiartige weiße Pilze aufgetaucht, mit etwas durchsichtigem Glibberigen in der Mitte. Meine Mutter hat beim Arbeiten einen rausgemacht, der sich daraufhin leicht violett verfärbte...


    Außerdem kommen noch fingerartige Pilze daneben aus dem Boden...
    Kann mir bitte jemand weiterhelfen? :)

  • sieht mir nach Mutinus caninus aus


    edit: Da war ich wohl ein paar Sekunden zu langsam ;)

    "Argentum atque aurum facile est lenamque togamque mittere, boletos mittere difficile est"
    Marcus Valerius "Martial" Martialis


    Gruß an alle Pilzsüchtige,
    Alex

    Einmal editiert, zuletzt von PilzJünger ()

  • Hallo Schnüfferl,


    das sind Hexeneier vermutlich vom fingerartigen Pilz, der Gemeinen Hundsrute (Mutinus caninus).


    Viele Grüße

  • Vergleiche deinen Fund mal mit der Himbeerroten Hundsrute (Mutinus ravenelii)


    Gruß

    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
    Genaue Bestimmung der Funde und Essensfreigaben gibt es nur von Pilzsachverständigen vor Ort

    Einmal editiert, zuletzt von Derpilzberater ()

  • Vielen lieben Dank für die schnellen Antworten :)
    Jep, kann nach dem Vergleichen bestätigen, dass es sich um die Himbeerrote Hundsrute handelt.
    Scheint ein eher seltener Pilz zu sein... da freut es mich umso mehr, dass er im Garten aufgegangen ist *hüpf*

  • Hallo Schnüfferl,


    zuerst einmal DANKE, dass du in deinem Profil angibst (sehr nachahmenswert, aber leider aus welchen Gründen auch immer häufig nicht angegeben) aus welcher Gegend du kommst.
    ---> Denn dies kann durchaus (wie in deinem Fund) ein zusätzlicher, wertvoller Hinweis sein, bei dem eine Bestimmungsvermutung zusätzlich Punkte sammeln kann.
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    Bei uns im Garten sind am Fuß vom Schilf eiartige weiße Pilze aufgetaucht, mit etwas durchsichtigem Glibberigen in der Mitte.


    Außerdem kommen noch fingerartige Pilze daneben aus dem Boden...


    - Einigkeit herscht bei den bisherigen Beträgen darüber, dass es sich bei den "glibberigen +- kugeligen Gebilden" um "Hexeneier" (Jugendstadium) handelt, aus denen dann später durch Längsstreckung die "fingerartigen" Gebilde herausbrechen.
    ---> Beides gehört zur gleichen Art.


    - Der interessantere Teil ist, um welche Art es sich handelt???
    ---> Und genau hier bewerte ich die Beiträge als "Lehrbeispiel" dafür, dass man "Bestimmungsantworten", auch wenn noch so sicher (aber nicht im Detail begründet) nicht nach Mehrheitsmeinung als korrekt bestimmt akzeptieren sollte :D
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    Meine Analyse deines Fundes/der bisherigen Beiträge:
    (1) Vorgeschlagen wurde bisher 3 x "Mutinus caninus" (Gemeine Hundsrute) und nur 1x "Mutinus ravenelii" (Himbeerrote Hundsrute).
    ---> Bisher nicht vorgeschlagen wurde "Mutinus elegans" (Vornehme Hundsrute), die man wenigstens als weitere Art dieser Gattung auch berücksichtigen sollte.


    - Und damit ist die Liste der in dieser Gattung (*) in der BRD bisher nachgewiesenen Arten bereits komplett.


    (*) Alternativen zur Gattung "Mutinus" (Hundsrute), davon bin ich überzeugt, gibt es nicht. Und deshalb versuche ich deinen Fund aufgrund folgendes Bilds (das Hexenei kann man m.E. ignorieren) zu bewerten und mit den o.g. Arten dieser Gattung zu vergleichen:


    Bild entfernt


    - Vorweg darf ich noch darauf hinwesen, dass meine Bewertung insbesondere die "Stielfarbe" und die Ausprägung der "Stielspitze" berücksichtigen wird.


    (1) "Mutinus caninus" (Gemeine Hundsrute)


    - Kann man m.E., auch wenn diese Art mit Abstand die häufigste Art ist und in vielen "populären Pilzbuchern" beschrieben/abgebildet wird, ausschließen.


    ---> Wer's nicht glaubt, dem empfehle ich statt nur "Bidvergleich" die Detailbeschreibung zu lesen.



    Und jetzt wird's schwieriger, da ich die restlichen Arten leider nur aus der Literatur kenne:


    (2) "Mutinus elegans" (Vornehme Hundsrute)
    - Hat nach der von mir eingesehen Literatur eine spitzer zulaufende "Stielspitze"

    (3) "Mutinus ravenelii" (Himbeerrote Hundsrute)
    - Diese von "Pilzberater" vorgeschlagene Art überzeugt mich ohne "wenn und aber".


    Mein Fazit:
    - Ich wäre überrascht, wenn nach noch so exakter Prüfung (inkl. Blick in's Mikroskop" etwas anderes als "M. ravelii" herauskäme.
    - Und gegen "M. caninus" würde ich sogar wetten.



    Grüße
    Gerd

  • Das ist M. ravenelii. Sowas findet sich regelmäßig bei Kleve, NRW, in einem Stadtpark.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Danke Gerd für die ausführliche Antwort :)


    Mittlerweile kann ich sagen, dass beide Seiten Recht haben - das eine ist wirklich die Himbeerrote Hundsrute, welche dünn und kurz ist und kleinere Hexeneier besitzt.
    Aus den großen Hexeneiern mit dem Glibber in der Mitte kommt Mutinus caninus - mit brauner Spitze und größer, als die Himbeerrote Hundsrute...