Täublinge I: Russula violeipes, Pfirsichtäubling

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 15.401 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Joli.

  • Hallo,


    in meiner neuen kleinen Reihe werde ich euch nach und nach ein paar häufige und leicht kenntliche Täublinge (Russula) vorstellen, die bekanntermaßen ja gerne als Speisepilze eingesammelt werden.


    Den Pfirsichtäubling (Russula violeipes) erkennt man bereits makroskopisch anhand folgender Charakteristika:


    * Hut gelbgrünlich bis zitronengelb, meist sehr glatt und besonders jung nahezu kugelig, Huthaut abziehbar und bei Feuchtigkeit schmierig.
    * Stiel weiß und vor allem im unteren Drittel lilagrau überhaucht (Vorsicht: kann auch fehlen oder schwer erkennbar sein!), zur Basis hin deutlich verjüngt.
    * Geruch obstartig (evtl. nach Pfirsich)
    *Standort in Laub- und Nadelwäldern, gerne auf sauren Böden.




    Die mikroskopische Struktur der Sporenoberfläche ist bei Zugabe von Melzer (= amyloid) gut erkennbar. In diesem Fall ist das Ornament unvollständig netzig-gratig mit vereinzelten Warzen dazwischen. Die Sporen sind nahezu kugelig und mit einem deutlichen Apikulus (Ansatzstelle an der Basidie) versehen. Sie sind etwa 5,5-7,5x5-7 µm groß.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    • Offizieller Beitrag


    das gefällt mir seeehr!! Danke, danke!


    wieviele wirst du uns vorstellen wollen?


    lg,
    Melanie

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
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  • Na alle 140, will ich doch hoffen :D


    Es gibt weit mehr als 200...vllt sogar 250.


    lg björn

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  • PS: Gelten die 200-250 allein für den deutschsprachigen Raum?


    Ja, tun sie :P

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    • Offizieller Beitrag

    aber, aber,
    die Einleitung war doch folgende:


    in meiner neuen kleinen Reihe werde ich euch nach und nach ein paar häufige und leicht kenntliche Täublinge (Russula) vorstellen, die bekanntermaßen ja gerne als Speisepilze eingesammelt werden.


    Also die ersten 50 reichen mir für dieses Jahr :D


    lg und gute Nacht,
    Melanie


  • Also wenn ich mich dahintersetze, ist das gar nicht so unrealistisch :P aber ich werd definitiv dieses Jahr keine Täublinge bearbeiten. Vielleicht 2015. Früher nich ^^

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  • aber ich werd definitiv dieses Jahr keine Täublinge bearbeiten. Vielleicht 2015. Früher nich ^^


    Na toll, erst uns heranlocken und dann abblitzen lassen :evil:
    Und ich freute mich schon auf ein paar mehr gut bestimmbare Täublinge und nun machst Du erst 2015 weiter! So geht das nicht! :D


    LG,
    Kuxschel

  • Och, Kuschel, der Björn hat doch geschrieben: "ein paar". Das sind also schonmal mehr als zwei. Sind drei mehr, als ich bisher bestimmen kann. :):):)


    Können aber gerne mehr als drei Täublingssteckbriefe werden ;) Tolle Idee, Björn!


    Herzliche Grüße,


    Merlena

  • Über weitere Täublinge würde ich mich auch sehr freuen.
    Das ist so eine Pilzsorte die ich zwar immer gerne entdecke aber weiter mit ihnen nicht gut klar komme. Habe schon manche totgeschlagene Stunde mit Buch vor derlei Pilzen gehockt und kam nicht ans Ziel zu sagen wie der Knilch wohl heißt.
    So ein paar markantere dieser Täublinge würde ich schon ganz gerne wiedererkennen wenn ich ihnen gegenüberstehe.


    Du siehst, wir kratzen bittend auf der anderen Seite deines Monitors um Nachhilfe zu bekommen bei den "Gehörlosen". :P

  • Hallo Björn,


    Gerüche in der Pilzwelt sind ja so eine Sache. Aber R. violeipes riecht für mich keinesfalls obstartig. Eher nach Krabbenfleisch bzw. fischig. Ähnlich wie der Brätling (Lactarius volemus) in etwas abgeschwächter Form.


    Aufgrund seines Habitus und des für mich charakteristischen Geruchs einer der am leichtesten zu bestimmenden Täublinge, auch wenn die Hut- und Stielfarben mal von der Norm abweichen.


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Tja, so unterschiedlich werden Gerüche wahrgenommen, deshalb unterscheide ich auch keine Täublinge am Geruch, sondern vorrangig nach makro- und mikromorphologischen Merkmalen bzw. chemischen Reaktionen.


    Der Pilz wird aber nicht umsonst "Pfirsichtäubling" genannt. Und sicher auch nicht umsonst "Brätlingstäubling". Wie auch immer :P


    lg björn

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  • Bjö-höörrnn, ran an die Arbeit, hier wird nicht rumgebummelt :D
    Sonst zieht Dir der Mausmann, der ja - wie wir nun wissen - auf der anderen Seite Deines Monitors sitzt, von hinten die Stecker raus ;)


    LG,
    Kuschel

  • Haste einen an der Waffel? Ich kann dir den Rindenpilz zeigen, den ich gestern gefunden und heute untersucht habe :D mehr aber auch nicht :P


    übe dich in Geduld, sind ja nur noch 3 Jahre :nana:

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  • Hallo Björn,


    Zitat:
    Tja, so unterschiedlich werden Gerüche wahrgenommen, ...


    - Für mich riecht "Russula violeipes" ganz eindeutig und immer "fischig".
    ---> Und wenn er noch zu jung ist direkt nach dem "Pflücken" nach nix. Dann muss man ihn halt etwas liegen lassen bis der "Fisch-Geruch" kommt.


    - Deine Geruchsangabe hat mich neugierig gemacht und ich habe etwas recherchiert, u.A. PdS; BW-Atlas (2000), Funga Nordica (2008), Moser (1983), Parey (1988).
    ---> Überall findet man vergleichbare Angaben wie z.B. "Geruch allmählich schwach nach gekochten Krabben, später +-heringsartig"
    -----------------------------------


    Zitat:

    Der Pilz wird aber nicht umsonst "Pfirsichtäubling" genannt. Und sicher auch nicht umsonst "Brätlingstäubling". Wie auch immer :P


    - Ich habe da eine andere Vermutung:


    (1) "Pfirsich-Täubling" chrakterisiert den "matten, glanzlosen, fein bereiften Hut" und nicht den Geruch.


    (2) "Brätlings-Täubling"[/i] erinnert an den Geruch von "Lactarius volemus" (Brätling)


    Grüße
    Gerd


  • Meines Wissens nach bekommt der Pfirsichtäubling diesen typischen
    Fisch- bzw. Krabbengeruch erst im Alter. Er sieht dann lt. Literatur auch viel dunkler aus. Vielleicht kann ich ihn in einiger zeit wenn sie älter sind noch fotografieren und beschnuppern :)


  • Hallo Gerd,


    so hab ich den deutschen Namen auch immer interpretiert.


    Und der lat. Name bezieht sich auf den Stiel, oder?


    Gruss,


    matze

    Glucken-Counter 2010: 8 ;)
    Glucken-Counter 2011: ca. 12 :)
    Glucken-Counter 2012: schwer zu sagen, Saison war früh zu Ende :D
    Glucken-Counter 2013: 0 wegen Auslandsaufenthalts
    Glucken-Counter 2014: was nicht ist kann ja noch werden..

  • Oh...auch gerade erst drüber gestolpert!


    Wie schön, daß du das Sporenfoto auch zugefügt hast, Björn.
    Ich finde es bei meinen mickrigen Mikroskopierversuchen immer unheimlich schwer zu entscheiden, ob die Spore denn nun gratig oder höckrig oder was auch immer ist....seufz. Die Übergänge sind da so fließend.
    Umso schöner zur Beschreibung auch gleich ein Foto geliefert zu bekommen!


    Und ich kenne den Fischgeruch bei violeipes übrigens auch erst beim Eintrocknen.

    LG Inken


    _____________
    Essensfreigabe nur beim PSV vor Ort!


    Pilzchips: 92 (100 + 20 APR 2013 + 5 APR 2014 - 15 Kollekte APR2015 + 17 APR 2015 -10 Kollekte APR2016-10 Einsatz Podiumswette- 15 APR2020 +9 APR2020 )=101 -APRStartgeb.2021= 86

  • Hallo Inni,


    das Erkennen von Sporenoberflächenkonturen bei Russula und Lactarius ist in der Tat nicht ganz einfach, sehen sich die einzelnen Arten mikroskopisch durchaus ähnlich. Wer da etwas mehr einsteigt, sieht aber dann doch gute Unterschiede. Problem ist: Ich bin da auch noch nicht wirklich eingestiegen :D


    lg björn

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