Wenig los im Nadelwald

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.202 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mäxxi.

  • Hallo beisammen,


    nach dem pilzmäßig höchst zufriedenstellenden Ausflug in den (Buchen-) Laubwald am gestrigen Samstag war der sonntägliche Spaziergang im Nadelwald eher eine Enttäuschung :(.


    Naja, zwei Bilder hab ich dann doch gemacht zum zweiten Adventssonntag ;). M. E. zeigen sie Hypholoma fasciculare, den Grünblättrigen Schwefelkopf - wenn auch auf den Photos nichts von ihren grünen Blättern zu sehen ist:


    pict0217tl2.jpg


    pict0219jt4.jpg


    LG,
    mäxxi

    We shall by morning
    Inherit the earth.
    Our foot's in the door.

  • Hi mäxxi,


    Bei mir war das Wochenende leider zu veregnet um schöne, erholsame Spaziergänge bzw. Touren in die Wälder zu unternehmen. :(


    viele Grüße,
    Andreas


    Ps: Schöne Bilder :thumbup: Hatten die grüngelbe Lamellen ?

  • Hallo Mäxxi, ich habe heute morgen auch erst gedacht es gibt nicht viel. Aber in einem sehr feuchten Kiefernwald fand ich doch einige! Hauptsächlich waren es irgendwelche Helmlinge.Ich will sie gleich mal in den Bestimmungsteil einstellen. Freundliche Grüße vom Sassenberger

    Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt!
    Albert Einstein

  • Hi Andreas,


    hier war das Wetter auch nicht gerade einladend :rain:. Allerdings zwangen mich beiden meine Hunde dazu, meinen inneren Schweinehund zu überwinden (Macht dann ja wohl zusammen drei vierbeinige "Freunde" ...).


    Zitat

    Hatten die grüngelbe Lamellen ?


    Tageslicht war leider kaum vorhanden, was die Beurteilung der Farben etwas undankbar machte. Aber ich denke schon ...


    P.S.: Geht's Dir denn wieder gut genug für einen Ausflug?



    Hi Sassenberger,


    Zitat

    Aber in einem sehr feuchten Kiefernwald fand ich doch einige!


    Einen Kiefernwald (der die Bezeichnung verdient ...) gibt's in unseren (alpinen) Breiten leider nicht ;(. Freu mich auf Deine Helmlinge!



    Bis dann,
    mäxxi

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  • Hallo Mäxxi,


    Zitat von mäxxi


    ... war der sonntägliche Spaziergang im Nadelwald eher eine Enttäuschung :(.


    Naja, zwei Bilder hab ich dann doch gemacht zum zweiten Adventssonntag ;). M. E. zeigen sie Hypholoma fasciculare, den Grünblättrigen Schwefelkopf - wenn auch auf den Photos nichts von ihren grünen Blättern zu sehen ist.


    Zitat von Andreas


    Ps: Schöne Bilder Hatten die grüngelbe Lamellen ?


    - Ja genau diese Frage habe ich mir beim Betrachten der Bilder auch gestellt !


    --->Ich bin eher davon überzeugt, dass die Lamellen nicht grüngelb waren und es sich um H. capnoides (Graublättrigen Schwefelkopf)handelt:
    (1) fehlen die für H. fasciculare typisch "giftig gelbe" Stielfarbe und auch die Hutfarbe spricht eher für H. capnoides.
    (2) wächst H. fasciculare fast ausschließlich an Laubholz und recht selten an Nadelholz.


    ===> Ist nur meine Vermutung und natürlich keine sichere Bestimmung.


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    vielen Dank für Deine Hinweise :thumbup:! Das werd ich doch glatt nochmal bei besserem Lichte überprüfen, um es Euch dann wissen zu lassen.


    LG,
    mäxxi

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  • Hallo Gerd,


    So, war gerade nochmal bei den Hypholoma. Im Wald war aufgrund des mangelnden Lichts wenig bezüglich der Lamellenfarbe zu sagen :cool:. Was mein Blitzlicht den natürlichen Fraben angetan hat, vermag ich zwar leider nicht zu sagen, aber ein deutliches "Grüngelb" kann ich hier eigentlich nicht erkennen. Ganz schwach vielleicht im zweiten Bild :/:


    pict0227hi5.jpg


    pict0226mz0.jpg



    Aufgrund der finsteren Lichtsituation hab außerdem ich die "Knabberprobe" gewagt: eine ausgesprochene Bitterkeit war nicht wahrnehmbar.


    Also wie Du schon sagtest H. capnoides, oder?


    LG,
    mäxxi

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  • Hallo Gernot,


    Zitat

    ich bin zwar nicht Gerd


    Aber das macht doch nichts ;) - ich bin es auch nicht ;)!


    Dankeschön jedenfalls für die Bestätigung :thumbup:.


    Salut,
    mäxxi

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  • Hallo mäxxi,


    Zitat von mäxxi


    Aufgrund der finsteren Lichtsituation hab außerdem ich die "Knabberprobe" gewagt: eine ausgesprochene Bitterkeit war nicht wahrnehmbar.


    Also wie Du schon sagtest H. capnoides, oder?



    - Danke für die neuen Bilder: Jetzt wird meine starke Vermutung (da mußte ich mich nur wenig aus dem Fenster lehnen :whistling:)

    Zitat von Gerd


    --->Ich bin eher davon überzeugt, dass die Lamellen nicht grüngelb waren und es sich um H. capnoides (Graublättrigen Schwefelkopf)handelt
    (1) fehlen die für H. fasciculare typisch "giftig gelbe" Stielfarbe und auch die Hutfarbe spricht eher für H. capnoides.
    (2) wächst H. fasciculare fast ausschließlich an Laubholz und recht selten an Nadelholz.


    zur Gewissheit :thumbup:


    ---> Ja, Gernot hat's bereits gesagt: Eindeutig und zweifelsfrei H. capnoides
    -----------------------------


    Wenn du "LAUX: Der große Kosmos Pilzführer" hast solltest du dir Bild und Beschreibung des Doppelgängers Pholiota subochracea(Schwefelkopfähnlicher Schüppling) ansehen:


    - Eine Art, die in der Jugend von H. capnoides nur sehr schwer zu unterscheiden ist und auch an Nadelholz wächst.


    ---> Mir gelingt das erst, seit ich beide Arten jetzt bereit mehrfach in der Hand hatte und auch vergleichen konnte.
    (1) H. capnoides hat wenn ganz jung sehr blasse Lamellen, sein Gegenspieler einen deutlichen schwachen Gelbton
    (2) In dem von dir gezeigten Alter (da fangen die Sporen an auszureifen) hat H. capnoides (wie schön auf deinem Bild zusehen)bereits +- deutliche Grautöne, während beim Gegenspieler der Grauton fehlt und die Lamellen immer noch blass mit Gelbton sind.
    (3) Leicht zu unterscheiden sind beide Arten im Alter: Bei H. capnoides werden die Lamellen durch überlagertes Sporenpulver dunkelgrau-violett, beim Gegenspieler (ein Rotbraun-Sporer) ockerbraun bis bräunlich.


    Übrigens:
    (a) H. capnoides mild bis höchstens sehr schwach bitterlich, sein Gegenspieler deutlich bitterer (vergleichbar etwa mit dem "Ziegelroten Schwefelkopf") allerding nicht annähernd so bitter wie beim "Grünblättrigen Schwefelkopf".
    (b) Den Doppelgänger kann man bereits auf deinen ersten Bildern völlig ausschließen, wenn du auf die durch reife Sporen erzeugte sehr "dunkelgrau" (fast schwarz) gefärbten Velumreste in Hutrandnähe und am Stiel achtest.


    - Schnell noch ein Tipp, wenn es um die Beurteilung der Sporenpulverfarbe im Feld geht: Genau diese Stellen und auch die Lamellen mit Lupe anschauen. Da kann man oft die Sporenpulverfabe erahnen. Und in deinem Fall bleibt m.E. aufgrund des Habitus, der Fruchtkörperfarben und des Substrats (Holz) eh nur Hypholoma spec. übrig.
    ---------------------
    Die in der Populärliteratur angegebene Verwechslungsmöglichkeit von H. capnoides mit H. fasciculare ist längst nicht so groß, wenn man auf die Lamellenfarbe und den Geschmack achtet !!!
    - Schwierigkeiten gibt es nur bei sehr alten Exemplaren, bei denen bei beiden Arten die Lamellenfarbe durch das Sporenpulver +- dunkelgrau ist.
    ---> Doch auch da läßt sich mit etwas Übung die Art makroskopisch bestimmen, wenn man die Hutunterseite gegen das Licht hält und den Hut etwas hin und her bewegt:
    - Bei H. fasciculare sieht man einen "grünlichen" Reflex, der bei [b]H. capnoides[/u] völlig fehlt.
    ---> Macht nichts, einem Küchenmykologen würde ich eh nicht empfehlen, derartig alte Fruchtkörper (Stiele werden nicht verwendet)zu verspeisen.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    Weitere Bilder von H. capnoides findest du hier hier
    ----------


    Nachtrag:


    - Typo in Anrede 8| :cursing: entdeckt und korrigiert

  • Hallo Gerd,


    herzlichen Dank für Deine Antwort und Deine Mühen, dank derer ich von nun an im (v.a. im übertragenen Sinne) finsteren Hypholoma- (bzw. Pholiota-) Wald deutlich klarer sehen werde :thumbup::thumbup:!


    Zitat

    Macht nichts, einem Küchenmykologen würde ich eh nicht empfehlen, derartig alte Fruchtkörper (Stiele werden nicht verwendet)zu verspeisen.


    Keine Angst! Mein Interesse entsprang einer gänzlich unkulinarischen Neugier ;) ...


    Lieber Gruß,
    mäxxi

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