Ist das ein Sommersteinpilz?

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 6.042 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Toffel.

  • Moin, - oder besser guten Abend,
    ich war heute kurz in den Pilzen, bin aber echt ein Neuling.
    Nach kurzer Zeit habe ich in in einem Fichtenstück sehr viele "Maronen"artige Pilze entdeckt.
    Kein galliger Geschmack, keine Blau-Verfärbung beim Anschnitt, unauffälliger Stielaufbau mit brauner Netzstruktur, Schwamm weißlich ohne roten Rand o.ä.


    Hinsichtlich Standort dürfte es kein Sommersteinpilz sein, da keine entsprechende Vegetation. Und der Kiefernsteinpilz hat doch weiße statt braune Netzstruktur, oder?


    Zuerst konnte ich mein Glück kaum fassen, bin mir nun aber doch sehr unsicher.
    Was ist/sind das für ein Kerl/e?


    Danke vorab für Hilfe!

  • Hallo Thomas,


    es gibt wohl Menschen, die den bitteren Geschmack nicht wahrnehmen.
    In diesem Fall glücklich, denn dann kann man den Gallenröhrling bedenkenlos essen.


    Ich würde aber noch ein paar Testschmecker machen.:)

  • Und auf deinem Bild ist ganz links gerade noch der Rand eines älteren Exemplares mit der typischen Rosafärbung der Röhren zu sehen.


    Viele Grüße

  • Okay, wäre ja auch zu schön gewesen.
    Damit verbeuge mich vor der gesammelten Expertenmeinung und wende mich fragend an meinen defizitären Geschmackssinn.


    Übrigens super-unglaublich-verblüffend hier, wie viel fachkundige Antworten man in wenigen Minuten erhält. Fantastisch! Kann man das irgendwo "liken" oder "google plus ´en"?
    Bin echt beeindruckt! (auch wenn das Ergebnis für mich natürlich scheisse war :-))

  • Hallo Thomas,


    mich würde interessieren, ob deine Geschmackswahrnehmung an dir oder am Pilz liegt. Es soll nämlich selten auch milde Exemplare des Gallenröhrlings geben. Würdest du mir einen Gefallen tun und noch einige weitere Leute kosten lassen (am besten aus deiner Familie UND bei nicht verwandten Personen)?


    Viele Grüße
    Toffel

  • Das sollte ich vieleicht auch mal ausprobieren da für mich die Gallenröhrlinge auch net wirklich bitter schmecken... nur ganz leicht aber keinesfalls ekelig oder so. Letzten hab ich mir aus Spass mal einen in die Pfanne zu meinen anderne Pillzen geschmissen und war trozdem lecker.


    Bei anderen Lebensmitteln kan ich aber durchaus bitter schmecken

  • Hallo,


    ich habe vor einiger Zeit, nachdem ich von milden Gallenröhrlingen gelesenen hatte - mal einen Feldversuch gestartet und über die ganze Saison hinweg jedes gefundene Exemplar angeknabbert. Danach würde ich sagen, dass nicht-bittere Gallenröhrlinge - zumindest hier in der Gegend - gar nicht mal soo selten sind. Das sollte auch sicher nicht an meinen Geschmacksnerven liegen, denn "normale" Gallenröhrlinge schmecken auch mir widerlich bitter. Und ich habe auch schon nicht verwandte Personen zum Kosten überreden können ;)
    Die "milde" Variante hat einen süßlich-nussigen Geschmack, manchmal sogar fast schon unangenehm süß. So unangenehm, dass ich den Brocken, auf dem ich gerade herumkaute, gerade wegen dieser unerwarteten Süße erschrocken ausspucken musste.
    Gegessen habe ich sie auch schon, gebraten in der Pfanne, und sie schmecken gar nicht schlecht. Trotzdem lasse ich sie stehen - ich vertraue ihnen einfach nicht und fürchte immer, dass sie mir mein Essen doch versauen könnten... :nana:


    Grüße, Erik

  • Hallo Erik,


    könntest Du solch ein mildes Exemplar mal einstellen? Es würde mich schon interessieren wie die aussehen.


    Viele Grüße

  • Hallo Pilzner,


    wenn ich das nächste Mal einen finde, gerne. Ich habe aber noch nie einen Unterschied zu den bitteren Exemplaren feststellen können - dunkles Netz, rosa Röhren, alles ganz normal...


    Grüße, Erik

  • Hallo Namensvetter, Hallo Pilzfreunde,


    mir ist dieser Irrtum ja gestern auch unterlaufen, dass ich Gallenröhrlinge eingesteckt habe. Auf Empfehlung habe ich ebenfalls ein Stückchen probiert und als nicht sooo besonders bitter eingestuft. In der jetzt aufgekommenen Diskussion bzgl der Essbarkeit frage ich mich jedoch was es dann mit der Giftigkeit von der in diversen Artikeln (zB Wiki) geschrieben wird so aus sich hat. Es wird von ungenießbar bis giftig geschrieben.


    Welches Gift hat denn der Gallenröhrling? Oder sind doch nur gewisse Unverträglichkeiten bzw Bitterstoffe gemeint?
    Gruß
    Thomas

  • Hallo Thomas,



    Welches Gift hat denn der Gallenröhrling? Oder sind doch nur gewisse Unverträglichkeiten bzw Bitterstoffe gemeint?


    ich denke mit "ungenießbar bis giftig" ist gemeint, dass die Arten der Gattung Tylopilus entweder ungiftig, aber ungenießbar oder eben giftig sind. Man wollte damit sicher die Genießbarkeit der gesamten Gattung umfassen. Die Genießbarkeit der milden Form das Gallenröhrlings ist dabei allerdings unter den Tisch gefallen.


    Die Sache könnte aber noch interessanter sein. Ich hatte mir letztens schon überlegt, ob der Gallenröhrling nicht vielleicht unentdeckte Gifte enthalten könnte. Denn es wäre denkbar, dass sie, weil der Pilz ja kaum gegessen werden, unbekannte Gifte besitzen. Allerdings essen die Leute ja praktisch alles, so dass man eventuelle Gifte vermutlich schon entdeckt hätte.
    Im Artikel zum Gallenröhrling steht, dass er ungiftig ist. Da steht auch, dass Tylopilus felleus var. alutarius einen schwächer genetzten Stiel besitzt.


    Viele Grüße
    Toffel