Nach ausgiebigen Regenfällen hat es mich gestern gepackt - ich musste raus.
Die Vorzeichen waren trotzdem nicht allzu gut, da es tags zuvor in einem anderen Waldstück nur gammelige Rotfußröhrlinge zu finden gab, und mein Schneckenbarometer im Garten (mein armer Pflücksalat) zeigte Schneckenaktivität auf Stufe 10 (von 10) an.
Tatort ist ein Buchen-, Eichen- und Hainbuchenmischwald mit einer eingestreuten Fichte
Zuerst ging es zielstrebig an die Woche zuvor entdeckte Steinpilzstelle - vielleicht gabs ja Nachwuchs.
Keine Steinpilze, dafür das hier...
Mögliche Erklärungsversuche endeten immer in Absurdistan.
Zumindest auf die zur Zeit sehr zahlreichen Täublinge ist Verlass - praktisch, in der "einmal-bücken-zweimal-pflücken"-Variante:
Was die ollen Täublinge können, können wir schon lange - dachten sich die Rotfußröhrlinge...
Die Täublinge konterten wahlweise mit riesen Hüten oder wie hier abgebildet, mit Stielen, so dick wie Kinderarme:
Dazwischen gab es dann auch andere "normale" Funde, wie dieser schöne Pilz, den ich Amanita gemmata nennen würde - kein Wunder, dass dieser Pilz narzistisch veranlagt ist.
Genug der seltsamen Funde, jetzt musste etwas gewöhnliches her... So wie dieser hier, ein Pilz ohne Poren, ohne Röhren, ohne Lamellen, ohne Stacheln.... ohne.... ja wie jetzt?
Huch, beim 3. Mal hinsehen konnte ich doch ein paar ganz feine radiale Linien auf der Fruchtschicht entdecken - dann hat er wohl doch Lamellen + Stiel bricht sauber ab + sehr wässrige, chön charfe Milch => Milchling
So dicht stehende Lamellen sprechen lt. meiner Literatur für den Pfeffermilchling, ob es nun der langstielige oder der grünende ist, wird für alle Zeit ein Geheimnis bleiben.
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Eine ernsthafte Frage zwischendurch - die Farbe der eingetrockneten Milch ist ja bei einigen Arten ein wichtiges Bestimmungsmerkmal - gibt man die Milch auf ein weißes Papier ähnlich wie beim Sporenabdruck oder beläßt man die am Fruchkörper?
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Irgendwie war ich dann froh, als die Tour zu Ende ging und ich nach Hause kam
Gruß,
Wirderer