Hallo erstmal, ich bin ganz neu hier im Forum und habe gleich mal ein paar Fragen. Ich suche jetzt seit zwei Jahre Pilze in den Brandenburger Wäldern. Sicher bestimmen kann ich die üblichen Verdächtigen, wie Pfifferlinge, Steinpilze, Maronen und dergleichen. Heute habe ich ein paar Täublinge gefunden. Ich hab auch schon bei allen die Lamellen angeleckt und keiner war scharf. Gefunden habe ich sie in einem sehr moosigen Wald in dem hauptsächlich Fichten wachsen. Die Frage ist nun nur, wie kann ich sicher gehen, dass diese Täublinge essbar sind? Hier ein Foto, vielleicht hilft es ja weiter.
Und dann habe ich noch folgende Pilze gefunden, bei denen ich nicht weiß, worum es sich handelt. Könnte das die "Krause Kraterelle" sein? Stand in einer Schonung mit Lärchen auf moosigem Boden.
Hier die Fotos:
Einige Funde
- Der Hut
- Erledigt
Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.688 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Der Hut.
-
-
Die Kratarelle sieht doch eher anders aus.
-
Ahoi, Hut,
erstmal willkommen im Forum.
Kraterelle ist auf Deinen Bildern leider definitiv nicht.
LG
Malone -
Hab ich mir schon fast gedacht. Hab nur irgendwie nichts passendes gefunden, daher war ich dort hängengeblieben.
-
Hallo der Hut,
willkommen im Pilzforum.
Eine "Täublingsprobe" besteht in dem man ein Stückchen des Pilzes ( ich empfehle die Huthaut an der Stelle abzuziehen und dann das "saubere" Hutfleisch zu testen ) im vorderen Teil des Mundes zerkaut und mit der Zungenspitze testet ob die Geschmacksprobe scharf wird.
Auch mild schmeckende Geschmacksproben sind wieder auszuspucken, da viele Pilze roh + - giftig sind.
u.a. ist der Geruch bei Täublingen ein Merkmal zur Eingrenzung, dieser kann sehr deutlich sein z.B. nach Fisch oder Obst.
Für krause Kraterellen ( Craterellus sinuosus ) wie von dir angesprochen halte ich die gezeigten Pilze nicht, sie sind mit diesen Fotos auch nur schwer anzusprechen, vieleicht kannst du ja bessere Bilder nachlegen
Gruß
-
Du kannst ja mal Trichterlinge vergleichen ( Clitocybe).
Vielleicht ist das einer.Deine Bilder sind leider nicht so heldenhaft daß man genug hätte für eine Einschätzung.
-
Hallo Pilzberater,
Zitat:
"Eine "Täublingsprobe" besteht in dem man ein Stückchen des Pilzes ( ich empfehle die Huthaut an der Stelle abzuziehen und dann das "saubere" Hutfleisch zu testen ) im vorderen Teil des Mundes zerkaut und mit der Zungenspitze testet ob die Geschmacksprobe scharf wird."Gestatte bitte, dass ich dir da heftig widerspreche:
(1) Ich empfehle zuerst, mit der Zungenspitze über die Lamellen (sind bei vielen Arten besonders scharf) zu streichen.
(2) Wenn da nicht bereits extrem scharf ein "kleines Lamellenstück zu testen.
(3) Wenn immer noch nicht scharf, ein Stückchen vom Hut-/Stielfleisch zu testen und mindestens eine Minute lang zu kauen, da sich bei einigen Arten die Schärfe erst verzögert einstellt.
Meine Meinung:
--> Wenn man deinem Vorschlag folgt, dann reicht m.E. bei einer extrem scharfen Art bereits ein Test und man kann sich in den nächsten 1 - 2 Stunden weitere Tests sparen.
------------------Zitat:
Auch mild schmeckende Geschmacksproben sind wieder auszuspucken, da viele Pilze roh + - giftig sind.- Einverstanden
--------------------------Fazit:
"u.a. ist der Geruch bei Täublingen ein Merkmal zur Eingrenzung, dieser kann sehr deutlich sein z.B. nach Fisch oder Obst."- Das sind Ausnahmen, zumal das Geruchsempfinden offensichtlich sehr unterschiedlich ist, wie man an den vor Kurzem veröffentlichten Beiträgen von "Russula violeipes" (für mich eindeutig nach Fisch riechend) recht gut nachvollziehen kann:
---> Da wurde "Fisch", Obst, Eisen, Wachs", als doch sehr unteschiedliche Gerüche, angeboten.
-------------------- Unverzichtzbar für eine "Russula-Bestimmung" sind m.E. Angaben zur Sporenpulverfarbe, Geschmack, Begleitbäume etc., die ich HIER zusammengestellt habe.
---> Na sowas: Ich habe diese Beitragsserie nicht mehr komplett durchgelesen, aber immerhin festgestelt, dass sich meine Empfehlung bezüglich Geschmackstest zeischenzeitlich nicht geändert hat.
Grüße
Gerd -
Die Lamellen anschlabbern.. ok, dann bekomm ich keine Bauchweh oder keinen ausgebrannten geschmackstauben Mund, aber eventuell "Besuch" von diversen Bandwürmern oder anderen kleinen Nettigkeiten, die Tiere so hinterlassen koennen. Dann doch lieber unter der abgezogenen Huthaut erst
a) vorsichtig lecken, dann
b) ein ganz klein wenig anknabbern und letztendlich
c) ein Stück länger durchkauen und dann in jedem Fall ausspucken.
Einen schwer brennenden Mund hatte ich jedenfalls bislang noch nicht, allerdings habe ich zB einen Erdschieber auch noch nie roh oder zubereitet gekostet.
Ich denke schon, das es auch ohne Lamellen geht.. ist einfach sicherer, was Parasiten betrifft.
Und nicht vergessen, scharf und/oder bitter = giftig gilt nur für Täublinge und teilweise für Milchlinge.
Gruß
Petra -
Ich habe die Täublinge nach euren Vorgaben getestet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass sie essbar sein sollten. Bei mind. zweien würde ich auf den Frauentäubling tippen. Hab sie dann jedenfalls in Butte gebraten und mit Salz und Pfeffer gewürtzt. Wirklich leckere Pilze muss ich sagen. Leider kam nicht viel bei der Mahlzeit rum, da die Maden wohl auch der Meinung sind, dass Täublinge wohlschmeckende Pilze sind.
Vielen Dank nochmal für die Hilfe, werd jetzt öfter mal nach Täublingen Ausschau halten, vorrausgesetzt es gibt noch ein paar schöne Tage diesen Sommer... -
Hallo,
deine "Kraterellen" halte ich übrigens für uralte Brennende Rüblinge, Gymnopus peronatus. Natürlich ist das eine äußerst spekulative, völlig unbeweisbare Einschätzung. Man findet auch im Netz wohl nichts vergleichbar Betagtes.
Grüße
hübchen -
Ich wär jetzt auch eher in die Richtung Trichterlinge gegangen. Zumindest wenn man bei google in der Bildersuche guckt, gibts da einige Kandidaten, die denen auf meinen Bildern recht nahe kommen. Wenn ich sie bei meinem nächsten Besuch wiederfinde mache ich mal ein paar bessere Bilder und schaue, ob ich dann eine Bestimmung hinkriege.