Ja, ein ganz besonderer Fund. Nicht wegen der Artzugehörigkeit, als vielmehr wegen der Fundumstände. Dazu aber später mehr.
Hier nun zunächst die Vorstellung der heutigen Funde.
Dicht unter der Humusschicht, dort wo auch weißes Myzel (das nicht unbedingt von der Trüffel stammen muss) erscheint, hab ich nach einigem scharren diese hübsche kleine Trüffel gefunden. Ich nenne sie mal Elaphomyces muricatus cf. .
Eine kleinere kam noch hinzu
Etwas später, an anderer Stelle, dann noch eine zweite Art. Sicher (lt. Björn) handelt es sich auch um Hydnotria tulasnei, obwohl ich zunächst wegen der Ökologie auf eine andere Art gehofft hatte. Die hier fand sich im Gegensatz zu den Erstfunden unter dichtem, schwerem Humus. Ein Feldfoto hab ich mir wegen grade stattfindender, sintflutartiger Regenfälle verklemmt.
Hier mal die Gesamtausbeute von 2 Stunden Buddelei.
Im Detail:
Elaphomyces muricatus cf.
Hydnotria tulasnei
Es gab aber auch "überirdisches" im Sinne des Wortes.
Ganz besonders gefreut hab ich mich über den Fund vom Langstieligen Pfeffermilchling (Lactarius piperatus). Früher bei uns ein häufiger Pilz, der auch ab und an zur Würze in die Pilzgerichte kam, habe ich ihn in den letzten 20 Jahren nicht mehr beobachten können.
Da isser wieder, vor sich hin milchend als wären sie nie verschwunden gewesen.
(Lactarius piperatus)
Diesmal umgekehrt zum ersten Trüffelfund.
Beim "Trüffel-schnüffeln" stieß ich auf diese hübschen Becherlinge.
Leucoscypha leucotricha
Last not least standen zwei frische Maronenröhrlinge Modell. Und wegen der recht schwierigen Lichtverhältnisse hab ich gleich mal mit den unterschiedlichen Blitzmodi meiner Kamera rumexperimentiert. Kann sich sehen lassen, finde ich.
Ah so, was war denn jetzt so besonders an den Trüffelfunden?
Nun, die bisherigen Funde waren m.o.w. Zufälle. Hirschtrüffel hatte ich schon an Wildschweinwühlplätzen gefunden, von den Ferkeln übersehen.
Der Zweite Fund war Zufall bei der Becherlingssuche und ich wohl mehr überrascht, als die Trüffel.
Dann hab ich mit Björn ja haargenau die gleichen Kleinbiotope abgesucht, an denen auch der Zufallsfund gelang. Wir wurden fündig, aber wir wussten ja auch genau, wo und wonach wir suchen mussten.
Heute aber bin ich einigen Tipps und Hinweisen aus der Literatur, dem Internet und den freundlichen Tips eines Sammlerkollegen gefolgt und habe dort gefunden, wo noch kein Wildschwein mit dem Zaunpfahl gewunken hat. Unberührte Trüffel in unberührtem Boden:D
Genau das ist für mich persönlich die Hohe Schule des Sammelns. Quasi Schwierigkeitsgrad 10. Und wieder ein Mosaiksteinchen im Verstehen und Begreifen der Natur.
Und trotzdem erst noch ein jämmerlicher Anfangserfolg. Aber da werden wir dran bleiben.
Oder, Björn?