Was habe ich da gefunden?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 6.549 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sequoia76.

  • Hallo, war heute mal für 3 Stunden im Wald und bin mir nicht so sicher was ich da gefunden habe.


    Zuersteinmal war es ein Mischwald, allerdings mehr Nadelbäume. Fichten Douglasien, Lärchen, Kiefern,Birke, Eiche Buche.
    Pilz 1
    Ist das ein Steinpilz? Er blaut nicht.


    Pilz 2
    Das sind wohl Perlpilze oder? Alle haben immer etwas rosa, Manschette gerieft.


    Pilz 3
    Dann ist dies wohl ein grauer Wulstling ?


    Pilz 4
    Und diese hier? Täublinge?


    Bei den mit dem roten Hut ist auch der Stiel ganz leicht rot angehaucht. Und die waren zum Teil recht groß bis zu ca. 10 cm durchmesser


    Pilz5
    Hier die anderen


    Pilz 6 ???


    Pilz 7 Noch mal Täublinge ?


    Pilz 8
    Maronen ?


    Pilz 9
    Semmelstoppel Pilz ?


    Pilz 10
    Dieser Röhrenpilz hat helle,leicht bräunliche Röhren und der Stiel hat sich leicht blau verfärbt beim abschneiden. Stand unter einer Lärche, ansonsten fast nur Douglasien und wenige Kiefern in der Nähe.


    Pilz 11
    Sehr klein max 2cm Hutdurchm. orangefarben, bei Kiefern


    Pilz 12
    Knollenblätterpilz ?????
    Konnte leider den Pilz nicht ganz aus der Erde bekommen
    Stiel ganz leicht bräunlich, geriefte Manschette, Hut gelblich mit zum Teil Velumreste


    Und der letzte Nr. 13
    Auch ein kleinerer Pilz


    Danke schon mal für eure Hilfe.

  • Hallo sequoia76,


    hier ist meine Einschätzung.


    1. das war mal ein Steinpilz (Boletus edulis)
    2. Perlpilze (Amanita rubescens)
    3. Grauer Wulstling (Amanita excelsa)
    4. Täublinge (Russula spec.), die drei links oben könnten Fleischrote Speise-Täublinge (Russula vesca) sein
    5. noch einmal Täublinge (Russula spec.)
    6. Milchlinge (Lactarius spec.)
    7. und noch einmal Täublinge (Russula spec.)
    8. uralte Maronenröhrlinge (Boletus badius)
    9. Semmelstoppelpilz (Hydnum repandum)
    10. ist ein Raufuß (Leccinum spec.)
    11. ???
    12. wieder Perlpilze (Amanita rubescens)
    13. ???


    Viele Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sequoia!


    1.
    Fichtensteinpilz passt.


    2.
    Sehe hier auch einige Perlpilze. Wenn du sagst, daß jeder von denen irgendwo rosa oder rötlich war, werden es wohl auch keine Grauen sein.


    3.
    Amanita Excelsa dürfte richtig sein.


    4.
    Ja, Täublinge. Die vorne plus die im Hintergrund sehe ich da drei verschiedene Arten...


    5.
    Auch Täublinge


    6.
    Ein Milchling. Vergleiche mal Brätling (lactarius Volemus)


    7.
    Korrekt, noch mehr Täublinge


    8.
    Wieder korrekt, Maronen


    9.
    Ich denke, daß du auch hier mit Semmelstoppelpilz richtig liegst.


    10.
    Seltsam. Eigentlich würde ich auf einen Rauhstiel - Röhrling (Leccinum spec.) tippen. Aber das Blauen ist seltsam. Schwärzende wären ja nicht so ungewöhnlich. Was hast du denn mit dem Messer vorher geschnitten?


    11.
    Unklar. Ich schwanke - völlig wirr - von falschem Pfifferling über einen Milchling bis hin zu einer Art Cortinarius. Da müssen Experten ran...


    12.
    Knollenblätterpilz... Ja, weil er hat Blätter und eine Knolle. Aber du meinst da wahrscheinlich "Knollenblätterpilz" als Synonym für Amanita Phalloides bzw Amanita Virosa, also eine der Gruselgiftvariationen? Von denen ist es keiner. Ich tippe auch hier wieder auf Grauer Wulstling (A. Excelsa) oder Perlpilz (A. Rubescens).


    13.
    ?
    Ein Rübling?
    Sorry...


    Grüße, Beorn.

  • Hallo!


    Vielleicht kann ein Experte / eine Expertin noch genaueres zu No. 7 sagen?


    Ist das Russula vesca, der Fleischrote Speise-Täubling? Wegen der Farbe, der herausschauenden Lamellen und des spitzen Stielendes?
    Fand ich bei uns auch heute.


    Herzliche Grüße!


    Merlena

  • Ist das Russula vesca, der Fleischrote Speise-Täubling? Wegen der Farbe, der herausschauenden Lamellen und des spitzen Stielendes?

    Hallo Merlena,


    zumindest bei den drei linken bin ich mir ziemlich sicher.


    Viele Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Merlena!


    Ohne jetzt ein Experte zu sein: Russula Vesca könnte bei Nr. 7 schon passen. Ich selbst sammle (und esse) die auch (nach eingehender Untersuchung + Geschmacksprobe). Aber ich vermute, daß auch kein Experte dazu ohne weitere Angaben eine genaue Bestimmung machen kann. Über Täublingsbestimmung wurde ja schon viel geschrieben, das Resultat lautete eigentlich fast immer: Es ist definitiv eine von +/- 250 in ME vorkommenden Täublingsarten.


    Das ist schon ein faszinierendes Völkchen, diese Russulae.


    LG, Beorn.


    Edit: Pilz62 ist irgendwie immer schneller als ich. hehe...

  • Danke danke. Bei Pilz6 ist mir eben noch aufgefallen, daß er sofort eine klare Flüssigkeit absondert wenn man ihn an den Lamellen verletzt.


    Und bei den Täublingen gilt doch soweit eigentlich, wenn nicht scharf oder bitter dann kann man die essen oder ? Habe die mal alle probiert (mit Zunge und Lippen) und ausgespuckt, war keiner scharf oder so? Essen werde ich die nicht, aber ich möchte ja schon mal welche essen irgendwann.

  • nabend,


    das sind einige pilzchen die du da mitgenommen hast. wenn ich einen pilz nicht auf anhieb bestimmen kann, mache ich vor ort fotos und präge mir seine merkmale genau ein. ich nehme dann ev. einen, ev noch einen 2ten zur bestimmung mit nach hause. alles andere lasse ich VOR ORT stehen, denn der wald ist unbedingt auf die mykorrhizierenden pilze angewiesen! sprich keine pilze, keine sporenverbreitung, keine myzelneubildungen.
    sorry für die predigt, aber man muss nicht alles abrupfen, das einem unter die füße gerät.


    dein steinpilz sollte eine netzzeichnung aufweisen (das bild ist zu unscharf, ich erkenne es nicht genau).


    perlpilze scheint richtig zu sein, darunter grauer wulstling passt auch wohl.


    dann täublinge, verschiedene. die sind ohnehin makroskopisch schlecht zu bestimmen. wenn es dir nur darum geht, ob man sie essen kann, hilft hier eine geschmacksprobe vor ort. scharf - nicht essbar, mild- essbar. aber nicht runterschlucken, sondern wieder ausspucken und NUR bei der gattung russula anwenden.


    maronen scheint mir korrekt, aber essen würd ich die nicht mehr.


    semmelstoppelpilz passt, dann ein rauhfußröhrling, lactarius spec., wieder perlpilze (ohne stielbasis, ganz schlimm) und ein rübling, ev. brennender?


    nur nach den bildern, so ganz ohne weitere bestimmungsmerkmale ist das eh ein ratespiel und keiner hier kann dir sagen, was du da tatsächlich gefunden hast:-P.


    gruß

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Sequoia76!




    Danke danke. Bei Pilz6 ist mir eben noch aufgefallen, daß er sofort eine klare Flüssigkeit absondert wenn man ihn an den Lamellen verletzt.


    Wie jetzt: Klare Flüssigkeit? Dazu fällt mir folgendes - eher sinngemäßes - Zitat aus einer beliebten Trickfilm - Serie ein:


    Barney Gamble: "Der Raum füllt sich mit einer unbekannten, klaren, nicht alkoholischen Flüssigkeit!"
    Homer Simpson: "Meinst du etwa Wasser?"
    Barney Gamble: "Ja, genau! Wasser das war's!"


    Spaß beiseite: Wenn es ein Milchling ist, sollte die "Flüssigkeit" nicht klar sein, sondern eben milchig. Meist weiß oder in orange - rottönen. Beim Brätling weiß, reichlich bis massenhaft, mit der Zeit bräunlich verfärbend und von mildem Geschmack.



    Und bei den Täublingen gilt doch soweit eigentlich, wenn nicht scharf oder bitter dann kann man die essen oder ? Habe die mal alle probiert (mit Zunge und Lippen) und ausgespuckt, war keiner scharf oder so? Essen werde ich die nicht, aber ich möchte ja schon mal welche essen irgendwann.


    Stimmt. Die von dir angeführte Regel gibt es. Aber natürlich sollte man dann auch (rein physisch) bittere und scharfe Geschmacksrichtungen auch wahrnehmen können. Auch gibt es wohl ein paar Arten, die zwar mild schmecken, aber nicht eben tolle Speisepilze sind.


    Grüße, Beorn.


    Edit: Und jau, Madragora1 hat schon recht, was den Schutz der Wälder betrifft. Da sollten wir als Pilzliebhaber schon besonders drauf achten, weil es ja schon Sinn macht, mit dem "Objekt der Begierde" schonend umzugehen, um noch lange daran Freude zu haben.


  • Danke danke. Bei Pilz6 ist mir eben noch aufgefallen, daß er sofort eine klare Flüssigkeit absondert wenn man ihn an den Lamellen verletzt.

    Hallo sequoia76,


    deshalb wird die Gattung auch Milchlinge genannt. Sie sondert bei Verletzung eine Flüssigkeit (Milch) ab.


    Das mit den Täublingen ist richtig aber Vorsicht. Du mußt Täublinge auch wirklich erkennen können. Das gleiche gilt übrigens auch für die Milchlinge.


    Viele Grüße


    Hallo Beorn,


    jetzt warst Du schneller.

  • Hallo!


    Zitat


    ....noch genaueres zu No. 7 sagen?
    Ist das Russula vesca, der Fleischrote Speise-Täubling? Wegen der Farbe, der herausschauenden Lamellen und des spitzen Stielendes?


    Genau, das spricht dafür.
    Wobei der rechte Fruchtkörper natürlich ein anderer Täubling ist, sieht man ja an den violetten Farben und der anderen, nicht weißen Lamellenfarbe.


    Pilz 6 ist kein Brätling, sondern dürfte antrocknend ziemlich sicher nach Maggi riechen. Ich denke, das ist der Bruchreizker (Lactarius helvus).


    Nr. 10 ist einer aus der Verwandtschaft der Birkenpilze. Da haben auf jeden Fall auch Laubbäume mit rumgestanden, die hier nicht erwähnt sind. Ich würde auf Leccinum brunneogriseolum tippen, der jetzt mit cyaneobasileucum (Blaufüßiger Raufuß) angesprochen werden will.


    Nr. 11: da sehe ich nichts anderes als den Falschen Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca).
    Nr. 12 = Perlpilze
    Nr. 13 ist der Brennende Rübling (Gymnopus peronatus).


    Der Rest ist ja geklärt, denke ich.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

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    Link: Einladung APR 2024

  • Hallo!


    Danke für die "Unterantwort" :)
    Den Burschen erkenne ich wieder. :cool:


    Aber mit der Geschmacksprobe bin ich auch eher vorsichtig. Man ist ja nicht jeden Tag gleich drauf, und so ein klein bisschen bitter oder scharf schmecke ich manchmal gar nicht, oder meine, mir das nur einzubilden.
    Also lieber auf Nummer Sicher gehen, Magenschmerzen oder Schlimmeres ist das echt nicht wert.


    Sequoia, dankeschön für die vielen Bilder, das ist eine gute Chance, Wissen zu festigen und dazuzulernen!


    Sammelt schön sicher!


    Herzliche Grüße,


    Merlena

    [font="Arial"]Herzliche Grüße!
    Merlena[/font]

    Einmal editiert, zuletzt von Merlena ()

  • Hallo Sequoia,


    zu Nummer 6: Bruchreizker (Lactarius helvus) haben eine wasserklare Milch, haben aber auch einen deutlich gezonten Hut und einen eindeutigen Geruch nach Maggi. Der Blasse Kokosflocken-Milchling (Lactarius glyciosmus) passt vom Aussehen ganz gut, hat aber eine weissliche unveränderliche spärlich fliessende Milch und riecht dem Namen entsprechend fruchtig kokosartig. Merkst Du was?


    Zu 11. tendiere ich auch zum Falschen Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca). Größe, Habitus und Standort passen


    Zu 13. denke ich an Laccaria Laccata.


    Gruß
    Petra

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    Chipcounter: 85 Chips

  • Natürlich habt Ihr Recht, was den Schutz der Natur angeht. Ich habe ja auch nur Perlpilze etwas mehr gesammelt. Von dem Rest ja nur jeweils ein paar, da standen noch mehr. Und die Maronen (war mir nicht sicher ob die schon wachsen) und dem Steinpilz (war mir auch nicht sicher/alt) hätte ich eh nicht mehr gegessen.
    Bei uns hier im Norden war es sehr lange zu trocken, aber nun scheinen die Pilze ja zu kommen.
    Habe mir gerade, auch wenn sehr spät ein paar Perlpilze und die Semmelstoppel gebraten, weil ich die noch nie gegessen habe. Und man sollte ja auch wissen, was man sammeln will und ob es einem auch schmeckt.
    Der Rest kommt morgen wieder in den Wald.
    Danke für die vielen Antworten und bis bald.
    Gute Nacht