Bergische Trüffel

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 8.574 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zigarrenwerni.

  • Bergische Waffeln sind ja bekannt, Bergische Trüffel (mir jedenfalls) eher nicht.


    Beim Becherlingssuchen an einer steilen Schotterböschung mit lichtem Moosbewuchs fiel mir dieser Gnubbel auf.




    Ein wenig gescharrt......



    Durchgesägt.....




    Und mal schnell mikroskopiert






    Jetzt frag ich mich, was ich da gefunden habe. Trüffelliteratur Fehlanzeige.


    Hab noch keine Sporenmaße gemessen, denn ich bin noch nicht sicher ob reife Sporen dabei sind.


    Die Trüffel sind bis 2 cm im Durchmesser und ca. 1,5 cm hoch. Geruch nicht vorhanden. Fundort war eine steinige Schotterböschung in Bachnähe. Dort wachsen Hainbuchen, Weiden und Erlen.


    Vielleicht hat ja jemand einen Verdacht.

  • Zu GEIL um wahr zu sein...und ich dachte schon: für den Freitag wird ein Gartengerät mitgenommen ;)


    Trüffeln scheint es nämlich derzeit genug zu geben.


    Welche Art das hier ist, werd ich dann am Freitag klären, ich bin die nächsten Tage etwas im Stress.


    lg björn[hr]
    ok ich würd sagen Hydnotrya tulasnei. Ich denke mal die Sporen sind noch nicht ganz reif oder?


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

    • Offizieller Beitrag

    Cool!!


    Mensch Ralf, du findest wieder Sachen :thumbup:


    herzlichen Glückwunsch!


    lg,
    Melanie

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  • Ja die Trüffeln...ich wollte mir schon einen Hund zutun deswegen...


    Schöne Trophäe...neidischwerd:/


    Alexander Herrmann, der Sterne-Fernsehkoch aus Oberfranken hatte im TV mal einen Beitrag, wo er selbst gezeigt hatte, dass es Trüffeln gibt, die aus dem Schiefer wachsen, an genausolchen Hängen. Könnte es sich deshalb auch um diesen Schiefer-Trüffel handeln?


    Habe sogar gesehen, dass es in der Schweiz schöne Trüffeln gibt, man muss sie eben mit einem ausgebildeten Hund finden. In Deutschland sind sie ja geschützt oder?


    Herzlichen Gruss aus dem Klettgau


    Werner

  • Das hier ist keine "Tuber"-Trüffel, sondern eine ungenießbare Art der Gattung Hydnotrya (= Discinaceae). Viele Trüffelarten, egal ob sie nun Asco- oder Basidiomyceten sind, kommen bei Reife an die Oberfläche, zumindest teilweise, sodass man sie wie in diesem Fall hier bei aufmerksamem Suchen finden kann. Problem nur, die hier war anscheinend sogar noch unreif.


    In Österreich hatte ich einmal Rhizopogon roseolus, eine Wurzeltrüffel, die aussah wie ein Kartoffelbovist, und auch so oberirdisch wuchs wie ein solcher. Da war der Begriff "Trüffel" schon eher irreführend :D


    In Deutschland sind, soweit ich informiert bin, vor allem die Arten der Gattung "Echte Trüffel" (Tuber) geschützt. Das sind die Arten, die bei den Gourmets auf dem Tisch landen. Alle anderen werden für Speisezwecke nicht oder kaum genutzt und sind z.T. vermutlich sogar recht gut verbreitet. Da sie aber ungenießbar sind, werden sie eben nicht gesucht und daher ist ihre tatsächliche Verbreitung wenig bekannt.


    lg björn

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  • Das hier ist keine "Tuber"-Trüffel, sondern eine ungenießbare Art der Gattung Hydnotrya (= Discinaceae). Viele Trüffelarten, egal ob sie nun Asco- oder Basidiomyceten sind, kommen bei Reife an die Oberfläche, zumindest teilweise, sodass man sie wie in diesem Fall hier bei aufmerksamem Suchen finden kann. Problem nur, die hier war anscheinend sogar noch unreif.


    Ja, die ist noch unreif. Ich könnte mir denken dass der mehrfache Starkregen der letzten Tage die oberste Erdschicht an der steilen Böschung weggewaschen hat.


    Zum Thema geschützt, ich hab einen "Darf-Schein". Ich darf einige Fruchtkörper jedweder Art zu Bestimmungszwecken entnehmen, auch in Naturschutzgebieten. Zur Bestimmung gehört nicht die ausführliche Geschmacksprobe zubereiteter Pilzgerichte.:)

  • Hallo Werner,
    bei der sogenannten Fränkischen Schiefertrüffel handelt es sich um den Erbsenstreuling, Pisolithus arhizus. Die Art steht verwandtschaftlich näher bei z. B. Boletus edulis, Steinpilz, als bei Tuber und Konsorten.


    verlinkt von Pilzbestimmer.de


    Z. B. auf Kohleabraumhalden zuweilen ein Massenpilz, alles in allem aber wohl nicht so einfach zu finden.
    Grüße
    hübchen

  • oh danke Hübchen, jetzt hab ich was gelernt.
    Auf jeden Fall sind sie schmackhaft, sonst würden sie vom Sternekoch nicht verwendet werden. Dieser verwendet diesen Pilz auch wie einen echten Tuber. Im Beitrag ist er lediglich an einem Steilhang entlang spaziert und hat die "Trüffel" ausgegraben.


    Gruss Werner