Hexen - Flocki oder Netzstielig?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.245 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nosozia.

  • Hallo :)
    Ich war heute wieder in der Dresdner Heide und anfänglich enttäuscht, dass wir kaum was gefunden haben trotz des tollen Pilzwetters der letzten Tage... Doch dann kam, kurz bevor wir den Rückweg angetreten haben ein toller Fund: 3 große Hexenröhrlinge, die zusammen über 700 g auf die Waage bringen :cool:


    Ich bin mir eigentlich relativ sicher, dass es Flockenstielige sind... weiter unten haben sie aber eine andersartige Struktur, die etwas netzartig aussieht. Darum noch mal die Frage an euch, was ihr sagt (auch wenn es vielleicht eine Anfängerfrage ist :shy:)?


    Habe gelesen, dass die netzstieligen eventuell bei manchen Personen Verdauungsbeschwerden hervorrufen können... Und selbst die Flockis muss man doch besonders zubereiten - wie macht ihr sie immer? Hatte meinen ersten vor zwei Jahren erst gekocht und dann gebraten.


    Da wir leider erst sehr spät zu Hause waren, gibt es sie erst morgen Mittag - ich hoffe sie sind dann noch gut...

  • das sind 100% flockige.


    zubereiten: in öl 5-10 Minuten heiss durchbraten, wenn sie kleiner werden und braun die Hitze reduzieren und dann z.b. mit Sahne noch weiter 20 Minuten köcheln lassen.


    Empfindlichkeiten sind wesentlich öfter vom Mensch selber abhängig, als nur von der Pilzart (giftige mal ausgenommen).
    Die Zubereitung spielt natürlich immer eine große Rollem z.b. ob man Hallimasch erst auskocht vor dem Braten oder nicht ;)


    D.h. der eine verträgts gut, der andere bekommt Durchfall.


    Viele Pilze sind für einige Menschen schlecht verdaulich, man kann generell denke ich nichts eindeutiges darüber sagen, ob netzstielige schlechter bekömmlich sind, obwohl man es immer wieder liest, ist aber nur meine persönliche Meinung aus Erfahrung.


    Pilze sollten übrigens immer sofort gegessen werden nach dem Sammlen, schon einige Stunden können viel ausmachen, Parasole z.b. halten sich meiner Erfahrung nach nur 2-3 Stunden nach dem Sammeln, danach können schon erste Anzeichen von Eiweiß-Umbau und Schimmel auftreten. Auch bei festeren Arten wie dem Hexenröhrling sind 24 Stunden eigentlich nicht zu empfehlen, lagere sie kühl und trocken!, also am besten im (nicht feuchten) Keller, oder trockne sie in Scheiben geschnitten im Backofen bei ca. 60-70 °C mindestens zwei drei Stunden (zum richtig Trocken ca. 5-8 Stunden), damit die Feuchtigkeit entweicht, man kann sie bei Benutzung dann wieder einweichen vor dem Kochen.



    ps: der große ist eindeutig ein flockiger Hexenröhrling, die beiden auf dem ersten Bild mit den purpurroten Stielen wahrscheinlich auch.


    bei sehr großen Röhrlingen ist immer auf das Alter zu achten, solange der Hut beim Eindrücken noch fest scheint und nicht weich, sollte man ihn noch verwenden können.

  • hab hier noch ein Foto aus meinem Archiv gefunden, wo man die Flocken des Hexenröhrlings gut sehen kann:


    http://www.flickr.com/photos/x…in/set-72157630240741364/



    ein deutliche Netzzeichnung sieht du hier:


    http://www.flickr.com/photos/fotoculus/5353036414/lightbox/



    Manchmal ist die Netzzteichnung nicht so deutlich von den Farben, aber die Maserung erkennt man doch immer wenn man genau hinschaut:


    http://www.pilzverein-thalwil.…ent/boletus-luridus02.jpg

  • Ahoi, Schnüfferl,


    fast Alles ist schon gesagt.


    Zur Zubereitung kann ich noch anmerken,
    daß die "Flockies", gut durcherhitzt,
    aber auch nicht länger als andere Speisepilze,
    in so ziemlich jedem Pilzgericht eine gute Figur machen.


    LG
    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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  • Hallo zusammen,


    erst einmal bin ich auch der Meinung das hier Flockis abgelichtet wurden. Was mir aber auffällt ist, daß hier im Forum immer nur zwischen Flockenstieligen und Netzstieligen Hexenröhrlingen unterschieden und die Existenz weiterer Arten unterschlagen wird. Gerade in diesem Fall ist der Glattstielige Hexenröhrling (Boletus queletii), dessen Stieloberfläche auch leicht bepudert wirken kann, nicht auszuschließen.


    Für alle die es interessiert habe ich hier einen Link zu einem Schlüssel für alle Rotporer von Andreas Gminder.


    http://www.pilze-basel.ch/rotporigen_roehrlinge.pdf


    Viele Grüße

  • Danke Pilzner11


    Was es da noch alles an Hexen gibt war mir nicht bekannt. Aber von denen einen hier zu finden oder zu erkennen wird wohl schwierig sein. Zumal das gros ja mediterranes Gebiet fordert. Aber manchmal ...
    Trotzdem, gut davon überhaupt mal zu wissen.

  • Hallo Mausman,


    Boletus quelitii ist in unseren Gefilden gar nicht so selten, wird aber vermutlich oft gar nicht als solcher erkannt. Ich habe ihn auch schon einige Male gefunden.


    Viele Grüße

  • Vielen lieben Dank für eure Antworten :)
    Hab mich an digitalray ´s Zubereitungstipps gehalten und es gab zum Mittag Bandnundeln mit Hexen in Sahne :plate:
    Die Pilze waren noch frisch genug zum Zubereiten (werde aber in Zukunft versuchen, sie frischer zu machen) - lediglich die Stiele habe ich aussortiert, weil die schon ganz leicht pappig waren.
    Dafür war ich begeistert, dass sie fast komplett madenfrei waren :thumbup:


    Wie ist das eigentlich mit Alkohol - habe gelesen, dass man lieber keinen direkt zum Essen trinken sollte. Wie sieht es mit ein paar Stunden danach aus? (beim Tintling soll man ja paar Tage warten)


  • Wie ist das eigentlich mit Alkohol - habe gelesen, dass man lieber keinen direkt zum Essen trinken sollte. Wie sieht es mit ein paar Stunden danach aus? (beim Tintling soll man ja paar Tage warten)


    Hallo Schnüfferl,


    beim Flocki gibt es keinerlei Probleme und auch beim Netzstieligen dürfte es diese nicht geben da das für die Vergiftungen erforderliche Coprin in diesem nicht vorhanden ist. Persönliche Unverträglichkeiten sind damit aber nicht ausgeschlossen. Ich trinke zu Pilzmahlzeiten schon allein wegen deren schwerer Verdaulichkeit keinen Alkohol.


    Viele Grüße

  • Also rein psychologisch gesehen ist ein Verdauungsschnaps doch immer gut.
    Ich weiß, wissenschaftlich konnte nicht bewiesen werden, dass Alkohol die Verdauung fördert, aber rein mental schon.
    Ist vielleicht so ein Plazeboeffekt - zu mindest bei mir!


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!